Am 16. Juni
Pannonische Tafel eröffnet im Zentrum von Oberpullendorf
Nachdem der Kauf vom alten Sägewerk gescheitert ist, eröffnet eine "Tafel" im Zentrum von Oberpullendorf.
OBERPULLENDORF/STOOB. Seit fast 15 Jahren verteilt die Pannonische Tafel Lebensmittel an Bedürftige. So auch am Standort in Stoob Süd. Weil der Platz aber enger wird und kaum Lagerkapazitäten vorhanden sind, plante die Tafel den Kauf eines 8.000 m2 großen Grundstücks in Oberpullendorf, auf dem ein stillgelegtes Sägewerk steht. Dort sollte der Hauptsitz der Pannonischen Tafel Burgenland entstehen. Bis Ende April versuchte die Tafel rund eine Million Euro zu sammeln um den Kauf abzuwickeln.
„Leider ist es uns nicht gelungen, das benötigte Geld zu sammeln. Die Frist ist mittlerweile abgelaufen. Nun haben wir beschlossen, in eine andere Richtung zu gehen. Am 7. Juni eröffnen wir ein neues Wohnzimmer in Oberwart und am 16. Juni wird im Zentrum von Oberpullendorf eine "Pannonische Tafel" eröffnet", erklärt Obfrau Andrea Roschek.
Neue Tafel und Jubiläum
Die Eröffnung in Oberpullendorf wird gleichzeitig genutzt, um das 15-jährige Jubiläum im Burgenland zu feiern. Die Bands Gianna Rose Projekt, Reina Glutberg und Euro Teuro treten auf. Die neue Tafel im Ortszentrum hat rund 220 m2, ein Wohnzimmer, ein Food Corner und ein Marktplatz werden entstehen. „Die Tafel in Stoob bleibt noch für ein weiteres Jahr bestehen und wird auch als Lager genutzt. In der Zwischenzeit suchen wir nach einem passenden Lager im Bezirk Oberpullendorf", so Roschek.
Verdopplung der Kunden
Angesichts der Teuerungen ist die "Pannonische Tafel" mit steigenden Kundenzahlen konfrontiert, die Kundschaft verdoppelte sich im Vorjahr. Unter den Neukunden befinden sich der Obfrau zufolge auch immer mehr Menschen aus dem Bezirk, die aufgrund der Teuerung in finanzielle Schwierigkeiten gekommen sind. Gleichzeitig kommt es zu Rückgängen bei den gespendeten Waren. „Viele Lebensmittelgeschäfte verkaufen jetzt ihre Lebensmittel über verschiedene Anbieter vergünstigt an Kunden weiter. Beworben wird dies im Rahmen der Nachhaltigkeit. Aber jedes Sackerl, das vertrieben wird, kommt nicht in die Sozialmärkte", gibt Roschek zu bedenken.
Unterstützung
Mitte Mai konnte der Verband der "Pannonischen Tafel" beim Lebensmittelgipfel auf die Nöte der rund 500.000 Menschen in Österreich hinweisen, die schon heute nicht mehr wissen, wie sie sich angemessen ernähren sollen. Im Rahmen des beschlossenen Anti-Teuerungs-Pakets der Bundesregierung wurde Unterstützung über 10 Millionen Euro für den Ausbau der Tafelarbeit beschlossen. „Wir freuen uns, dass unser Anliegen gehört und so rasch reagiert wurde", so Roschek. Nun würden sich die "Tafeln" österreichweit zusammen setzen und entscheiden wie das Geld aufgeteilt wird.
Die Pannonische Tafel
Vor knapp 15 Jahren wurde im Burgenland die Pannonische Tafel gegründet. Derzeit setzen sich rund 120 ehrenamtliche Mitarbeiter für rund 5.000 einkommensschwache Menschen ein. Die burgenländische Tafel versteht sich als Brücke zwischen wirtschaftlichem Überfluss und Mangel. Dort, wo Lebensmittel ausscheiden, werden diese von dem ehrenamtlichen Team abgeholt und in den sogenannten "Food Corner“ gebracht. Einkommensschwache Menschen haben im "Food Corner" die Möglichkeit, zu einem Unkostenbeitrag Lebensmittel zu erhalten.
Im "Food Corner" kann gegen einen Beitrag von drei, vier oder fünf Euro ein Sortiment an Nahrungsmitteln bezogen werden. Während die kleine Kiste einen durchschnittlichen Wocheneinkauf für einen Singlehaushalt fasst, ist die große Kiste für fünf Euro ausreichend für eine drei- bis vierköpfige Familie. Jedoch muss der Einkauf immer mehr begrenzt werden, weiß Roschek.
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