Neuer Roman aus Rattersdorf-Liebing
Auf der Suche nach dem kleinen Glück

Yvonne Lacina-Blaha ist Journalistin und Autorin. | Foto: Barbarawirl
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Yvonne Lacina-Blaha hat vor kurzem ihr 3. Buch veröffentlicht: ""Einmal Nizza und zurück". Wir haben die Autorin aus Rattersdorf-Liebing zum Interview gebeten: 

REGIONALMEDIEN:  Liebe Yvonne, worum geht es in diesem Buchband genau?
YVONNE LACINA: Es geht um eine Frau, die einen Traum hat, aber noch nicht genau weiß, wie sie aus dem Hamsterrad ausbrechen soll. Durch eine Zufallsbekanntschaft bekommt sie einen anderen Blick auf ihr Leben und findet einen Weg, ihren Traum umzusetzen. Ich wollte diese Geschichte mit Meer und Humor erzählen, damit man sich leichter in diese Situation versetzen kann und das Gefühl zulassen kann, dass man vielleicht auch mal einen Traum hatte, ihn aber aus den unterschiedlichsten Gründen nicht lebt. Ich wollte eine Romanfigur schaffen, die sich ein bisschen wie eine gute Freundin anfühlt, mit der man gemeinsam schmunzeln kann und bei der man das Gefühl hat, ja, so geht es mir auch, mit Luise Winter könnte ich darüber reden.

Wer oder was war deine Inspiration?
In den letzten Jahren habe ich sehr viele Menschen interviewt, die ihr Leben verändert haben, um ihren Traum endlich zu leben. Viele Erkenntnisse aus den Interviews habe ich in mein Buch einfließen lassen. Denn es ist oft so, dass man das Gefühl hat, dass man mit seinem Traum alleine ist, aber das ist nicht so. Wenn man den Mut aufbringt und anderen davon erzählt, findet man recht schnell eine Person, die sagt, so geht es mir auch. Es gibt so viele kreative und tolle Menschen, wenn man mit offenen Augen durch die Welt geht, dann findet man Inspiration für seinen eigenen Weg.
Vorigen Sommer war ich ein paar Wochen in Italien und Frankreich. Dort habe ich einen Bademeister getroffen, wir haben ein paar Worte über das Wetter gewechselt und sind dann irgendwie bei einem Gespräch über das Leben gelandet. Diese Begegnung hat mich so inspiriert, dass ich sie literarisch festhalten wollte. Ich finde es immer faszinierend, wenn man mit fremden Menschen innerhalb weniger Minuten plötzlich an einem Punkt ist, wo man sich öffnet und Dinge erzählt, die man vielleicht sonst nicht erzählen möchte, weil man Angst vor einer Bewertung hat, weil sie nicht nur einen selbst sehen, sondern auch die Rahmenbedingungen, mit denen man leben muss. Und wenn man mit einer fremden Person plötzlich so ein intensives Gespräch führt, dann ist man wie ein unbeschriebenes Blatt und kann sich aussuchen, welche Worte man über sich selbst drauflegen möchte. Das ermöglicht wieder eine neue Sicht auf die eigene Persönlichkeit. So eine Begegnung passiert wohl sehr selten. Deswegen wollte ich sie in meinem neuen Buch „Einmal Nizza und zurück“ festhalten.

Kannst du dich selbst mit der Hauptfigur identifizieren?
Auf jeden Fall! Luise Winter ist eine Person, in der man sich hoffentlich leicht selbst entdecken kann, weil sie Rahmenbedingungen hat, die viele von uns kennen. Das Thema Vereinbarkeit Kind und Job zum Beispiel. Das kenne ich auch sehr gut. Ich jongliere auch zwischen Job und Kind, muss immer gut abwägen, was gerade wie machbar ist. Ich habe für mich auch einen Weg finden müssen, wie ich mein Kind, meinen Job und meine Bücher kombiniere. Und zwar so, dass ich nicht ständig ein schlechtes Gewissen habe. Das bedeutet, dass ich sehr oft ganz zeitig in der Früh arbeite, um alles unter einen Hut zu bringen.

Hast auch du deine „Komfortzone“ verlassen und bist deiner Leidenschaft gefolgt?
JA! Ich habe schon als junges Mädchen geschrieben, ich habe immer davon geträumt, irgendwann mein eigenes Buch in der Hand zu halten. Der Gedanke, dass das eh nichts wird, weil man dafür ganz viel Glück haben muss, um diese Chance zu bekommen, denn hatte auch ich viele Jahre. Also habe ich mich auf meinen Job konzentriert, den ich zum Glück auch wirklich gerne mache. Der Traum, diese Sehnsucht nach dem eigenen Buch ist trotzdem geblieben. Irgendwann dachte ich mir, nur ich kann das jetzt wirklich ändern, wenn ich nicht an mich glaube, wer tut es dann? Und so habe ich meine Komfortzone verlassen und habe den Wecker früher gestellt, um vor meinem Job zu schreiben. Ich hatte weniger Freizeit, weniger Schlaf, aber dafür war ich total glücklich, dass ich es endlich angehe. Und damit war auch die Angst vor der Bewertung „Was sagen die anderen?“ weg, weil es mir einfach Spaß gemacht hat. Dieses „Was sagen die anderen?“ ist oft ein großes Thema wenn man seine Komfortzone verlässt. Aber wenn man dann mal mittendrin ist, trifft man oft Gleichgesinnte, die Mut machen. Das weiß man halt erst, wenn man den ersten Schritt gemacht hat. Also loslegen!

Warum ist es gerade für Frauen so schwer Ziele, Träume zu verfolgen, was denkst du?
In den letzten Jahren habe ich Frauen und Männer interviewt, die aus dem Hamsterrad ausgestiegen sind, um ihren Traum zu leben. Da hatte ich den Eindruck, dass es bei der Mut-Frage, es endlich anzugehen, nicht darum geht, welches Geschlecht man hat. Diese Frage, ob man die Komfortzone verlassen soll, ist wohl für alle gleich schwer. Was ich aus eigener Erfahrung als Mutter und aus den Gesprächen mit anderen Müttern sagen kann, dass für viele der Wunsch nach Veränderung so richtig deutlich wird, wenn ein Baby da ist. Das ist nämlich so eine Sache. Wenn man ein Kind bekommt, gerät man automatisch aus dem Hamsterrad, weil man dann mit dem Baby daheim ist. Dadurch verändert sich das Setting, nimmt man viele Dinge anders war und beginnt über sein Leben nachzudenken. Man bekommt plötzlich den Blick von außen auf sein bisheriges Umfeld, man bewertet vieles neu. Das ist ein bisschen anders, wenn man sich bewusst eine Auszeit oder ein Sabbatical nimmt, denn da ist man ja bereits an diesem Punkt, wo man gespürt hat, dass im Job etwas nicht stimmt, dass man etwas verändern möchte. Da geht man es schon aktiv an, da habe ich beobachtet, dass es da Frauen und Männern gleich geht. Wenn man wegen einem Kind aus dem Job aussteigt, das sind halt in den meisten Fällen die Mütter, dann steigt man mit einer anderen Motivation aus dem Hamsterrad aus und weiß oft gar nicht, dass man eigentlich etwas verändern möchte. Dann kommt man im Laufe der Zeit drauf, dass das so für einen eigentlich nicht mehr passt, man einen neuen Job beginnen möchte, seine Leidenschaft ausleben möchte, dann fehlt einem aber die Zeit, weil man für sein Kind da sein möchte. Das ist diese Zerrissenheit, die es dann für viele Frauen schwieriger macht.

Das Buch "Einmal Nizza und zurück" ist in allen Buchhandlungen und bei www.omnino-verlag.de erhältlich.

Yvonne Lacina-Blaha ist Journalistin und Autorin. | Foto: Barbarawirl
Sommerlektüre pur: Die Geschichte einer Frau, die sich auf die Suche nach ihrem kleinen Glück macht. | Foto: omninoverlag
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