Gesundheit
Medizinstudent Andreas Guttmann aus Oberwart ist einer von zehn
Lediglich 336 Studienplätze für Humanmedizin vergibt die Medizinische Universität Graz.
OBERWART (kv). Bewerber sind jedes Jahr zehn Mal so viele. Der Oberwarter Andreas Guttmann ist einer der wenigen, die es geschafft haben. Mittlerweile steht der 24-Jährige kurz vor seinem Abschluss.
Klares Ziel vor Augen
Bereits im zarten Alter von 14 Jahren wusste Andreas Guttmann, was er später einmal werden möchte - nämlich Arzt. Nicht ganz unbekannt ist er durch seine Erfolge im Alpin- und Grasskifahren.
Bedingt durch seinen Sport verbrachte Andreas Guttmann schon als Kind mehr Zeit im Krankenhaus als ihm lieb war. "Als ich mir mit 14 Jahren einen Kreuzbandriss zuzog, wollte ich einfach genau wissen, was da mit mir passiert. Von da an war mir klar, dass ich Arzt werden will", so der Student.
Einer von Zehn
Seine erste große Hürde war, überhaupt an der Universität angenommen zu werden, denn die Studierendenzahl ist begrenzt. "Ich hatte das große Glück, dass 2013 auch erstmals ein Vorbereitungskurs im Burgenland angeboten wurde."
Die Aufnahmeprüfung dauert einen Tag und besteht aus einem Wissensteil in den Bereichen Chemie, Biologie, Physik oder Mathematik. Der zweite Teil testet die kognitiven Fähigkeiten, wie logisches Verständnis oder Gedächtnisübungen.
"Das Aufnahmeverfahren ist hart aber auch wichtig, denn sie ist ein erster Anhaltspunkt dafür, ob man als Arzt geeignet ist. Die meisten, die die Aufnahmeprüfung schaffen, beenden auch das Studium."
Ein langsames Herantasten
Natürlich ist das Medizinstudium nichts für schwache Nerven und neben dem enormen theoretischen Wissen um den menschlichen Körper verlangt vor allem der praktische Teil viel von den Studenten ab. "Bereits im ersten Semester kommt man in Kontakt mit den sogenannten Körperspendern, denn wir arbeiten mit bzw. lernen von echten Körpern."
Berührungsängste hatte Andreas Guttmann keine, die Studenten werden langsam an die Materie herangeführt. "Mein erstes Lernobjekt war ein menschliches Knie."
Common Trunk statt Turnus
Das System des Turnus-Arztes, eine dreijährige praktische Ausbildung nach dem Studium, ist passé. Stadtdessen absolviert man den 'Common Trunk', eine 9-monatige Basisausbildung. Sie soll die grundlegenden Kenntnisse der Patientenbetreuung mit den häufigsten notfallrelevanten Diagnosen vermitteln und stellt die Grundvoraussetzung für die Diensttätigkeit in allen Fachgebieten dar. Gleich danach beginnt die Zeit als Assistenzarzt.
Diplomarbeit in der Heimat
Während seines Studiums machte Andreas Guttmann auch ein Praktikum im SKA-RZ Bad Tatzmannsdorf. "Ihm Rahmen dessen wurde ich gefragt, ob ich an einer Studie zur Mangelernährung teilnehmen möchte, worüber ich jetzt meine Diplomarbeit schreibe." Dabei untersucht der Student die Auswirkungen von einseitiger Ernährung bei den Patienten in einem Zeitraum von zwei Jahren.
Ziel: Facharztausbildung
Auch sein weiterer Berufsweg steht für den zielstrebigen Studenten bereits fest: Andreas Guttmann möchte Chirurg werden und daher eine Facharztausbildung machen. "Mich zieht es in die Orthopädie/Traumatologie." Um viel Erfahrung zu sammeln, möchte er auch in für seine Fachrichtung rennomierten Krankenhäusern in Deutschland oder der Schweiz praktizieren. Doch eine spätere Rückkehr in die Heimat steht ebenso bereits fest.
Ein Beruf mit Berufung
Der Arztberuf bringt natürlich auch viel Verantwortung mit sich und verlangt einiges von einem ab. "Man ist immer Arzt, nicht nur in der Zeit, in der man den Arztkittel trägt. Das ist mir sehr wohl bewusst." Auch was die Arbeitzeiten betrifft, macht sich der junge Student keine Illusionen. "Das hängt natürlich auch davon ob, in welchem Bereich ich praktiziere. Eine Operation kann durchaus auch mal zehn Stunden dauern, da kann man nicht einfach mitten drin das Skalpell aus der Hand legen und nachhause gehen. Das gehört einfach zum Beruf dazu."
Link: 300 Euro Stipendium für Medizinstudenten
Link: Die FH Burgenland macht Schüler fit fürs Medizinstudium
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