Bezirk Oberwart
Taylor Swift-Fans: Trauer und Verständnis nach Absage

- Die drei geplanten Konzerte in Wien von Taylor Swift wurden vom Veranstalter abgesagt. Der Grund: die Terrorgefahr.
- Foto: Scott A Garfitt / AP / picturedesk.com
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Am Donnerstag sollte das erste von drei Taylor Swift-Konzerten in Wien stattfinden. Aufgrund der Terrorwarnung entschied sich der Veranstalter diese abzusagen. MeinBezirk fragte bei Taylor Swift Fans im Bezirk Oberwart nach, wie sie die Absagen und Hintergründe sehen.
BEZIRK OBERWART. Rund 180.000 Fans der US-amerikanischen Sängerin Taylor Swift hatten sich zu den drei Konzerten in Wien angesagt. Rund 20.000 "Swifties" - wie diese genannt werden - wollten das Konzert vor dem Ernst-Happel-Stadion miterleben.
Doch alles kam anders. Einen Tag vor dem ersten Konzert am Donnerstag wurden die Konzerte allesamt abgesagt, da Anhänger des IS einen Terroranschlag planten. Ein 19-jähriger Haupttäter und ein Mittäter wurden bereits vorab verhaftet. Der 19-jährige Mann gab laut Polizei die Anschlagpläne zu. Zudem wurde ein dritter Terrorverdächtiger von der Polizei festgenommen (18 Jahre).

- Die sogenannten Taylor Swift-"Friendship Bracelets" stehen hoch im Kurs.
- Foto: Scott A Garfitt / AP / picturedesk.com
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Verständnis für Absage
Nach der Absage der Konzerte fanden Hunderte Swifties am Stefansplatz zu einem Flashmob zusammen. Der ORF wiederum zeigte am Samstagabend den Mitschnitt eines Livekonzerts der "Eras Tour" von Taylor Swift als TV Premiere. Mein Bezirk Oberwart fragte bei Taylor Swift Fans nach, wie es ihnen nach den Absagen der Konzerte geht.
"Meine Tochter (9 Jahre) ist Taylor Swift Fan und hat sich Karten fürs Konzert zum Geburtstag gewünscht. Nach langem Suchen hatten wir zwei Tage vor Konzertbeginn tatsächlich noch welche bekommen. Dann kam die überraschende Nachricht der Absage. Als Mama mag man sich gar nicht erst vorstellen, wie es für uns und viele andere hätte enden können. Daher sind wir natürlich einerseits sehr traurig, dieses einmalige Erlebnis nicht erleben zu können. Andererseits auch dankbar, dass eine Tragödie verhindert wurde", meint eine MeinBezirk-Leserin.

- Großer Swifties-Andrang am Stephansplatz am Donnerstag.
- Foto: Maximilian Spitzauer/MeinBezirk
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Karten für drei Konzerte
"Ich wäre auf alle drei Taylor Swift Konzerte gegangen und dadurch bin ich eben schon sehr traurig und enttäuscht, dass die Konzerte abgesagten wurden. Es war aber die richtige Entscheidung, die Konzerte abzusagen, weil ich denke, niemand möchte sich ausmalen, was passiert wäre, wenn es zu diesem Attentat gekommen wäre", meint "Swiftie" Laura.
"Ich bin einfach wirklich immens enttäuscht, dass manche Personen solche grausamen Gedanken überhaupt haben können."
Taylor Swift Fan Laura aus dem Bezirk Oberwart
"Ich möchte gar nicht daran denken, was meiner Familie, Freundinnen und Freunden, sowie Bekannten und allen anderen Anwesenden, passiert hätte können. Im Endeffekt wollen wir doch alle nur Spaß haben, gemeinsam singen und tanzen. Ich hoffe, dass das bald wieder sicher stattfinden kann", so Laura.

- Nach der Absage der drei geplanten Wien-Konzerte von Superstar Taylor Swift saß der Schock tief.
- Foto: ROBIN VAN LONKHUIJSEN / AFP / picturedesk.com
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Frauenfeindlichkeit
"Ich bin seit 14 Jahren Taylor Swift Fan und habe mich seit über einem Jahr auf dieses Konzert gefreut. Ich mag ihre Musik und sie selbst als Sängerin, weil sie immer versucht, sich möglichst authentisch in Szene zu setzen - es gehört schon eine ordentliche Portion Mut dazu, wenn man Songs über sein eigenes Privatleben schreibt und auch noch mit der Öffentlichkeit teilt. Es gibt für jede Stimmungs- und Gefühlslage ein Taylor Swift Album, weil sie sich auch an verschiedenen Richtungen versucht. Sie ist eine unabhängige, starke, junge Frau mit einer progressiven Einstellung - leider wurde ihr jetzt genau das zum Verhängnis", sagt "Swiftie" Nina.
"Eine frauenfeindliche Einstellung ist kein Problem, das nur in bestimmten Nationalitäten auftritt. Deshalb sollte man sich nicht nur auf die Herkunft der mutmaßlichen Täter verbeißen. Rund 200.000 Menschen wurde etwas weggenommen, das ihnen unfassbar wichtig war."
Taylor Swift Fan Nina
Sie hatte Tickets für das Konzert am Freitag und zeigt sich deshalb immens traurig über die Absage, meint aber: "Es war sicher die richtige Entscheidung - vor allem angesichts der aktuell auch sehr angespannten Lage in England. Da im Publikum wahrscheinlich 90 Prozent Frauen, Personen der LGBTQIA+-Bewegung und Kinder gewesen wären, ist meiner Meinung auch klar, dass es den Tätern nicht nur darum ging, möglichst viele Menschen zu verletzen bzw. zu töten, sondern sehr wohl gewisse Werte auch eine Rolle spielen", so Nina.
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