Smaragdeidechse im Mittelburgenland vom Aussterben bedroht

- Für die Smaragdeidechse ist es im Mittelburgenland "Fünf vor Zwölf", sie kommt nur mehr in zwei Gegenden vor.
- Foto: Naturschutzbund Burgenland
- hochgeladen von Karin Vorauer
Naturschutzbund setzt sich für die bedrohte Smaragdeidechse von Neckenmarkt und Ritzing ein.
MITTELBURGENLAND. Nur noch ein Vorkommen der Smaragdeidechse gibt es im Mittelburgenland. Um diese Population zu stärken, hat der Naturschutzbund nun eine Initiative zu ihrem Schutz gestartet. Durch Lebensraumschutz und -verbesserung sowie Öffentlichkeitsarbeit soll sich die Situation des bedrohten Reptils verbessern.
Maßnahmen gesetzt
Erste Maßnahmen wurden bereits im letzten Jahr gesetzt. Im Winter, als die Eidechsen unterirdisch versteckt waren, wurde zu dichtes Buschwerk ausgelichtet, Ast- und Steinhaufen wurden angelegt, damit die Eidechsen verstärkt geeignete Plätze zur Eiablage, zum Verstecken für Sonnenbäder und zur Nahrungssuche vorfinden.
Nun wird das Projekt fortgesetzt. Wichtige Partner für den Erfolg sind Schüler und Gemeinden. Eine umsichtige Bewirtschaftung von Wegrändern und Böschungen mit abgestufter Mahd bietet den Smaragdeidechsen laufend Deckungsmöglichkeiten. Auch Nahrung finden die Tiere nur im höheren Gras. Der Verzicht auf Mulchen tut ein Übriges. All diese Maßnahmen kommen auch anderen Tieren wie Rebhuhn, Fasan und Feldhase zugute.
Auf der Roten Liste
Das Vorkommen im Mittelburgenland beschränkt sich auf die Gemeinden Neckenmarkt und Ritzing. In der Roten Liste der gefährdeten Arten wird die Smaragdeidechse als „stark gefährdet“ geführt. Als Lebensraum benötigt sie warme, sonnenexponierte Stellen an Hängen und Hügeln und bevorzugt strukturierte Wald- und Gehölzränder sowie angrenzendes halboffenes Kulturland. Doch diese Lebensräume werden immer seltener.
Lebensraum zerstört
Die intensive Bewirtschaftung und Ausräumung der Landschaft, das Bearbeiten (z. B. Mulchen), das Befahren von Flächen zum falschen Zeitpunkt sowie die Befestigung von Wegen zerstört ihren Lebensraum und dezimiert damit direkt und indirekt ihren Bestand.
Das Projekt des Naturschutzbundes soll die Lebenssituation der Smaragdeidechse verbessern. Eine wichtige Säule der Schutzmaßnahmen ist dabei die Information der Menschen vor Ort. Aus diesem Grund wurden mit der Volksschule Neckenmarkt vier Wanderungen in den Smaragdeidechsen-Lebensraum unternommen.
„Im Bereich von Neckenmarkt und Ritzing wird die Smaragdeidechse langfristig nur überleben können, wenn die ortsansässige Bevölkerung Interesse an ihr entwickelt, sie schützt und fördert. Wir hoffen deshalb sehr auf ihre Unterstützung“, appelliert Naturschutzbund-Geschäftsführer Klaus Michalek abschließend.
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