Bezirk Oberwart: Handelte Tierarzt menschlich?
Schwere Vorwürfe gegen Tierarzt, der im Sinne des Tieres ohne Zustimmung der Hundebesitzer handelte.
BEZIRK (ps). Ein renommierter Tierarzt aus dem Bezirk Oberwart erlöste nach eigenen Angaben die 14-jährige Spaniel-Hündin Angela vom Todeskrampf in ihrer Sterbephase durch Euthanasie und geriet dadurch schwer in die Kritik der Hundebesitzer (Fam. Us.), die diese schwerwiegende Entscheidung mittragen wollte. "Die Vorgangsweise des Tierarztes kann von uns nur unter dem Begriff "seelische Grausamkeit" zusammengefasst werden", so die Hundebesitzer.
Zur Vorgeschichte
Seit 9 Jahren betreut Familie Us. aus Bezirk einen etwa 14-jährigen Spaniel, den sie liebevoll Angela riefen. Praktisch seit der Übernahme aus dem Tierheim litt das Tier an einer Fehlfunktion der Bauchspeicheldrüse, seit 6 Jahren an Diabetes, wurde deshalb zwei Mal täglich mit Insulin gespritzt und seit zwei Jahren verschlechterte sich das Gehör und massiv auch das Sehvermögen. Nur durch die liebevolle und fürsorgliche Pflege der Besitzer wurde Angela ein würdevoller Lebensabend beschert, der ein plötzliches und für die Hundebesitzer grausames Ende fand.
Hoher Risikopatient
Für den Tierarzt war die Hündin, die er bereits seit 2013 behandelte, ein hoher Risikopatient. Am 25. April 2014 gab es Probleme mit der Nahrungsaufnahme und die Hündin wurde erneut in die Tierpraxis gebracht. Nachdem sich ihr Zustand nicht besserte, wurde sie am 29. April stationär in der Praxis aufgenommen. Ein aufgegangenes Gefäß im Zwölffingerdarm verursachte Blut im Kot, diesen Zustand wollte man in der bedrohlichen Phase mit Infusionen stabilisieren. Die Überlebenschancen standen bei etwa 50:50. In der folgenden Nacht traten laut Aussage des Tierarztes, trotz intensiver Behandlungen und Bemühungen, plötzlich schwerwiegende Komplikationen (Kreislauf- und Atemprobleme) auf.
„Aufgrund des plötzlichen Todeskampfes der Hündin in den frühen Morgenstunden musste eine sofortige Euthanasie durchgeführt werden, um unnötiges Leiden des Hundes zu verhindern, daher die Entscheidung für den Hund. Die Zeit zur rechtzeitigen Verständigung war einfach nicht mehr gegeben", so der Tierarzt.
Vorwürfe gegen den Tierarzt
Familie Us. ist erbost, weil nicht einmal versucht wurde, sie telefonisch über die Probleme bei der Behandlung zu unterrichten bzw. die Einwilligung zur Einschläferung ihres Tieres zu erlangen. "Es war ein Alleingang des Tierarztes, obwohl die Telefonnummer vorlag, wir in 15 Minuten in der Praxis gewesen wären, um pflichtgemäß beim Ableben unseres Haustieres dabei zu sein. Wir hätten unsere Hündin nach Hause genommen und in gewohnter Umgebung einschläfern lassen, doch diese für uns so wichtige Entscheidung konnten wir leider nicht mehr treffen", so die enttäuschten Besitzer.
ZUR SACHE: Bei dem Tierarzt handelt es sich NICHT um "deine Tierklinik" in Kemeten.
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