Bezirk Oberpullendorf
4. Welle nimmt Fahrt auf

- "Ich würde sagen, dass uns die 4. Welle gerade erreicht", so Dr. Florian Unterberger, Gemeindearzt in Draßmarkt.
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- hochgeladen von Barbara Babonitsch-Diewald
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen steigt wieder an. Viele fürchten sich bereits jetzt vor einer"4. Welle" in den kommenden Monaten.
Bezirk. "Wenn man sich die aktuell leider wieder stark steigenden Infektionszahlen ansieht, würde ich sagen, dass uns die „4. Welle“ gerade erreicht", erklärt Dr. Florian Unterberger, Gemeindearzt in Draßmarkt. "Das ist - auf Grund der warmen Temperaturen der letzten Wochen - doch etwas verwunderlich und dürfte wohl am Vormarsch der ansteckenderen Delta Variante liegen."
Impfskeptiker
Gerade im Hinblick auf den Herbst ist dies laut Unterberger sehr besorgniserregend. Er hofft, dass sich alle noch nicht geimpften in den nächsten Wochen noch impfen lassen. "Fast täglich habe ich Gespräche mit Impfskeptikern. Eine gewisse Skepsis kann ich durchaus nachvollziehen, hat man doch oft das Gefühl, dass sich sogar die Experten nicht einig sind. Es stimmt schon, dass jede Impfung auch eine Impfreaktion wie Kopfschmerzen Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Fieber auslösen kann. Im Vergleich zu einer COVID Infektion ist dies aber ein sehr geringer Preis. Ich habe mehrere Patienten, denen es selbst mehreren Monaten nach der COVID Infektion immer noch nicht wieder gut geht."
Der Appell des Gemeindearztes lautet daher klar: "Lassen Sie sich bitte impfen! Auch weil ich überzeugt bin, dass dies der einzige Weg zurück zur gewohnten Normalität ist."
Angst vor Einsamkeit
"Auch einige meiner Klienten äußern bereits Ängste in Hinblick auf eine 4. Welle, da sie schlechte Erfahrungen mit Lockdowns und Quarantäne erfahren durften", bestätigt die Lebens- und Sozialberaterin Judith Schlögl aus Rattersdorf. "Sie haben Angst vor der Einsamkeit – mit all ihren Folgen."
Meditation und Reflexion
Laut Schlögl trifft es vorerst die älteren, oft kranken und immobilen Personen, welche keine Möglichkeiten haben, sich anderwärtig auszutauschen. Aber auch bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern, sei die Einsamkeit gut zu erkennen. "Mit meinen Klienten arbeite ich bereits jetzt in Richtung Selbstfindung und Selbstliebe, quasi Meditation und Reflexion. Die Meditation ist dafür da, um eine Akzeptanz für die Situation zu schaffen und um ein Wohlbefinden herzustellen. Es ist wichtig aufzuzeigen, dass wir alle in derselben Situation sind, und wir uns durch Gespräche stärken können."
Hohe Impfbereitschaft in Ritzing
Im Bezirk Oberpullendorf ist in der Gemeinde Ritzing, die Bereitschaft sich gegen das Corona-Virus impfen zu lassen noch immer am größten. Das geht aus einem Bericht des Gesundheitsministeriums von vergangener Woche hervor. Demnach sind bereits 74,97%, in Summe 674 Personen (Stand 20.8.), vollimmunisiert.
"Es freut mich zu hören, dass die Durchimpfungsrate bei uns in der Gemeinde Ritzing so hoch ist", so Bürgermeister Ernst Horvath. "Wir haben die Bevölkerung, insbesondere die älteren Menschen in Ritzing, von Beginn an unterstützt. Sei es bei der Anmeldung für die Impfung oder die Fahrt zum Impftermin." Auf die Frage ob eine vierte Welle verhindert werden könne meint der Bürgermeister: "Ich denke, dass die Durchimpfungsrate gehoben werden müsste, nur dann hat die 4. Welle keine Chance."



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