12 Tage und über 70 Kilometer Wanderung
Odyssee von 10 Schafen findet Happy End in Kr. Minihof

Iren Buczolich, Djurdjica Kuzmits und Luisa und Franz Fleischhacker waren an der Rettungs-Aktion beteiligt. Unterstützt wurden sie von Gemeindearbeiter Felix Zvonarich.
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  • Iren Buczolich, Djurdjica Kuzmits und Luisa und Franz Fleischhacker waren an der Rettungs-Aktion beteiligt. Unterstützt wurden sie von Gemeindearbeiter Felix Zvonarich.
  • hochgeladen von Gesa Buzanich

„Dienstag in der Früh habe ich bei uns im hinteren Garten eine Gruppe Schafe enteckt. Vor dort sind sie dann aufs Nachbargrundstück, den Alten Pfarrhof, gelaufen“, berichtet Nachbarin Iren Buczolich vom Beginn eines Tages, der noch aufregend werden sollte.

KROATISCH MINIHOF/MJENOVO. Am Alten Pfarrhof drängten sich die Tiere dann etwas verschreckt auf der großen Musical-Bühne zusammen und machten sich aber bald schon entspannter und in aller Ruhe über das saftige Gras in dem großzügigen Gelände her. Nachbarin Luisa Fleischhacker versorgte die Tiere mit Wasser. Aber woher kamen sie?

Wichtige Beobachtung

Die Geschichte um das Abenteuer der 10 Schafe, die eine echte Odyssee vom ungarischen Nemeskér bis nach Kroatisch Minihof hinter sich hatten, sollte sich erst gegen Abend lichten. Nachdem gleich in der Früh BH und Polizei eingeschaltet worden waren, fiel Iren Buczolich auf, dass die Tiere keine gelben Ohrmarken hatten. „Wahrscheinlich sind sie aus Ungarn“ schrieb sie daraufhin in die Whatsapp-Gruppe des Dorfes – und das war letztlich der Schlüssel auf dem Weg zum Happy End.

Keine Ruhe

„Als ich das gelesen habe, das hat mir keine Ruhe gegeben“, berichtet die Minihoferin und Volksschullehrerin Djurdjica Kuzmits, die aus Ungarn stammt. Über eine ungarische Mutter, deren Kinder den Minihofer Kindergarten besucht hatten, begann sie Erkundigungen jenseits der Grenze einzuholen. Aber niemand schien die Schafe zu vermissen. „10 so große Tiere – die müssen jemandem abgehen, das muss auffallen“, ist sie sicher und sucht weiter.

Tierarzt in Ungarn findet Besitzer

Sie aktiviert ihre Kontakte über Facebook. Inzwischen ist es 7 Uhr abends – für den nächsten Tag hat die BH den Abtransport der Tiere nach Oberwart angeordnet.
Schließlich hat Kati, die ungarische Bekannte, die erfolgsbringende Idee: sie nimmt Kontakt mit dem für die Region zuständigen Tierarzt in Ungarn auf.
„Eine halbe Stunde später hat mich schon der Besitzer aus Nemeskér angerufen,“ erzählt Djurdjica Kuzmits. Er sei sehr erleichtert gewesen.

12 Tage Odyssee

Vom Besitzer erfuhr sie nun auch die ganze Geschichte der abenteuerlustigen Truppe:
Die anfänglich 15 Schafe waren offensichtlich schon Ende Juni in  Nemeskér ausgerissen. Der Besitzer hatte sie auf ihrer Wanderung durch Ungarn mit einer Drohne über rund 70 Kilometer verfolgen können, es gelang jedoch trotz mehrerer Versuche nicht, die gewitzten Tiere einzufangen. Der Weg führte die Gruppe in Schlangenlinien ca. 70 Kilometer von Nemeskér über Ebergőc, Sopronkövesd und Völcsej nach Sopronhorpács.
Eine kleinere Gruppe der Tiere hatte  im Park des Szecheny-Schlosses in Sopronhorpács genug vom Wandern und blieb dort. Sie konnten aber bisher noch nicht dingfest gemacht werden, sondern nehmen immer wieder Reißaus.
Die restliche Herde wanderte von  Sopronhorpács weiter Richtung Österreich. An der Grenze war dann Schluss für die Verfolgung per Drohne und der Besitzer verlor die Spur.

Suche erfolgreich 

Dank der guten Vernetzung der Minihofer konnte er nun zu seiner großen Freude seine Tiere  jetzt doch gesund und munter wiederfinden und mit mehreren Helfern noch am Dienstagabend abholen. In dem geschlossenen Gelände von Pfarrhof und Nachbargarten gelang es schließlich, die Ausreißer alle erfolgreich einzufangen. Die Abenteurer konnten - diesmal auf kürzestem Weg - die Heimreise antreten.

Kleine Verspätung

„Dieses Abenteuer hat mir wieder gezeigt, wie wichtig es ist, dass man untereinander Kontakt hält. Unsere Whatsappgruppe im Dorf war der Schlüssel zum Happy End und der nächste Punkt war, wie hilfreich und wichtig es ist, mehrere Sprachen zu können.
Nur so konnten wir in Ungarn auf die richtige Fährte kommen und den Besitzer innerhalb so kurzer Zeit ausforschen!“, freut sich Djurdjica Kuzmits.
Und ihre Tochter Dorothea kommentierte das Ganze mit einem Augenzwinkern: “Die Schafe haben sich einfach nur um ein Jahr und zwei Tage verspätet. Sie wollten sicher nach Minihof zu unserem Musical kommen, weil sie gehört hatten, dass wir so gut sind auf der Bühne!“
Ende gut - alles gut! Und nächstes Jahr gibt es ja voraussichtlich wieder eine Chance auf einen Musical -Sommer in Minihof.

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