Interview mit Philip Schützenhofer, Kindergarten Weppersdorf
„Das dürfen wir nicht weil es ist Corona!“
Philip Schützenhofer, Leiter im Kindergarten Weppersdorf, spricht über das Betreuungsangebot im Lockdown und "Lollipop"-Testungen im Kindergarten.
BEZIRKSBLÄTTER: Nehmen viele Eltern das Betreuungsangebot im Lockdown in Anspruch?
SCHÜTZENHOFER: Ein Großteil der Eltern nimmt das Angebot zur Betreuung im Kindergarten dankend an. Während des Lockdowns sind etwa 2 Drittel der Kinder im Kindergarten anwesend. In jeder Gruppe fehlen also nur eine Hand voll Kinder, trotzdem ist der Alltag in der Gruppe anders, da für die Kinder die anwesend sind mehr Raum in der Gruppe zur Verfügung steht.
Wie hat sich der Kindergarten-Alltag seit dem Beginn der Pandemie verändert?
Ein Punkt der sich stark verändert hat ist das Planen. Längerfristige Planungen sind kaum möglich, da sich ständig etwas verändert und neue Maßnahmen diese stetig erschweren. Auch die Kommunikation und der Kontakt vor allem zu Eltern hat sich verändert. Die meisten Gespräche finden am Telefon oder zwischen Tür und Angel statt. Für längere Gespräche, um sich über die Entwicklung des Kindes auszutauschen gab es durch die Beschränkungen kaum Möglichkeiten.
Wie gehen die Kindergartenkinder mit dem Begriff „Corona“ um?
Das Thema Corona kommt nach meiner Beobachtung, bei den Kindern nicht oft zur Sprache, dafür sind Themen wie Pandemie, Krankheit, Lockdown usw. viel zu abstrakte Begriffe. Allerdings merkt man, dass Kinder „Corona“ als Begrifflichkeit verstanden haben, besonders wenn es darum geht, dass sie auf Grund von „Corona“ etwas nicht bzw. nicht mehr tun dürfen. Dann fällt schon einmal der Satz: „Das dürfen wir nicht weil es ist Corona!“
Was sagen Sie zu „Lollipop“ - Testungen in Kindergärten?
Ich empfinde die Lollipop-Testung als eine sehr kindgerechte Art, um bei Kindern Tests durchzuführen. Auch die Rückmeldungen der Eltern zu den Tests waren durchgehend positiv. Allerdings weiß ich nicht ob es Sinn macht bei Kindern unter 6 Jahren regelmäßige Tests durchzuführen. Im Umgang mit dem Thema „Corona“ und Kinder sind vor allem wir Erwachsenen gefordert durch regelmäßiges Testen und Einhalten der Maßnahmen Verantwortung zu übernehmen, um Kindern einen möglichst normalen Alltag zu gewährleisten.
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