Gedenkwoche in Lockenhaus
Erinnerung an die vertriebene jüdische Bevölkerung
Eine Gedenkfeier am 4. November war der Auftakt zu einer Gedenkwoche in Lockenhaus, die an die vertriebene jüdische Bevölkerung erinnert.
LOCKENHAUS. Vor 80 Jahren, im Jahr 1938, mussten die jüdischen Familien ihren Heimatort verlassen. Teilweise gelang die Emigration, die meisten wurden aber ermordet.
Temporäre Kunstinstallation
Das Mahnmal zur Erinnerung an die Lockenhauser Opfer der Shoa, das die Architektin Barbara Horvath bereits vor zehn Jahren neben dem Kriegerdenkmal gestaltet, wurden nun restauriert. Außerdem wurde eine temporäre Kunstinstallation am Hauptplatz errichtet. Sie soll das Gedenken noch stärker sichtbar machen.
Mahnende Worte
Das Projektteam konnte zur Eröffnung der Gedenkwoche, die den Titel „1938.2018 Shalom.Nachbar“ trägt, viele Gäste begrüßen. Die Feier war geprägt von mahnenden Worte der Redner.
Peter Menasse, Gerhard Baumgartner und Paul Gulda referierten nicht nur über den Holocaust, sondern fanden auch klare Worte über die beunruhigende Entwicklung in unserer Gesellschaft.
Bgm. Christian Vlasich erwähnte die Wichtigkeit guter Nachbarschaft.
Barbara Horvath, die Gestalterin des Mahnmals, betonte die Bedeutung des Ortes, an dem das Mahnmal steht. Trauernde verschiedener Konfessionen können hier gemeinsam ihrer Opfer gedenken.
Auf alle flüchtenden Menschen aufmerksam machen
Bei der Kunstinstallation „Mezuzah“, die an die verschwundenen jüdischen Häuser in Lockenhaus erinnert, sprach Ruth Patzelt auch den Wunsch aus, diese Skulptur solle auch auf alle Menschen auf der Flucht aufmerksam machen.
Der berührende Höhepunkt der Veranstaltung war das Gebet der jüdischen Gäste beim Mahnmal. Die Nachkommen der aus Lockenhaus stammenden jüdischen Familien waren extra aus Israel angereist, um mit der Lockenhauser Bevölkerung zu gedenken.
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