100 Jahre Burgenland
Das Neckenmarkter Fahnenschwingen

Josef Tesch war Fähnrich im Jahr 1949.  | Foto: Marktgemeinde Neckenmarkt
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Im Laufe der Jahrhunderte hat sich das Brauchtum rund um das Fahnenschwingen in Neckenmarkt gefestigt. 

NECKENMARKT. Der Brauch des Fahnenschwingens findet jährlich am Sonntag nach Fronleichnam statt. Die Ausführung übernimmt die Burschenschaft der Gemeinde Neckenmarkt. 

Traditioneller Ablauf 

Zuerst muss der Fähnrich gewählt werden. Dieser darf als einziger die Fahne schwingen. Ihm zur Seite stehen sechs kleine Uniformierte, zwei Kellner mit Krügen, zwei Wachtmeister, ein Kommandant und traditionsgemäß zwei Sterzträger. Jeder Mitwirkende hat seinen festen Platz und eine fixe Aufgabe. Dazu gehören das Salutieren, den Eltern die Ehre erweisen, indem man sie um Erlaubnis für die Zeremonie fragt, das Eskortieren der Fahne, die offizielle Eröffnung im Wirtshaus und natürlich das Schwingen selbst.
Der Tanz der mächtigen Fahne und die Choreographie des „Fahnenschwingers” werden so zum eindrucksvollen Manifest der Erinnerung an den Mut der Neckenmarkter Vorfahren.

Dirn & Fahnenmutter 

Zwei Frauen spielen ebenfalls eine wichtige Rolle: Die Dirn und die Fahnenmutter. Während erstere die Freundin des Fähnrichs ist, die Blumen und Maschen für die Fahne besorgt, schmückt die Fahnenmutter damit die Fahne. Letztere ist die einzige Konstante im Spiel, weil sie im Gegensatz zu allen anderen Protagonisten immer dieselbe Person bleibt.

Ein kaiserliches Privileg  

Die Figur und der damit verbundene Brauch erinnern an die Schlacht von Lackenbach (1620) und den heldenhaften Einsatz der Bevölkerung gegen die Siebenbürgischen Reitertruppen.
Der kaisertreue Grundherr Nikolaus Esterházy war damals in seinem Schloss von einer übermächtigen Heerschar des ungarischen Aufständischen Gabor Bethlen eingekesselt worden. Die Neckenmarkter Bauern und Bürger zogen nach Lackenbach und stemmten sich gegen die Magyaren. Nach ihrem Sieg bekam Esterházy vom Kaiser den Besitz der Aufständischen übertragen und stieg dadurch vom kleinen Fürsten zum Großgrundbesitzer auf.
Als Dank für den rettenden Einsatz der Neckenmarkter verlieh Esterházy dem Ort das „kaiserliche Privileg der Fahne“.

Josef Tesch war Fähnrich im Jahr 1949.  | Foto: Marktgemeinde Neckenmarkt
Der Fähnrich Stefan Wellanschitz im Jahr 1959 | Foto: Marktgemeinde Neckenmarkt

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