Meilenstein im Burgenland
Klinik Oberpullendorf friert erstmals Eizellen ein
In der Klinik Oberpullendorf wurden erstmals Eizellen für den späteren Einsatz eingefroren. Seitens der Klinik spricht man von einem „Meilenstein in der Reproduktions-Medizin im Burgenland“.
OBERPULLENDORF. Unter anderem beherbergt die Klinik das Institut Kinderwunsch Burgenland. Hier konnte kürzlich ein „bedeutender wissenschaftlicher Schritt nach vorne“ gemacht werden, wie es vom Land Burgenland heißt: Es wurden erstmalig Eizellen von Patientinnen kryokonserviert – also tiefgefroren und in flüssigem Stickstoff gelagert. „Diese Methode unterstützt auch jene Frauen, die mit der Diagnose Krebs konfrontiert werden und bedingt durch eine bevorstehende Chemo- oder Strahlentherapie ihre Fruchtbarkeit aller Wahrscheinlichkeit nach verlieren werden“, erklärt der Leiter des IVF-Instituts Dr. Kazem Nouri.
Weitere Methoden
Zusätzlich wird künftig auch das Ovarien-Tissue-Banking in Oberpullendorf angeboten. Dabei wird Eierstockgewebe entnommen und ebenfalls kryokonserviert. Diese Proben enthalten Eizellen in verschiedenen Stadien, die später, wenn die Patientin bereit ist, für die künstliche Befruchtung verwendet werden können. „Dies ist besonders hilfreich für Frauen, die eine Krebstherapie so rasch wie möglich beginnen müssen und daher keine Zeit für Stimulation und Eizellentnahme haben“, so Nouri. Weiters werden auch Embryonen kryokonserviert. Dieser Prozess erfolgt, indem Eizellen befruchtet und zu Embryonen entwickelt werden, bevor sie eingefroren werden. Später können diese Embryonen aufgetaut und eingesetzt werden. Voraussetzung für den Einsatz dieser Methode ist, dass die Patientinnen zum Zeitpunkt der Diagnosestellung einen Partner haben.
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