Star-Architekten planen für Raiding

- Hara model Raiding outside view
- Foto: privat
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Rechtzeitig zum Liszt-Jubiläumsjahr 2011 macht der Architekturpublizist Roland Hagenberg mit einem innovativen Projekt auf den Liszt-Geburtsort Raiding aufmerksam.
RAIDING (EP). Der in Tokio ansässige Roland Hagenberg beauftragte zehn japanische Architekturbüros, temporäre Unterkünfte in Raiding zu entwerfen: Die zehn Häuser sollen für Gäste und KünstlerInnen genutzt werden und interessierten Besuchern des Geburtsortes von Franz Liszt offen stehen.
Auf einer vorgegebenen Grundfläche von fünf mal fünf oder sechs mal sechs Metern – mit einer Minimalausstattung, die Bett, Bad und Kochnische umfasst – wollen die Architekten ihre Assoziationen zum Wohnen in einer ländlichen Gegend verwirklichen. Die im Architekturzentrum Wien gezeigten Studien zum Raiding-Project machen deutlich, wie solche nicht-städtischen Rückzugsorte aussehen können. „Die Modelle vereinen dabei atmosphärische Wirkungen, Farb- und Materialeindrücke, Lichtstimmungen, sowie Anspielungen auf die Geschichte des burgenländischen Grenzgebietes“, erklärt Initiator Roland Hagenberg. Die Häuser sollen auch nach dem Jubiläumsjahr 2011 von überregionaler Bedeutung bleiben und viel internationale Gäste anlocken. „Gerade beim Liszt-Festival wären die innovativen Unterkünfte attraktive Bed & Breakfast Alternativen“, meint Hagenberg, „nicht zuletzt für das Klassikpublikum aus Japan, das viele seiner heimischen Architekten wie Popstars feiert. Außerdem würden die Werke dieser namhaften Designer über Jahrzehnte hinaus Architekturtouristen anziehen.“ Finanziert soll das Projekt durch private Investoren werden, Unterstützung kommt von zahlreichen Institutionen (siehe zur Sache). Wo die Bauten entstehen sollen, ob einzeln oder auf einem Grundstück, ist noch offen. „.Ich tendiere allerdings dazu, die Häuser verstreut im Dorf zu bauen.“ Etwa 300 Quadratmeter braucht man für ein Haus. „In Raiding gibt es viel Platz und vor allem riesige Gründe, die wie geschaffen für das Projekt wären.“
Teilweise Umsetzung bis 2011
Die Gemeinde Raiding mit Bürgermeister Markus Landauer (ÖVP) an der Spitze unterstützt das Projekt. Landauer steht hundertprozentig hinter der Idee und sieht die Häuser auch als „Lockmittel“ im Lisztjahr. „Außerdem werden vielleicht noch weitere Investoren auf das Projekt aufmerksam“, so Landauer. Im Vordergrund stünde die Schaffung von Übernachtungsmöglichkeiten. „Das Projekt ist unter anderem eine Riesenchance, Architekturtouristen in den Ort zu bringen. Das wäre das Tüpfelchen auf dem i. Wir haben auch schon viele Rückmeldungen erhalten“, so Landauer. Auch der Tourismusverein Blaufränkischland ist in das Projekt involviert. Obfrau Eva Stifter ist optimistisch. „Ich kenne die Pläne zwar noch nicht im Detail, bin aber natürlich für alles, was im Bezirk gemacht wird und Gäste bringt, offen.“
Insgesamt sollen zehn Bauten entstehen, die Umsetzung von mindestens ein bis zwei Häuser ist bis 2011 geplant. Die Menschen in Raiding und die Gemeinde sind sehr offen für das Projekt, so Hagenberg. Er freut sich schon auf den Workshop mit Ausstellungsteilnehmer Terunobu Fujimori am 8.September in Raiding. „Am 11.September werden Fujimori und seine Kollegen Hiroshi Hara sowie Kengo Kuma im Lisztzentrum Vorträge halten.“


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