Aktiver Umgang mit Parkinson für mehr Lebensqualität
Parkinson Wellness Tage vom 21. bis 23. März im Kurzentrum Bad Tatzmannsdorf
Erstmals finden vom 21. bis 23. März die „Parkinson Wellness Tage“ im Kurzentrum Bad Tatzmannsdorf statt. Über die Veranstaltung und die Angebote der Parkinson-Selbsthilfe Burgenland – Organisator der Wellness Tage – informierten Gesundheitslandesrat Dr. Peter Rezar und Gabriele Hafner, Obfrau der Gruppe, heute, Donnerstag, bei einem Pressegespräch.
„Obwohl die Krankheit Morbus Parkinson in den letzten Jahren sehr viel von ihrem Schrecken verloren hat, zählt sie doch zu jenen chronischen Erkrankungen, die für die Betroffenen sehr belastend sein können“, stellte Rezar fest. Die Selbsthilfegruppe bietet bei den regelmäßigen Treffen Unterstützung und Hilfe bei der Bewältigung der Krankheit.
„Lebensqualität trotz Parkinson“ –
unter diesem Motto stehen die erstmals stattfindenden „Parkinson Wellness Tage“ von Freitag, 21., bis Sonntag, 23. März 2014, im Kurzentrum Bad Tatzmannsdorf. Am Programm stehen Vorträge und Diskussionen mit Ärzten, Neurologen und Therapeuten sowie Berichte von Betroffenen; der Samstag-Nachmittag ist Angehörigen gewidmet und soll neben Wissenswertem über den Umgang mit Patienten auch eine Plattform zum Austausch bieten.
„Es ist ganz wichtig, dass auch die Angehörigen eingebunden sind und sich informieren“, erklärt Gabriele Hafner, Landesobfrau der Parkinson-Selbsthilfegruppe Burgenland.
Rund 600 BurgenländerInnen betroffen
Morbus Parkinson tritt meist zwischen dem 50. und 79., in seltenen Fällen vor dem 40. Lebensjahr auf. Die Ursachen dieser chronischen, degenerativen Erkrankung des Nervensystems, die erstmals 1817 vom englischen Arzt James Parkinson beschrieben wurde, sind noch immer unbekannt.
Zu den Symptomen zählen Bewegungsarmut, Zittern, Muskelsteifigkeit, Gang- oder Gleichgewichtsstörungen. Rund 20.000 Menschen sind in Österreich betroffen, rund 600 dürften es im Burgenland sein – mit steigender Tendenz: Parkinson-Experte Univ.-Prof. Dr. Werner Poewe, Leiter der Univ.-Klinik für Neurologie in Innsbruck, rechnet mit einer Verdreifachung der Krankheitshäufigkeit bis 2030, da die Häufigkeit mit zunehmendem Alter steige.
Medikamentöse Behandlung mit Nebenwirkungen
Trotz großer Fortschritte bei der Therapie in den letzten Jahren erfordere die Krankheit eine lebenslange medikamentöse Behandlung, „oft mit schweren Nebenwirkungen“ so Hafner. Sie ortet einen großen Mangel an Wissen und wünscht sich deshalb mehr Aufklärung und Bewusstseinsbildung auch der Allgemeinheit und umfassende Information über die Krankheit, „bei der man oft von einer Minute auf die andere nichts mehr machen kann“.
Monatliche Treffen der Selbsthilfegruppe im Mattersburg und Oberwart
Einen wichtigen Beitrag dazu leistet die Parkinson Selbsthilfegruppe Burgenland. 2010 wurden die bestehenden regionalen burgenländischen Selbsthilfegruppen SHG Oberwart und JUPPS-Bgld. (jüngere, junggebliebene Parkinson-Patienten) im Landesverband Burgenland zusammengeführt.
Die SHG-Oberwart monatliche Treffen in Oberwart (Kontakt: Karin Toth, Tel. 0699/10258986, karintoth@gmx.at).
Die Selbsthilfegruppen bieten Erfahrungsaustausch, Informationen und Fachvorträge; der direkte Kontakt mit anderen Betroffenen, das Engagement in der Gruppe und die Möglichkeit, anderen zu helfen, geben Zuversicht und stärken das Selbstbewusstsein und erleichtern so den Umgang mit der Krankheit. „Es gibt keinen Grund zu resignieren, ein aktiver und offensiver Umgang mit der Erkrankung bedeutet ein Plus an Lebensqualität!“, so Hafner.
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