Eisenberg/Pinka
Buchpräsentation über das Leben von Johann Wachter

- Ein Stück Zeitgeschichte: Herbert Brettl, Horst Horvath, Johann Polczer und Herbert Weber
- hochgeladen von Michael Strini
Das Tagebuch von Johann Wachter wurde in Buchform im Verlagshaus edition lex liszt 12 veröffentlicht. In Eisenberg fand die Präsentation statt.
EISENBERG/PINKA. Am Freitag, 3. Juli 2020, fand die Präsentation des Buches "Johann Wachter - Wer gehen kann geht, wer nicht gehen kann, bleibt zurück" beim ehemaligen Gasthaus Erika - am Areal des Weingutes von Johann Wachter, wo dieser auch seinen Buschenschank hatte - am Eisenberg mit vielen Besuchern statt.
Neben literarischen und historischen Genüssen durfte am Eisenberg natürlich auch der hervorragende Wein garniert mit Brötchen und Salzstangerln usw. nicht fehlen. Unter den Gästen waren auch Bgm. Franz Wachter, Bgm. LA Walter Temmel, Rudolf Strommer, Gemeindeärztin Ruth Moser-Mayer, Gerd und Heinz Moser.
Burgenländische Zeitgeschichte
Das Buch behandelt die Lebensgeschichte von Johann Wachter und dessen detailreiche Aufzeichnungen über die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts, die ein Stück burgenländischer Zeitgeschichte darstellt.
"Als Hobbyhistoriker habe ich diese aufgearbeitet und zunächst einige Manuskripte an die Familie verschenkt. Nach der Veröffentlichung des Buches über Felix Wachter kam mir die Idee, dass man auch die Schriften meines Urgroßvaters als Teil der burgenländischen Geschichte publizieren könnte. Unterstützt von Herbert Brettl und Lektorin Annemarie Klinger haben wir im Buch auch historisch die Schriften aufgearbeitet", meinte Vizebgm. Herbert Weber, der gemeinsam mit Johann Polczer, Enkel von Wachter, als Herausgeber fungierte.
Teil einer Biographie-Reihe
Das Buch ist nunmehr auch der 5. Band einer Biographie-Reihe, die Herbert Brettl initiierte. "Die Reihe "Burgenländische Lebensgeschichten" entstand vor fünf Jahren. Die Biographien sind Schicksale und lebensnahe Berichte, die allesamt in einem geschichtlichen Kontent spielen und diesen entsprechend auch transportieren. Gleichzeitig sind es auch persönliche Geschichten von Personen aus dem Burgenland."
Johann Polczer: "Mein Opa war kein normaler Mensch. Das Buch zeigt in vielen Passagen sehr gut die verschiedenen Charakterzüge von Johann Wachter. Er war lebenslustig, hilfsbereit und wusste auch stets, was er in bestimmten Situationen zu tun hatte. Mit dem Weinbau war er immer eng verbunden." Polczers Tochter Julia gab vier kurze Passagen aus dem Buch zum Besten.
Zur Person
Bürgermeister und Landtagsabgeordneter
Johann Wachter wurde 1888 im ungarischen Schauka (Eisenberg an der Pinka) geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er im Honved-Regiment Nr. 18 an der Ostfront. Schwer verwundet, wurde er von den Russen als Kriegsgefangener ins Lazarett und weiter nach Sibirien gebracht. Er erlebte harte und abenteuerliche Jahre.
Als er wieder heimkam, war sein Sohn, der kurz nach seiner Abreise geboren wurde, bereits sieben Jahre alt und Westungarn wurde zum Burgenland. Der Heimkehrer engagierte sich politisch. Von 1934 bis zur Übernahme der Nationalsozialisten 1938 war er Bürgermeister seines Heimatortes Eisenberg und auch im Landtag tätig. Es folgt der Zweite Weltkrieg. Johann Wachters detailreiche Aufzeichnungen lesen sich wie ein spannender Roman und erzählen ein Stück burgenländischer Zeitgeschichte. Wachter verstarb im Jahr 1957.
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