Festliche Eröffnung der BAfEP Oberwart mit Ehrengast Bundesministerin Sonja Hammerschmid
Am Freitag, den 3. März 2017, kam das Who is Who aus Politik, Wirtschaft und dem Schulwesen zusammen, um gemeinsam die Neueröffnung der Bundesbildungsanstalt für Elementarpädagogik zu feiern.
OBERWART (kv). "Wo ist der Raum, in dem wir ungestört Lernen und Lehren können?", begann Direktorin Barbara Györög ihre ergreifende Eröffnungsrede. Kindergärten sollen eine Modellinstitution sein hieß es. Grundvoraussetzung dafür sei natürlich gut ausgebildetes Personal, das in den neuen Räumlichkeiten der BAfEP jetzt ihr Potential voll ausleben kann. "Ich bedanke mich bei allen Menschen, die keine Mühen und Kosten gescheut haben, um das so umzusetzen", sagt Györög.
Bund - Land - Stadt
Vor allem der funktionierenden Zusammenarbeit zwischen dem Bund, dem Land Burgenland und der Stadtgemeinde Oberwart hat großen Anteil am Gelingen des Bauprojektes. "Es gab auch so manche Tiefen, die durch eine konstruktive Kooperation alle gelöst werden konnten", lässt Peter Dietl vom Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur ausrichten, der aufgrund einer Miniskusoperation nicht an den Feierlichkeiten teilnehmen konnte.
Wunschräume aus Wunschträume
Einfach seien die letzten eineinhalb Jahre nicht gewesen, erzählt die Direktorin. Umso größer ist die Freude über das neue Schulgebäude, das einer UNESCO-Schule wahrlich gerecht wird. "Unverzichtbar war vor allem die enorme Unterstützung des Internatspersonals, allen voran von Leiterin Michaela Müllner", so Györög.
"Bildungspolitik ist Zukunfspolitik"
Für Landeshauptmann Hans Niessl ist dieses Projekt der Beweis dafür, dass sich die hohen Investitionen ins Bildungswesen sichtlich auszahlen. "Von Seiten des Bundes wurden im Burgenland insgesamt 80 Mio. Euro in die Bildung investiert, hinzu kommen 20 Mio. Euro vom Land Burgenland", so Niessl. Gerade im Bereich der Kindererziehung, wo sich in den letzten zwanzig Jahren so viel getan hat, sei das entscheidend, "denn wie Churchill schon sagte: Es ist einfacher ein Land zu regieren als vier Kinder zu erziehen", so Niessl. In dem Bereich war das Burgenland Vorreiter und verabschiedete als einer der ersten Gesetze, die aus dem Kindergarten einen Bildungsgarten machte.
„Die Elementarpädagogik ist eine ganz zentrale Stellschraube im Leben der Kinder. Was im Kindergarten geschieht, ist entscheidend. Wir müssen Wissen aber auch Kompetenzen in den Mittelpunkt stellen“, sagt Bildungsministerin Sonja Hammerschmid. Die Sprach- und die Bewegungskompetenz seien zwei Bereiche, auf die man besonders achten müsse. „Versäumnisse, die im Kindergartenalter passieren, können später nur sehr schwer aufgeholt werden“, so Hammerschmid.
Steigende Schülerzahl
Klagen Schulen oftmals über immer weniger Schüler, so kann die BAfEP hier wahrlich nicht klagen. Durch die Sanierung wird mit noch mehr Andrang gerechnet. "Ein Aspekt sind die hervorragenden Jobaussichten für die Absolventen und natürlich das Alleinstellungsmerkmal, da es die einzige Schule dieser Art in ganz Burgenland ist. Entscheidend ist natürlich auch die breite Ausbildung, von Philosophie über Praxisunterricht bis hin zu den Fächern, die auch an anderen Schulen unterrichtet werden", sagt LSR-Präsident Heinz-Josef Zitz.
Für 11 Mio. Euro ein Schnäppchen
Als Bauherr musste die Stadtgemeinde Oberwart vor allem die Finanzen im Blick behalten. "Meine Mitarbeiter und alle Gemeinde- und Stadträte haben hier enormes geleistet und freut es mich besonders, dass alle Beschlüsse durchweg einstimmig waren", sagt Bgm. LAbg. Georg Rosner. Für die Ausschreibung gab es zwei Wettbewerbe und machten am Ende die Architekturgemeinschaft Schwartz/MAGK Architekten das Rennen. Zurecht - haben sie doch mit den finanziellen Mitteln das bestmögliche herausgeholt.
"Unsere erste große Herausforderung war es, den Wettbewerb zu gewinnen", scherzt Architekt Martin Schwartz. Doch die wahre Herausforderung war die richtige Balance zwischen dem Wunschprogramm der Direktorin und dem Ministerium als Geldgeber, wo eine enorm große Kluft zu überwinden war. "Natürlich haben sich die Ansprüche an den Unterricht drastisch verändert und wir mussten mit dem arbeiten, was eben vorhanden ist, es war ein komplett neues Wegesystem nötig", so Schwartz.
Ökologische Aspekte
Das neue Gebäude sieht nicht nur gut aus, es braucht auch 60 % weniger Energie. "Das Obergeschoss über dem Festsaal wurde in Holzbauweise errichtet, Material aus rund 120 großen Bäumen wurde verbaut", so Architekt Günter Klein. Architektonisch wollte man die Philosophie der Schule nach außen transportieren: nämlich Offenheit, gelebte Demokratie und ein Übermaß an Kreativität.
Baureportage: Bildungsanstalt für Elementarpädagogik (BAfEP) Oberwart präsentiert sich offen und hell
Link: Intensive und kluge Planung bei der BAfEP Oberwart
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