Folgt Hingsamer auf Sigl?
Landtagspräsident Viktor Sigl (ÖVP) geht 2019 in Ruhestand
OÖ. Im zweiten Halbjahr 2019 werde es so weit sein, heißt es aus gut informierten Kreisen in der ÖVP: Dann soll das Amt des 1. Oberösterreichischen Landtagspräsidenten neu besetzt werden. Viktor Sigl tritt nach 30 Jahren in der Landespolitik in den Ruhestand. Der 64-jährige Mühlviertler führt derzeit das Landtagspräsidium mit seinen beiden Kollegen Adalbert Cramer (FPÖ, 2. Landtagspräsident) und Gerda Weichsler-Hauer (SPÖ, 3. Landtagspräsidentin).
Auf Anfrage der BezirksRundschau bestätigt Sigl seinen Pensionsantritt 2019: „Ich werde im Sommer 65. Es muss natürlich alles noch mit dem Landeshauptmann besprochen werden, aber ich persönlich wünsche mir, mein Amt Ende 2019/Anfang 2020 abzugeben“, sagt Sigl. Als Landtagspräsident sei ihm stets die Atmosphäre zwischen allen im Landtag vertretenen Parteien ein besonderes Anliegen gewesen. Eine der wichtigsten Aufgaben sieht Sigl in der Vermittlung von Demokratie: Junge Menschen würden heutzutage in krisenfreien Zeiten aufwachsen und es sei Aufgabe der Politik, ihnen demokratische Abläufe zu vermitteln und sie für demokratische Werte zu begeistern, so Sigl.
Folgt Hingsamer auf Sigl?
Als Nachfolger von Sigl zirkulieren in der ÖVP mehrere Namen: Max Hiegelsberger, Wolfgang Stanek, Gabi Lackner-Strauss, Alfred Frauscher oder Gemeindebundpräsident Johann Hingsamer werden genannt. Aus der ÖVP-Parteiführung heißt es allerdings, dass im nächsten Jahr „mit Sicherheit“ keine Umbildung der Landesregierung geplant sei. Womit ein Wechsel von Hiegelsberger ausgeschlossen ist. Alfred Frauscher winkt auf Anfrage der BezirksRundschau ebenso ab – er fühle sich zwar geehrt, stehe aber nicht zur Verfügung. Bleiben noch Stanek, Lackner-Strauss und Hingsamer. Ersterer müsste als Landtagspräsident allerdings seinen gut gehenden Job als Kommunikations- und Persönlichkeitstrainer aufgeben, was Insider als eher unwahrscheinlich einschätzen.
Somit: Hingsamer oder Lackner-Strauss? Der Landwirt aus Eggerding (Bezirk Schärding) dürfte da wohl die besseren Chancen haben: Hingsamer gilt über Bündegrenzen hinweg als verbindend und stammt aus dem Innviertel. Speziell das ist ein gewichtiges Argument, da die Volkspartei bereits auf die Landtagswahlen 2021 schielt und beim Wahlgang 2015 im Innviertel viele Stimmen an die FPÖ verlor.
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