Aufregung um 100 Jahre alte Pappel in Oberpullendorf
Der radikal gestutzte Baum sorgt bei Anrainerin für großen Ärger
OBERPULLENDORF (EP). Der Baum wurde im Kreuzungsbereich Cafegasse/Augasse von einem Oberpullendorfer Fachbetrieb bearbeitet, die Entfernung der Äste in diesem Ausmaß seien laut Roland Lehner, Gemeinderat der Grünen, nicht nötig gewesen. "Wir sind Zeugen einer Form von Rücksichtslosigkeit geworden, die ich seitens des Bürgermeisters für undenkbar gehalten hätte, denn die Pappel ist vollkommen gesund, von ihr ging keinerlei Gefahr aus. Außerdem wurden bei der letzten Umweltausschuss-Sitzung die Baumschnitt-Baumpflegemaßnahmen für die nächsten Wochen, vor allem in Bezug auf oben geannten Baum, festgelegt. "
Laut dieser Regelung sollten nur jene Maßanhmen durchgeführt werden, für welche auch tatsächlich Notwendigkeit besteht, das heißt man sollte beim Stutzen oder Entfernen von Bäumen sowie bei der Bachbetträumung nicht auf Nummer sicher gehen, sondern die Maßnahmen auf ein notwendiges Minimum beschränken.
Amtsverständnis
Als Anrainerin Maria Lehner erkannte, dass der Baum radikal gestutzt wird, rief sie Bürgermeister Rudi Geißler an und bat ihn die Aktion zu stoppen. "Dieser zeigte sich allerdings unbeeindruckt und forderte die Arbeiter auf, mit der Aktion fortzufahren. "Wenn sich ein Bürgermeister trotz Beschluss des Umweltausschusses und der Bitte einer Bürgerin, die Aktion doch noch abzubrechen, dennoch dazu entschließt, einen wunderschönen, gesunden Baum dermaßen radikal stutzen zu lassen, dann zeugt das von einem mehr als nur bedenklichen Amtsverständnis. Ich bin fassungslos", so Roland Lehner. SPÖ Stadtrat Nikolaus Dominkovits schlägt in die gleiche Kerbe: " Der etwa 70 bis 100 Jahre alte Baum war aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken. Ausschuss-Mitglieder hatten sogar, falls erforderlich, angeboten, Spezialisten hinzuzuziehen, um eventuelle Risiko-Bäume zu überprüfen."
Gefährdung bei Sturm
Bürgermeister Rudi Geißler verteidigt die Aktion: "Es gibt keinen Beschluss darüber, wie Bäume zu schneiden sind. Es wurde lediglich in einem Ausschuss darüber beraten und da war die Meinung, man sollte beim Baumschnitt möglichst schonend vorgehen. Tatsache ist, dass es sich beim Baum im Kreuzungsbereich Cafegasse/Augasse um eine Pappel handelt. Dies ist eine raschwüchsige, sehr weiche Baumart mit geringer Bruchfestigkeit. Um Sicherheit für Menschen und Sachen zu geben, ist es zu wenig, lediglich das Dürrholz auszuschneiden. Gerade der Wipfelbereich stellt bei Sturm eine Gefährdung dar. Man denke nur zurück, als im Vorjahr im Bereich der unteren Hauptstraße aus einem Privatgarten ein Baum vom Sturm geknickt wurde und auf den Gehsteig und die Fahrbahn fiel.
Die Arbeiten selbst wurden von einem Oberpullendorfer Fachbetrieb durchgeführt, von dem auch die Empfehlung für die gesetzte Maßnahme kam."
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