Hans Sachs bei der Himalaya-Rallye: "Die Griffe sind beheizt!"

Hans Sachs fuhr die Himalaya-Rallye. Eine Hommage über Kraftanstrengung, eingefrorenem Trinkschlauch und Vollgas im Stehen!

"DIE GRIFFE SIND BEHEIZT!"

OBERPETERSDORF/WÖLLERSDORF. Ein grauer Winter-Montag in Wöllersdorf: Hans Sachs sitzt in einem schalenförmigen Drehsessel in Rennsitz-Komfort im 2. Stock seines Firmengebäudes mit Glasturm, checkt auf zwei Flachbildschirmen das Tagesgeschäft. Ein engagierter, offener Typ, Familienvater und Chef von 15 Mitarbeitern und dennoch ist sein Leben mehr als aufregend: Motorradfahren am gigantischen indischen Hochgebirge ist für den 48-Jährigen kein Zweitberuf, sondern Berufung. „Ich habe das Motorradfahren im Blut“, erzählt er stolz, trägt im Büro statt Anzug und Krawatte ein T-Shirt der 13. Rallye am Himalaya, die nördlich von Delhi in Shimla gestartet und im Norden Indiens in Sringar beendet wurde.

Höchste Rallye erneut beendet

„Jetzt bin ich der einzige Österreicher, der diese Rallye zweimal ins Ziel geschafft hat!“, betont er stolz, gedeihte vom Newcomer zum professionellen Navigierer mit Papierrolle, digitalem Roadbook und GPS-System. Vorbei an Schneefeldern, einsam anmutenden Bergspitzen und Klöstern, entlang schwindelerregender Straßen und Rallyepisten gibt der KTM-Pilot zu: „Die Tour war sehr abenteuerlich und es war auch eine Spurensuche zwischen Kulturen!“, knüpfte auch Bekanntschaften. „Dort gibt es keinen Stress!“, behauptet Sachs. Dafür aber für die Rallyeteilnehmer: 6 Tage enorme Kräfteanstrengung und 2.600 Rennkilometer, die aber mehr zu bieten haben, als nur Bestzeit und Platzierungskämpfe. Wenn auch nur im Augenwinkel die fantastische Kulisse bei Spitzengeschwindigkeiten von 155 km/h wahrgenommen werden kann: Die Natur am Wegesrand ist unberührt, es ragen die karstigen Spitzen des Himalaya-Gebirges heraus: „Das ist wirklich herrlich, vor allem in der Früh, wenn die Sonne aufgeht!“, gibt sich der im Alltag so besonnene und Worte klug abwägende Hans Sachs melancholisch. „Es handelt sich um die höchsten zu befahrenden Straßen der Welt. Die letzten vier Tage hielten wir uns über 4.000 Meter auf, bei minus 10 Grad Aussentemperatur in der Nacht, minus 3,5 Grad im 1,5 m2 großen Zelt, kein WC und keine Duschen!“

„Der Trinkschlauch friert ein!“

Der Installateurmeister, der vor rund 20 Jahren mit dem Motorradfahren begann, die Rallye erneut mit einer KTM 450 Enduro mit 4,5 Liter-Zusatztank bestritt, war einer von sechs österreichischen Fahrern, die als „Contiger Rally Team Austria am Start waren. Angeführt von Gesamtsieger und Teamkollegen Helly Frauwallner fuhr Hans Sachs auf den 9. Rang. „Um einen Platz besser als im VorJahr!“, ist der Oberpetersdorfer stolz. Immer die Gefahr mit am Motorradsitz, „obwohl man zu 90 % am Motorrad steht“ und sie es in vielerlei Gestalt auf die Rennfahrer abgesehen hat: „Schafe, Kühe, ganze Herden auf der Strecke, alles ist möglich!“, so Sachs. Auch Felsen, die neben der Strecke hunderte Meter nach unten ragen. „Dieses Mal führte die Rallye auch durch ein Militärsperrgebiet!“

„Mechaniker Friedrich Zweiler leistete hervorragende Arbeit!“

Dabei kamen nicht einmal 50 Prozent der Fahrer ins Ziel, zu anstrengend und beschwerlich sind die Routenführungen sowohl für Mensch als auch Maschine. Ausgerüstet mit Sauerstoffflasche, Leuchtraketen, Schlafsack und Erste Hilfe-Kasten galt für Hans Sachs als oberstes Gebot: „Sturzfrei das Ziel erreichen!“ Und das ist ihm mit Bravour gelungen, merkt bereits für 2012 vor: Die Himalaya-Rallye steht nicht am Plan. Ich nehme mir den Balkan-Offroad-Marathon vor!“ 10 Renntage mit knapp 3.000 km über die Länder Griechenland, Bulgarien, Mazedonien und Ziel in Albanien. Mit Sicherheit eine kräfteraubende Herausforderung. „Ich brauche immer ein neues Ziel!“, so Sachs. Aber auch dort gilt: „Einfach ins Ziel kommen!“ Weil auch der Mut zum Risiko und die Suche nach ungenutzten Chancen nicht jedermanns Sache ist - für Hans Sachs allerdings schon ...

REPORTAGE VON OLIVER FRANK

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