Deutschkreutz
Ungarischer Mitarbeiter hielt Betrieb der Apotheke aufrecht

Dieter Schmid (l.) lobt die Eigeninitiative seines Mitarbeiters Attila Marton (r.), der von sich aus an seinem Arbeitsplatz übernachtete, um den Betrieb der Apotheke in Deutschkreutz aufrecht zu erhalten | Foto: Foto-Schmide
  • Dieter Schmid (l.) lobt die Eigeninitiative seines Mitarbeiters Attila Marton (r.), der von sich aus an seinem Arbeitsplatz übernachtete, um den Betrieb der Apotheke in Deutschkreutz aufrecht zu erhalten
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Seit Ausbruch der Corona-Krise werden vielfach „Helden des Alltags“ vor den Vorhang geholt, um „Danke“ zu sagen. Ein Danke gebührt auch Attila Marton, Mitarbeiter in der Apotheke zum heiligen Geist in Deutschkreutz

DEUTSCHKREUTZ. Attila Marton wohnt in Ungarn in Grenznähe zu Deutschkreutz und ist von sich aus zu seinem Chef Dieter Schmid gekommen, als in Ungarn die Regierung das Parlament quasi ausgeschaltet hatte und in Folge für ein paar Tage nicht klar war, wie lange die Grenzen zum Burgenland noch offen bleiben würden.

In der Apotheke übernachtet

"Attila hat von sich aus länger gearbeitet und dann gesagt, dass er im Nachtdienstzimmer der Apotheke schlafen möchte, um weiter in der Apotheke in Deutschkreutz für die Menschen da sein zu können. Er wollte eine geschlossene Grenze nicht riskieren", berichtet Schmid den Bezirksblättern. Obwohl sich Attila Kleidung für eine ganze Woche mit in die Apotheke genommen hatte, verbrachte er schließlich nur eine Nacht dort, da am nächsten Tag die Grenze wieder für ungarische Pendler geöffnet wurde. 

"Sehr lobenswert"

Für Schmid ist die Eigeninitiative seines Mitarbeiters auf jeden Fall etwas Besonderes: "Er hat mit seinem Engagement sichergestellt, dass der Betrieb aufrecht erhalten werden kann, weil für kurze Zeit Not am Mann geherrscht hat. Das ist natürlich sehr lobenswert."

"Andrang wieder normalisiert"

Vor allem zu Beginn der Corona-Krise hat es einen regelrechten Ansturm auf Apotheken gegeben – dieser habe sich nun aber wieder normalisiert, berichtet Schmid. "Was sich verändert hat, ist der gestiegene Beratungsaufwand. Sowohl bei Kundenanfragen, als auch direkt in den Apotheken." Durch das Einlassmanagement sei jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter länger als früher mit jeder Kundin und jedem Kunden beschäftigt. "Wir haben zur Sicherheit nicht alle Schalter und Arbeitsplätze besetzt. Dazu dauert es mitunter durch die provisorisch geschaffene Möglichkeit des E-Rezepts etwas länger. Es sind mehr Arbeitsschritte und mehr Aufwand. Jedoch alles zum Schutz der Bevölkerung", erklärt Schmid.

"Schutzvorkehrungen waren erfolgreich"

Die in den Apotheken rasch getroffenen Vorkehrungen zum Schutz vor einer Ansteckung "erweisen sich als erfolgreich und wurden auch bei uns umgesetzt". Dazu zählen Zugangsbeschränkungen, Sicherheitsabstände, Plexiglaswände an den Ladentischen, Möglichkeiten zur Desinfektion der Hände und nicht zuletzt das Bilden von zwei Apothekenteams, die einander nach einem vorgegebenen Plan abwechseln und nicht miteinander in Kontakt kommen. "Die Bevölkerung zeigte großes Verständnis, hat die gesetzten Maßnahmen mitgetragen und auch Bereitschaft gezeigt, gegebenenfalls kurz vor dem Apothekeneingang zu warten", erzählt Schmid. 

Desinfektionsmittel in eigenen Räumlichkeiten produziert

Die Desinfektionsmittel seien ein sehr gutes Beispiel, "was Apotheken leisten können und was unser Auftrag ist". "Im ganzen Burgenland konnten die Apothekerinnen und Apotheker als ausgebildete Pharmazeuten Desinfektionsmittel in den eigenen Räumlichkeiten nachproduzieren, als es im gewöhnlichen Handel längst Mangelware war. Die Produktion von bestimmten Produkten oder Medikamenten – wenn die Rohstoffe vorhanden sind – ist eine der wesentlichen Funktionen einer Apotheke. Dafür gibt es uns und dafür sind wir auch in Zukunft da, um die Menschen möglichst nah an ihrem Wohnsitz im Interesse der Gesundheit bestmöglich versorgen zu können."

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