Fahnenschwingen Neckenmarkt: wo Brauchtum noch einen Namen hat
NECKENMARKT (EP) Im Jahr 1620 kam es in Lackenbach zu einer Schlacht zwischen aufständischen Ungarn und den kaisertreuen Truppen unter Nikolaus Esterházy. Als die Neckenmarkter davon erfuhren, eilten sie beherzt zur Hilfe und leisteten somit einen wichtigen Beitrag zum Sieg. Als Dank dafür bekamen sie im Jahr 1622 das „kaiserliche Privileg der Fahne“ überreicht.
Seit damals wird am Sonntag nach dem Fronleichnamsfest der Tag der Fahne gefeiert. Dieses jahrhundertealte Brauchtum findet großen Anklang , zahlreiche Besucher wohnen dem traditionellen Fahnenschwingen jedes Jahr bei.
Geschicklichkeit und Kraft
Verantwortlich für die Pflege und das Abhalten des Brauchtums ist die Neckenmarkter Burschenschaft. Alljährlich wählt sie einen Fähnrich, der viel Geschicklichkeit und Kraft beim Schwingen der Fahne, die rund 35 Kilogramm wiegt und an die drei Meter groß ist, aufbringen muss. Heuer wurde diese Ehre dem Fähnrich Reinhard Gebert zuteil., Fahnenpatin war Silke Racz.
Erkennbar ist der Fähnrich am „Fürtuch“, ein Seidentuch, das er um die Hüften gewickelt hat. Zudem werden Vorsteher, zwei Wachtmeister und zwei Kellner gewählt, die blaue Heiduckenuniformen tragen. Der Fähnrich wählt wiederum den Kommandanten und das sogenannte Fähnrichmädl (Sarah Tesch) , das die Fahne mit Blumen schmückt und dem Fähnrich am Tag der Fahne übergibt. Dem Fähnrichmädchen ist auch das erste Schwingen der Fahne gewidmet.
Zusammenhalt
Die begleitnede "Fahnenschwingerkapelle" spielte zuerst Musik – zum danach einsetzenden Trommelwirbel schwang der Fähnrich die Fahne dreimal nach rechts und dreimal nach links.
Die Fahne wird noch weitere Male geschwungen – vor dem Pfarrhof, wenn der Pfarrer zur Messe abgeholt wird und wieder zurückbegleitet wird sowie nach der Andacht am Nachmittag zu Ehren der Fahnenmutter und des Bürgermeisters am „Schwanaplatz“.
Der Tag der Fahne klang bei einer Feier im Gasthaus "Zur Traube" aus, wo die Burschen und alle Gäste gemeinsam essen und trinken.
Mit dabei war natürlich Bürgermeister Hannes Igler, der genauso wie Pfarrer Franz Brei den extrem guten Zusammenhalt in der Gemeinde Neckenmarkt lobte, ohne den diese Jahrhundertalte Tradition nicht aufrecht erhalten werden könnte.
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