Fußball | 2. Liga Mitte
SV Lackenbach: Karoly nicht mehr Trainer
LACKENBACH (Oliver Frank). Drei Tage nach der persönlichen Entscheidung seines Rücktritts beim 2. Liga Mitte-Klub SV Lackenbach erläuterte Trainer Gerhard Karoly die Hintergründe. Von der Vereinsseite um Obmann Stefan Horvath war von einer einvernehmlichen Trennung die Rede, doch der ehemalige Fußballprofi kam dem abstiegsgefährdeten Klub unmittelbar nach der 1:4-Niederlage beim SV Draßmarkt zuvor und verkündete seinen Abschied. Die Klubführung des SV Lackenbach tagte erst tags darauf am Samstag und wollte die Freistellung von Gerhard Karoly beschließen. Am Ende bleibt jedoch eine freundschaftliche Trennung.
Gestern, Montagabend, verabschiedete sich der scheidende Trainer von den Spielern, gab auch die Trainingsutensilien zurück. „Wir trennen uns im guten Einvernehmen und auf freundschaftlicher Basis“, ist Gerhard Karoly wichtig zu betonen. Bei seiner sportlichen Aufarbeitung der rund einjährigen, jedoch auch durch Corona unterbrochenen Amtszeit wählt er den Weg der konsistenteren Kommunikationsstrategie: Sachlich, informativ und ohne Anlässe dafür, einen Groll gegen seinen Ex-Klub zu hegen. Doch in seinem Resümee gibt es auch die Botschaft, dass die Transferaktivitäten im Sommer aus seiner Sicht nicht nach Wunsch liefen: „Wir haben fünf Spieler abgegeben und mit Torhüter Julian Böhm, Manuel Frech und Marco Pekovits nur drei Spieler dazugekommen. Wovon in weiterer Folge Julian Böhm verletzungs- und Manuel Frech berufsbedingt ausfielen.“
Nach neun Spielen kein Sieg
Der eingeleitete, jedoch missglückte Personalumbruch zog neben mangelnde Wechselmöglichkeiten auch sportliche Konsequenzen mit sich: In den bisherigen neun Spieltagen gelang dem 1925-gegründete Klub kein Sieg. Als Tabellenschlusslicht der 2. Liga Mitte stehen aktuell nur zwei Remis zu Buche (2:2 gegen SV Forchtenstein und 1:1 beim ASK Kaisersdorf). In der öffentlichen Wahrnehmung ist dies das direkte Ticket zurück in die 1. Klasse Mitte.
Eine Art Gegengewicht zu diesem düsteren Ergebnis im scheinbar permanenten und seit mittlerweile 13 Saisonspielen andauernden Krisenmodus brachte Gerhard Karoly jedoch ein, „dass die Mannschaft in fast keinem Spiel die schlechtere Mannschaft war“, sich der scheidende Coach aber eine bessere Trainingseinstellung und –Bereitschaft seiner Kicker gewünscht hätte. Den größten Mangel sieht Gerhard Karoly allerdings in der Offensive. Lediglich sechs Treffer in neun Spielen sind aktueller Minusrekord in der 2. Liga Mitte. Sein Kopfschütteln an der Seitenlinie über oftmals ungenützte Tormöglichkeiten u.a. von Langzeit-Angreifer Stanley Gibson wirkte oft verständlich.
"Das Ziel ist Ligaverbleib"
Nach der Trennung von Trainer Gerhard Karoly startet der Klub nun in die Mission „Ligaverbleib“, wie auch Obmann Stefan Horvath bestätigt: „Jetzt gilt es, dass wir in den Anschluss in der Tabelle finden und der Erfolg wieder zurückkehrt. Unser Ziel ist, dass wir in der 2. Liga bleiben. Das Mannschaftsgefüge ist intakt, allerdings ist unser Kader sehr ausgedünnt.“ Dass es in der nächsten Transferperiode zu neuen Verpflichtungen kommen muss, sei angesichts der prekären Tabellensituation unausweichlich.
Nachfolger steht noch nicht fest
Wer die Trainernachfolge von Gerhard Karoly antritt, steht noch nicht fest – diese personelle Entscheidung ist wichtig, aber scheinbar beim Verein noch nicht dringend. Vorerst wird Manfred Wukowitsch gemeinsam mit Spieler Mario Lösch die Verantwortung übernehmen, lässt der Klubchef wissen. Auf jeden Fall ist für Stefan Horvath klar: „Der neue Trainer muss zur Mannschaft passen und professionell auftreten.“ Das erwartet sich die Klubführung auch von der eigenen Mannschaft beim nächsten Heimspiel am Samstag, ab 17.30 Uhr, ausgerechnet gegen Tabellenführer SV Schattendorf.
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