Eröffnung Kammermusikfest Lockenhaus
Das Programm bleibt Überraschung!
Mit einem ungewohnt zeitgenössischen Programm wurde das Kammermusikfest Lockenhaus in der Pfarrkirche eröffnet. Es ist Teil des Konzepts dieses Festivals, dass es vorab kein fixiertes Programm gibt. Die Stücke, die gespielt werden, ergeben sich während der Vorbereitungen und Probenarbeiten auch aus den Konstellationen der Künstler. Der Dialog aus Erwartung und Überraschung erzeugt Neugier und Spannung.
LOCKENHAUS. Dem Klaviertrio C-Dur Hob XV:21 von Joseph Haydn (1732-1809), gespielt vom „Trio Gaspard“ setzte man gleichsam als Gegenpol das Trio für Oboe, Klarinette und Fagott des zeitgenössischen polnischen Komponisten Witold Lutoslawski (1913-1994) gegenüber. Es spielten Heinz Holliger, Reto Bieri, und Bram van Sambeek. Der erste Teil des Programms ging mit Arnold Schönbergs (1874-1951) Streichtrio Op.45 für Violine, Viola und Violoncello, vorgetragen von Ilya Gringolts, Lawrence Power und Nicolas Altstaedt, zu Ende.
Anspruchsvolles Programm
Keine leichte Kost für ein eher traditionell ausgerichtetes Publikum. Nicht wenige verließen die Veranstaltung in der Pause. Der überwiegende Teil des Publikums honorierte die musikalische Perfektion aber mit starkem Applaus.
Mit der Aufführung des Quintetts für Klarinette, Fagott, Violine, Violoncello und Klavier des schweizer Musiker mit ukrainischen Wurzeln, Constantin Regamey (1907-1982), setzte das Festival ein Statement.
Statement gegen Krieg
Regamey war als Widerstandskämpfer gegen die Nazis bekannt. Sein bewegtes Leben wird in seiner Komposition spürbar. Alexander Lonquich am Klavier ergänzte die zuvor Genannten als Quintett und gemeinsam sorgten sie für den musikalischen Höhepunkt des Konzerts.
Bemerkenswert auch die Texte im Programmheft des Abends.
Weitere Informationen: Kammermusikfest Lockenhaus 2022
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