Einbrüche aufgeklärt
NÖs Polizei schnappt internationale Diebesbande

Bei der Bank in Markgrafneusiedl entstand enormer Sachschaden. | Foto: LKA NÖ
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Das Landeskriminalamt NÖ konnte Einbruchsdiebstähle durch eine internationale Tätergruppe aufklären. Die Tatorte waren ein Auktionshaus, Einkaufzentren, Schmuckgeschäfte in Wien und NÖ – zudem wurden Bankomaten gesprengt.

NIEDERÖSTERREICH. Drei Beschuldigte wurden festgenommen. Sie erbeuteten Schmuck und Bargeld in Höhe von rund 440.000 EUro. Die Schäden an Gebäuden und Fahrzeugen sowie an sonstigen Einrichtungen belaufen sich auf rund 650.000 Euro.

Ausgebranntes Fahrzeug nach dem Coup am 6. Oktober 2023 in Markgrafneusiedl. | Foto: LKA NÖ
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Mit gestohlenen Autos zum Einbruch

Das Landeskriminalamt NÖ, Ermittlungsbereich Diebstahl, führte seit Mai Ermittlungen gegen eine vorerst unbekannte Tätergruppe durch, die am 22. Mai 2023, gegen 3:38 Uhr, einen "Rammbock-Juwelier-Einbruchsdiebstahl" in die SCS-Vösendorf (Bezirk Mödling) verübte und ein gestohlenes Fahrzeug in der Shopping-Mall in Brand setzte.
Beim Einbruchsdiebstahl zum Nachteil eines Juweliers erbeuteten sie Schmuck im Wert von etwa 150.000 Euro, der Sachschaden beim Verkaufslokal belief sich auf 55.000 Euro. Die Täter entwendeten zuvor zwei Fahrzeuge der Marke BMW in Wien und gelangten so zum Tatort. Das Fluchtfahrzeug wurde nach der Tat durch die Täter schließlich in Wien in Brand gesetzt.
Den Geschädigten der BMW-Diebstähle entstand ein Schaden in der Höhe von insgesamt 26.000 Euro. Der Sachschaden im Inneren der SCS beträgt 70.000 Euro.

Vorbereitete Sprengsätze. | Foto: LKA NÖ

Dieselben Täter entwendeten am 20. Juni 2023 einen BMW in Wien 22 und drangen mittels "Rammbock-Methode" in das Donauzentrum in Wien ein. Im Inneren rammten sie mit dem PKW den Eingangsbereich eines Juweliers und erbeuteten Schmuck im Wert von rund 180.000 Euro. Dem Juwelier entstand ein Sachschaden in der Höhe von etwa 50.000 Euro, dem Donauzentrum in der Höhe von 70.000 Euro. Während ein Täter den Einbruchsdiebstahl beging, setzte ein weiterer das zuvor gestohlene Fahrzeug im Eingangsbereich des Donauzentrums in Brand. Dem Opfer des BMW-Diebstahls entstand ein Schaden von 12.000 Euro.

"Panzer-Knacker" in Wr. Neustadt

In der Nacht vom 25. auf den 26. Juni 2023 stahlen die Täter einen BMW in Wien 2 und fuhren damit nach Wiener Neustadt. Bei einem Auktionshaus versuchten sie vorerst die Eingangstüre und das Rollgitter durch Manipulation zu öffnen. Nachdem dies misslang, brachten die Beschuldigten einen Sprengsatz an der Auslagenscheibe an und brachten ihn zur Explosion. Dadurch entstand im Panzerglas ein Loch, wodurch die Täter Schmuckstücke im Wert von 2.800 Euro erbeuteten. Am Gebäude entstand ein Sachschaden von rund 45.000 Euro. Bei den umliegenden Häusern wurden zahlreiche Fenster beschädigt, der Schaden beläuft sich auf  25.000 Euro.
Eine Polizeistreife fuhr aufgrund der Anzeigeerstattung zum Tatort zu und konnte das Täterfahrzeug flüchtend wahrnehmen. Die Täter flüchteten rücksichtslos mit enormer Geschwindigkeit auf die A2 und konnten nicht mehr angehalten werden. Schließlich wurde das gestohlene Fahrzeug von den Tätern in Weigelsdorf (Bezirk Baden) in Brand gesetzt. Dem Fahrzeugbesitzer entstand ein Schaden in der Höhe von 13.000 Euro, der Marktgemeinde Ebreichsdorf durch den Brand beim dortigen Sportplatz in der Höhe von etwa 7.000 Euro.
Die Spurensicherung der Tatortgruppe des Landeskriminalamtes Niederösterreich am Tatort in Wiener Neustadt erbrachte dabei einen DNA-Treffer zu einem 31-jährigen niederländischen Staatsbürger.

Sichergestellte Tatutensilien bei Hausdurchsuchungen in Wien 22. | Foto: LKA NÖ
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Niederländer ausgeforscht

Die vom Landeskriminalamt Niederösterreich, Ermittlungsbereich Diebstahl, geführten Ermittlungen ergaben, dass zumindest einer der drei Beschuldigten, ein 28-jähriger niederländischer Staatsbürger, mit dem versuchten Einbruchsdiebstahl beim Juwelier in Wiener Neustadt am 12. Jänner 2023 in Verbindung stehen dürfte. 
Die weiteren umfangreichen Ermittlungen ergaben, dass der 31-jährige Beschuldigte (DNA-Treffer) und der 28-jährige niederländische Staatsbürger am 29. September 2023 von Deutschland nach Österreich einreisten. Aufgrund der von der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt angeordneten Observation konnten beide Zielpersonen nach umfangreichen Ermittlungen und Fahndungstätigkeiten in Wien 22 lokalisiert werden. Die beiden niederländischen Staatsangehörigen nahmen Unterkunft bei einem 28-jährigen bulgarischen Staatsbürger, der auch ein Fahrzeug für die beiden niederländischen Beschuldigten anmietete.

Sichergestellte Tatutensilien bei Hausdurchsuchungen in Wien 22. | Foto: LKA NÖ
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Explosion im Bezirk Gänserndorf

Um 2:50 Uhr des 6. Oktober 2023 langten bei der Landesleitzentrale NÖ per Notruf mehrere Anzeigen ein, dass es in Markgrafneusiedl (Bezirk Gänserndorf) zu einer massiven Explosion bei einem Geldinstitut gekommen sei. Umgehend wurden Polizeistreifen in dieses Gebiet beordert, folglich konnte ein BMW der Modellreihe 1 mit massiv überhöhter Geschwindigkeit in Richtung Wien mehrmals wahrgenommen werden. Auch dieses Fahrzeug war zuvor in Fischamend, Bezirk Bruck an der Leitha, gestohlen worden und wurde nach der Tat von den Tätern in Wien 22 in Brand gesetzt.

Bei der Bank in Markgrafneusiedl entstand enormer Sachschaden. | Foto: LKA NÖ
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Die Handschellen klickten

Aufgrund des dringenden Tatverdachtes, dass die zwei niederländischen Staatangehörigen und der bulgarische Staatsbürger zuerst das Fahrzeug in Fischamend gestohlen, anschließend einen Geldausgabeautomaten in Markgrafneusiedl gesprengt und letztendlich das gestohlene Fahrzeug in Wien 22 in Brand gesetzt haben, wurde durch das Einsatzkommando Cobra ein Zugriff in der Wohnung in Wien 22 durchgeführt. Während des Zugriffs wollte der 28-jährige niederländische Beschuldigte durch ein Fenster des 1. Stockes flüchten, dies wurde jedoch von den Spezialkräften verhindert.
Am 6. Oktober 2023, um 4:45 Uhr wurden die drei Beschuldigten von Bediensteten des Landeskriminalamtes Niederösterreich, Ermittlungsbereich Diebstahl, festgenommen. Bei dem bulgarischen Beschuldigten wurden massive Brandwunden an den Händen festgestellt, die offensichtlich von der Inbrandsetzung des Fluchtfahrzeuges der letzten Tat stammen, weshalb er zur ambulanten Behandlung in das Universitätsklinikum St. Pölten gebracht wurde.

Vorbereitete Sprengsätze. | Foto: LKA NÖ

Sprengstoff-Gefahr

Aufgrund der Gefährdung durch Sprengmittel wurde ein Sprengstoffspürhund und ein sprengkundiges Organ der Polizei der Hausdurchsuchung beigezogen, wobei der Polizeidiensthund im Bereich der Täterkleidung und des erbeuteten Bargelds Sprengmittelrückstände anzeigte. In der Folge wurde eine Durchsuchung der Täterwohnung und des dazugehörigen Kellerabteils durchgeführt. Im Kellerabteil nahmen die Beamten zwei vorbereitete Sprengsätze wahr und verständigten die örtlich zuständige Polizeikräfte des Stadtpolizeikommandos Donaustadt und den Entschärfungsdienst. Folglich wurde das gesamte Mehrparteienhaus evakuiert, der Bereich weitläufig abgesperrt und die vorgefundenen Sprengsätze gesichert und abtransportiert.
Bei den Durchsuchungen konnte Bargeld in der Höhe von über 100.000 Euro, die Tatkleidung, das Mietfahrzeug, das Einbruchswerkzeug und Zubehör für BMW-Diebstähle aufgefunden und sichergestellt werden.

Der Sachschaden am Gebäude des Geldinstituts in Markgrafneusiedl dürfte 200.000 Euro überseigen. Weiters wurden durch die enorme Sprengung weitere Gebäude beschädigt, wobei hier der Schaden noch nicht beziffert werden kann. Dem Geschädigten des BMW entstand ein Schaden in der Höhe von 25.000 Euro.

Sichergestellte Tatutensilien bei Hausdurchsuchungen in Wien 22. | Foto: LKA NÖ
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Einlieferung in Justizanstalt Wr. Neustadt

Bei den Beschuldigtenvernehmungen zeigte sich der bulgarische Staatsbürger der Beitragstäterschaft (Unterkunftgeber, Mieter des Mietfahrzeuges und Anzünden des Fluchtfahrzeuges) geständig und räumte auch ein, dass die beiden niederländische Staatsbürger bereits im Mai und Juni 2023 bei ihm nächtigten. Die beiden niederländischen Beschuldigten machten bei den Vernehmungen keinerlei Angaben.
Die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt ordnete die Einlieferung der drei Beschuldigten in die Justizanstalt Wiener Neustadt an.

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