AUVA-„Back to Life“-Award für Maria Janits aus Weingraben: „Ein Leben im Dienst der Familie“

BILD zu OTS - AUVA-"Back to Life"-Award Burgenland
Preisverleihung am 14. Dezember 2017
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WEINGRABEN. Mit dem „Back to Life“-Award holt die AUVA Menschen vor den Vorhang, die ihre Angehörigen nach dem Schicksalsschlag „Arbeitsunfall“ zu Hause pflegen, sie auffangen und sie an der Hand nehmen, wenn sie die Hürden auf dem Weg zurück ins Leben alleine nicht bewältigen können. Die 58-jährige Maria Janits aus Weingraben pflegt ihren Mann Helmut seit mehr als 30 Jahren. Für diese Leistung wurde sie am 14. Dezember bei einem Festakt im alten Landhaus in Eisenstadt ausgezeichnet.

Zuverlässig
In Vertretung des Landesrats für Gesundheit und Soziales, Norbert Darabos, überreichte LAbg. Peter Heger den Award, der vom Mundmaler Josef Habeler gestaltet wurde. „Hilfs- und pflegebedürftige Menschen brauchen andere Menschen, die sich um sie kümmern und ihnen zuverlässig zur Seite stehen. Ich freue mich, gemeinsam mit der AUVA Menschen wie Maria Janits einmal im Jahr in den Mittelpunkt zu stellen, denn sie bilden eine wichtige Stütze in der Gesundheitsversorgung“, sagt Heger in seiner Laudatio.

Engagement

Von der AUVA-Landesstelle Wien gratulierte Direktor Alexander Bernart und bedankte sich für Janits‘ jahrzehntelanges Engagement, das mit Geld nicht aufzuwiegen sei. „Als soziale Unfallversicherung können wir die Rahmenbedingungen schaffen, deren Wirksamkeit und Erfolg wird aber durch Menschen wie Sie möglich“, so Bernart. In Vertretung des Landesgeschäftsführenden der Gewerkschaft Bau-Holz NÖ und Vorsitzenden der AUVA-Landesstelle Wien, Rudolf Silvan, überreichten Bernart und Franz Nechansky, Spartenobmann-Stellvertreter der Wirtschaftskammer Burgenland Janits noch Anerkennungspreise – ein Wellnessurlaub und ein Warengutschein im Wert von 1.000 Euro. In seinen übermittelten Grußworten betonte Silvan die Verantwortung der Politik, die sicherstellen müsse, dass die AUVA ihre Leistungen für die österreichische Wirtschaft, für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und für die Opfer von Unfällen auch weiterhin erbringen kann.

Arbeitsunfall mit 29 Jahren
Unfälle schlagen meist plötzlich und unerwartet zu und verändern das Leben binnen Sekunden – wie bei der Familie Janits aus Weingraben im Burgenland. Im August 1986 stürzte der damals 29-jährige Helmut Janits bei Innenputzarbeiten an einer Fensterlaibung aus dem dritten Stock und erlitt dabei so schwere Kopfverletzungen, dass er dauerhaft auf Pflege angewiesen blieb.
Obwohl die Zahl der Arbeitsunfälle dank intensiver Präventionsmaßnahmen in den letzten 20 Jahren um ein Drittel gesunken ist, wurden in Österreich im Vorjahr 91.248 Menschen bei Arbeitsunfällen verletzt. Um sie kümmert sich die AUVA von der Akutbehandlung bis zur Rehabilitation, wenn nötig bis zur Unfallrente – seit 130 Jahren. Die hohe Qualität des AUVA-Modells besteht in einem ganzheitlichen Konzept, wo die Rehabilitation vom ersten Tag an mitgedacht und bereits mit der Unfallheilbehandlung eng verzahnt ist. Nach fast einem Jahr intensiver Betreuung im UKH Meidling (Traumazentrum Wien) und im angrenzenden Rehabilitationszentrum wurde Herr Janits nach Hause entlassen und seitdem von Maria Janits gepflegt.

Soziale Sicherheit, für Menschen im Arbeitsleben
Durch die Schwere der Verletzungen blieben dauerhafte neurologische Störungen – eine spastische Halbseitenlähmung und Sprachprobleme. Die soziale Rehabilitation der AUVA sieht eine regelmäßige Betreuung von schwerversehrten Patienten wie Helmut Janits vor. Je nach Bedarf werden Maßnahmen eingeleitet, um die Lebensbewältigung des behinderten Menschen zu erleichtern und die Pflegebedürftigkeit zu vermeiden bzw. nicht zu verschlechtern. Die Unterstützung der pflegenden Angehörigen spielt dabei eine wichtige Rolle. „Unsere hohen Standards verpflichten uns dazu, Menschen nach Arbeitsunfällen mit ‚allen geeigneten Mitteln‘ zu unterstützen. Gerade bei Schwerverletzten wie Helmut Janits gibt uns das die Chance, ihnen trotz gesundheitlicher Einschränkungen eine gute Rückkehr ins Leben zu ermöglichen“, erklärt Bernart.

Alltag
Trotz aller Einschränkungen arbeitete sich das Ehepaar zusammen in den Alltag zurück. Maria Janits übte jeden Tag mit ihrem Mann das Gehen – anfangs ging er auf sie gestützt, später alleine mit Krücken. Ein komplizierter Oberschenkelhalsbruch vor 20 Jahren hatte zur Folge, dass Helmut Janits das betroffene Bein nicht mehr belasten konnte. Mit einem E-Rollstuhl konnte seine Mobilität und damit die Lebensqualität viele Jahre erhalten werden. „Die AUVA hat mich immer unterstützt. Ohne diese Unterstützung hätte ich die Pflege zu Hause, mit damals noch zwei kleinen Kindern, gar nicht schaffen können“, bedankt sich Maria Janits.

Ein Leben im Dienst der Familie

Seit dem Arbeitsunfall sind 31 Jahre vergangen. Noch immer steht Frau Janits ihrem Mann bedingungslos zur Seite – mit allen Höhen und Tiefen, denn das Leben hat sie mit weiteren Schicksalsschlägen nicht verschont. Seit einem Schlaganfall 2014 benötigt Helmut Janits intensive Pflege rund um die Uhr.
Dass Frau Janits immer auf ihre Familie zählen kann, gibt ihr die nötige Kraft, ihre Aufgaben zu bewältigen. Tochter Veronika Höllerer reduzierte ihren Job auf zehn Wochenstunden, um die Mutter zu Hause zu unterstützen. Auch ihr Sohn und die Schwiegerkinder helfen, wo sie können.
Urlaub oder eine längere Auszeit vom Pflegealttag braucht Maria Janits nicht, sagt sie: „Ich bin das schon so gewohnt. Wenn er schläft, habe ich ein oder zwei Stunden Pause, das genieße ich dann schon für mich“. Kraft tanken kann sie beim Garteln. Trotz der Schicksalsschläge ist Maria Janits eine lebensbejahende und fröhliche Frau geblieben, die jeden Tag so nimmt, wie er kommt. „Natürlich hat das alles unser gesamtes Leben verändert. Es ist und war nie leicht – für meinen Mann nicht, für unsere Kinder nicht und auch für mich nicht. Aber wir sind Kämpfer. Das Wichtigste ist, dass mein Mann zu Hause sein kann, wo er sich wohl fühlt. Und gemeinsam schaffen wir das alles!“.

Über die AUVA:
Bei der AUVA sind über 4,9 Millionen Personen gesetzlich gegen Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten versichert. Die AUVA finanziert ihre Aufgaben fast zur Gänze aus Pflichtbeiträgen der Dienstgeber und übernimmt dafür die Haftung für Arbeitsunfälle und das Auftreten von Berufskrankheiten. Prävention ist die Kernaufgabe der AUVA, denn Unfallverhütung und die Vorbeugung von Berufskrankheiten senken die Kosten für die weiteren Kernaufgaben Heilbehandlung, Rehabilitation und finanzielle Entschädigung von Unfallopfern. Die AUVA betreibt die Unfallkrankenhäuser Meidling und Lorenz Böhler in Wien, die Unfallkrankenhäuser Graz, Linz, Salzburg, Klagenfurt und Kalwang sowie die Rehabilitationszentren Meidling, Weißer Hof in Niederösterreich, Häring in Tirol und die Rehabilitationsklinik Tobelbad in der Steiermark. In den Einrichtungen der AUVA werden jährlich über 367.000 Patientinnen und Patienten behandelt, davon mehr als 40.000 stationär.

Über den AUVA-„Back to Life“-Award:

Der AUVA-„Back to Life“-Award wird seit 1997 von der AUVA-Landesstelle Wien vergeben. Mit dem Award werden Menschen ausgezeichnet, die ihre Angehörigen nach schweren Arbeitsunfällen zu Hause pflegen. Seit 2016 geht der Preis unter neuem Namen auch an Menschen, die sich nach schweren Arbeitsunfällen mit einer beispielhaften sozialen und beruflichen Rehabilitation ins Leben zurückgearbeitet haben und damit vielen Menschen Mut machen. Der Award erscheint heuer erstmals im neuen Design. Mit einem Motiv des Mundmalers Josef Habeler, der im vergangenen Jahr im Burgenland mit dem „Back to Life-Award“ ausgezeichnet wurde. Habeler ist Mitglied des Verlags der Mund- und Fußmalenden Künstler Österreich, der seine Bilder vertreibt (www.mfka.org/).

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Preisverleihung am 14. Dezember 2017
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