Zwischen Pilgersdorf und Unterrabnitz
Konfliktpotenzial rund um Güterweg
Der Güterweg zwischen Pilgersdorf und Unterrabnitz spaltet Meinungen zwischen Anwohnern und Gemeinde.
UNTERRABNITZ. Höchstgeschwindigkeit 94 in einer eigentlichen 50er-Zone, das ist auf einer Straße im Bezirk keine Seltenheit. Immer wieder regen sich Anwohner über den Güterweg zwischen Unterrabnitz und Pilgersdorf auf. Zum einen, weil die Geschwindigkeit fast kaum jemand halte, zum anderen, weil zu viel Verkehr auf dem kleinen Weg herrsche. Außerdem sei der Schwerverkehr für manche Anrainer nicht auszuhalten, wie diese erklären. Eine offizielle Messaktion des Landes Burgenland ergab, dass die Strecke in einem Zeitraum von rund drei Sommer-Wochen von rund 10.000 Fahrzeugen befahren wurde, davon zählte man rund 9.400 PKWs und rund 600 LKWs. Damit nicht genug, hielten 54% der Fahrer die Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h nicht ein. Die Maximalgeschwindigkeiten liegen laut Messungen zwischen 80 und 94 km/h. Für einige Anrainer sei diese Situation auf Dauer nicht mehr zumutbar.
Anrainer haben Angst
„Wir wohnen hier schon lange, aber der Verkehr ist kaum noch auszuhalten“, erklärt Anwohner Anton Haspel senior. Er lebe eigenen Angaben zufolge in ständiger Angst, überfahren zu werden, wenn er die Böschung neben der Straße mähe, wie er erklärt. Die Situation werde immer gefährlicher, von der Gemeinde fühle er sich enttäuscht. Beschwerden sind von ihm schon zur Genüge eingegangen, geschehen sei bis dato aber noch nichts, was seiner Meinung nach Wirkung zeigte. „Viele Fahrer überschätzen sich auf dieser Strecke, wir fürchten, dass uns einmal ein Auto erwischt und das war es dann“, so Haspel. Außerdem gäbe es zu viel Schwerverkehr, der eigentlich hier gar nicht fahren dürfe.
Schwierige Situation
Die Gemeinden seien sich der Problematik bewusst und hätten schon des öfteren gegengelenkt, erklärt die Gemeinde Unterrabnitz in einem offiziellen Statement. So zum Beispiel wurden schon häufig Radarautomaten vom Land Burgenland angemietet, welche auch einige Fahrer gestraft hätten. Weiters wurde die Strecke mit Gehsteigen begrenzt, Bodenmarkierungen mit Tempo 50 angebracht und eben der intakte Geschwindigkeitsmesser aufgestellt, erklärt die Gemeinde. „Man muss auch verstehen, dass es nicht so einfach ist. Wir haben bereits alles Mögliche getan um diese Strecke sicherer zu machen“, so Bürgermeister Franz Schiefer. Auch Diskussionen mit dem Land Burgenland und dem Infrastrukturlandesrat, Heinrich Dorner seien bereits im Laufen. Die letzte Neuerung war ein freiwilliges Tempo 30, dieses wolle man jedoch offiziell nicht auf den gesamten Güterweg ausweiten, heißt es.
Der Güterweg
Wenn man von Pilgersdorf nach Unterrabnitz auf besagtem Güterweg fährt, kommt man über eine Anhöhe in den Ort. Bergab gewinnt man an Geschwindigkeit. Die Gemeinde Unterrabnitz erklärt auch, dass beobachtet werden kann, dass die Autos in Richtung Pilgersdorf, also die Anhöhe hinauf, noch schneller fahren. „Für uns ist es eine schwierige Situation“, erklärt Bürgermeister Schiefer und fährt fort „wir gehen natürlich auf die Forderungen unserer Bürger:innen ein, nur machen wir bereits alles, was in unserer Macht steht, die Strecke sicherer zu machen".
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