Öffnung am 15. Mai
Skeptische Gastro erwartet wenig Umsatz

Emil Lang vom Cafe-Restaurant zum Emil in Unterrabnitz hat mit den Abständen zwischen den Tischen grundsätzlich "kein Problem", hofft aber, dass bis zum 15. Mai überarbeitete Auflagen kommen, "weil mir das Geschäft an der Theke am meisten fehlen wird". | Foto: Emil Lang
  • Emil Lang vom Cafe-Restaurant zum Emil in Unterrabnitz hat mit den Abständen zwischen den Tischen grundsätzlich "kein Problem", hofft aber, dass bis zum 15. Mai überarbeitete Auflagen kommen, "weil mir das Geschäft an der Theke am meisten fehlen wird".
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In einer Woche dürfen die Gastronomen wieder aufsperren – allerdings nur unter der Einhaltung bestimmter Auflagen. Ein Rundruf der Bezirksblätter zeigt: Die Skepsis ist groß, der zu erwartende Umsatz klein

LACKENDORF/OBERPULLENDORF/UNTERRABNITZ. Maximal bis 23 Uhr, maximal vier Gäste an einem Tisch, ein Meter Sicherheitsabstand zwischen den Tischen, kein Schankbetrieb an der Theke, keine Gruppenreservierungen und das Personal muss Schutzmasken tragen – unter diesen Auflagen dürfen Gastronomen am 15. Mai wieder Gäste empfangen. Doch können die Wirte damit und davon (über)leben? Nein – so die Meinung dreier Gastronomen aus dem Bezirk Oberpullendorf.

Die große Problematik

Natürlich lasse sich etwa der Abstand der Tische einhalten, "weil es unser Gasthaus von der Größe hergibt", sagt Paul Krail, Chef vom Weingasthof Krail in Oberpullendorf. Die große Problematik sei, dass es keine größeren Gruppen, keine Sitzungen und Vereinstreffen, Geburtstagsfeiern oder Hochzeiten geben darf. "Wir haben bis Ende Juli wahnsinnig viele Absagen beim Catering, unserem Hauptgeschäft. Das ist ein immenser finanzieller Schaden", erklärt Krail. Und: "Es gibt keine klaren Richtlinien, ab wann das alles wieder stattfinden darf. Mit dem Mittagsmenü alleine kann ich kein Geld verdienen." Dabei hätte Paul Krail "noch nie so ein gut gebuchtes Jahr gehabt wie heuer, aber dann sind die Absagen gekommen. Das wird uns wirtschaftlich noch drei bis fünf Jahre begleiten." 

"30 Prozent des normalen Umsatzes"

Grundsätzlich sei es ganz schwer abzuwägen, "was richtig und falsch ist und ich möchte diese Entscheidungen nicht treffen müssen. Ich glaube jedenfalls, dass die größtmögliche Vorsicht im Sinne der Gesundheit angebracht ist, obwohl es mich wirtschaftlich schwer trifft", hat der Wirt, der in den nächsten Wochen mit nur 30 Prozent seines normalen Umsatzes rechnet, durchaus Verständnis für die Auflagen. "Das Problem ist, die Fixkosten bleiben in vielen Bereichen gleich. Meine Mitarbeiter sind auf Kurzarbeit und wir werden sie sehr sparsam einsetzen müssen und beobachten, wie sich die Gästefrequenz entwickelt."  

"Geschäft an der Theke fehlt am meisten"

Auch Emil Lang vom Cafe-Restaurant zum Emil in Unterrabnitz hat mit den Abständen zwischen den Tischen "kein Problem", hofft aber, dass bis zum 15. Mai überarbeitete Auflagen kommen, "weil mir das Geschäft an der Theke am meisten fehlen wird". Er rechnet mit "sicher 50 Prozent weniger Umsatz" und setzt nicht zuletzt darum weiterhin auf seinen Abholservice: "Den werde ich beibehalten, weil die Solidarität meiner Gäste in den letzten Wochen überraschend hoch und ich davon sehr positiv überrascht war." 
Seine Mitarbeiter musste Lang "leider kündigen". Ob er diese nach der Öffnung wieder einstellen kann, müsse er sich bis Juni ansehen. "Zur Zeit ist es sehr eng. Ich hoffe, dass es im Juni wieder bergauf geht."

"Werden am 15. Mai nicht aufsperren"

Thomas Roznyak wird sein Gasthaus zum Roznyak in Lackendorf am 15. Mai nicht aufsperren. Der Grund: "Meine Mitarbeiter sind trotz der Auflagen in Wahrheit nicht vor einer Ansteckung geschützt, weil der Gast die Schutzmaske am Tisch nicht tragen muss. Und falls wir uns anstecken, dann könnten wir die vielen älteren Menschen nicht mehr beliefern und das wollen wir nicht riskieren", erklärt Roznyak, der durch die Auflagen außerdem seine Geschäftsgrundlage wegfallen sieht: "Wir leben hauptsächlich von Familienfeiern mit 15 bis 40 Personen und auch zum Buffet darf der Gast nicht hingehen, wodurch ich dann auch wieder mehr Personal benötigen würde". Solange die Auflagen nicht geändert würden, "werden wir nicht aufsperren, weil es sich nicht rentiert".
Stattdessen wird Roznyak weiterhin sein "Essen auf Rädern" sowie an Sonn- und Feiertagen seine "Buffet-Box zum Mitnehmen" anbieten.

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