Ritzing
Der Alltag einer Kauffrau in einem kleinen Dorf
Angela Müllner ist die Kauffrau von Ritzing. Sie sorgt für die Nahversorgung der Ortschaft und leistet somit ihren Beitrag für die Bevölkerung der Gemeinde.
RITZING. Sie hat ein Leuchten in den Augen und sagt spontan "Ja" als ich die Seele des Geschäfts in Ritzing zu einem Interview einlade.
An einem sonnigen Frühlingstag trafen wir uns also vor dem Geschäft, gleich zwischen Feuerwehr und Gemeineamt . Wir tranken gemeinsam Kaffee auf einer kleinen Sitzgarnitur vor dem Laden. Die Sitzgelegenheit ist eine der vielen Neuheiten, seit Angela den Laden im Juli 2022 übernommen hat.
Bezirksblätter (BB): Wie sieht ein normaler Arbeitstag bei dir aus?
Angela Müllner (AM): Ich bin um 04:30 Uhr im Geschäft und richte die wichtigsten Dinge her, also die Frischwaren, das Gebäck und das Gemüse. Wir sperren ja um 06:00 Uhr auf und da muss alles bereit sein, um die Schüler und die Arbeiter bedienen zu können.
BB: Wie hat es sich ergeben, dass Du in Ritzing das Geschäft übernimmst?
AM: Ich bin vor 20 Jahren aus Ungarn nach Österreich gekommen und habe im - jetzt geschlossenen - Gasthaus Friedl gearbeitet. Dabei habe ich meinen Mann kennen und lieben gelernt, und seitdem wohne ich hier in der Ortschaft. Für mich war der Laden immer schon "ein kleines Schmuckstück", aber dass ich ihn gemals übernehme hätte ich mir nicht gedacht. Da ich aber schon als Feinkostabteilungsleiterin gearbeitet habe konnte ich mir die Aufgabe zutrauen.
BB: Wieviele Stunden arbeitest Du pro Woche?
AM: Ich denke so zwischen 60 und 70 Stunden werden es schon sein. Es gibt ja soviele Dinge, die der Konsument nicht sieht. E-Mails beantworten, Bestellungen machen, die ganze Administration und so vieles mehr.
BB: Welche Neuerungen gibt es seit Deiner Übernahme?
AM: Also erstens verschenke ich Ware, die zwar noch nicht kaputt ist, aber auch nicht mehr verkäuflich. Aussderdem habe ich eine Sitzgelegenheit draußen eingerichtet, damit die Menschen auch zum Tratschen herkommen können - Wirtshäuser gibt es in Ritzing ja keine mehr. Aber mein größter Schatz ist der SB-Automat, auf den bin ich besonders stolz und er ist sehr gut angenommen worden. Snacks und Getränke sind oft am Montag bereits ausverkauft.
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