Bezirksfeuerwehrkommandant Martin Reidl: "Die Arbeit geht uns nicht aus"

BEZIRK (EP). Laut Landesfeuerwehrverband wurden die Florianis im Bezirk Oberpullendorf zu 193 technischen Einsätzen – dazu zählen etwa Verkehrsunfälle oder Sturmschäden – und zu 726 Brandeinsätzen gerufen. Bezirksfeuerwehrkommandant OBR Martin Reidl erinnert sich an einige herausfordernde Einsätze im letzen Jahr. Einer davon war der LKW-Unfall beim Kreisverkehr der B 61a. "Der LKW hatte Gefahrengut geladen, dementsprechend schwierig war der Einsatz."

Gefährlicher Einsatz

Auch der Brand am Gelände des alten Ziegelofens in Neckenmarkt war nicht einfach zu bewerkstelligen: "Beim Eintreffen am Einsatzort stand bereits das gesamte Gebäude am Gelände im Vollbrand. Eine leicht verletzte Person teilte dem Einsatzleiter mit, dass sich noch mehrere Gasflaschen im Brandobjekt befanden. Dem Atemschutztrupp gelang es, vier Gasflaschen ins Freie zu bringen und diese zu kühlen, um die Gefahr zu bannen. Im Laufe der weiteren Löscharbeiten kam es zu zwei Detonationen", erklärt Pressesprecher Michael Mandl den gefährlichen Einsatz.

Kein Personalmangel

Eine Suchaktion in den Wäldern von Lockenhaus ging hingegen glimpflich aus. "Einige Pfadfinder hatten sich verirrt, vier bis fünf Feuerwehren und eine Suchhundestaffel waren die ganze Nacht im Einsatz, bis die Kinder unversehrt gefunden wurden."
An ihre psychischen Grenzen gehen die Feuerwehrmänner oft bei Verkehrsunfällen. "Besonders wenn es Tote gibt, die geborgen werden müssen, ist das für die ganze Mannschaft fordernd." Auf dem Personalsektor gäbe es keine akuten Probleme, so Reidl. Besonders auf die Nachwuchsarbeit lege man viel Wert. "Wir haben im Bezirk Oberpullendorf die meisten Jugendlichen bei der Feuerwehr. Wir versuchen, die jungen Leute bei der Feuerwehr zu halten. Es gibt aber auch viele Erwachsene jenseits der 40, die sich erst in diesem Alter entschließen, der Feuerwehr beizutreten. Viele wollen einfach aktiv helfen – und das ist auch gut so: weil die Arbeit geht uns nicht aus."

Mehr Frauen

Auch der Frauenanteil bei den Wehren steige, freut sich der Kommandant. "Es werden von Jahr zu Jahr mehr, auch in Kommandofunktionen. Das kommt unter anderem daher, dass bei der Jugendfeuerwehr sehr viele Mädchen sind, die in den aktiven Stand wechseln." Dem neuen Feuerwehrgesetz steht Martin Reidl positiv gegenüber. Dieses sieht unter anderem die Wiederwahl des Kommandanten durch die Mitglieder vor. "Das ist aus demokratischer Sicht eine Verbesserung. Auch in anderen Bundesländern wird das so gehandhabt, man wird sehen, wie es im Burgenland funktionieren wird."