Burgenländischer Gesundheitsbericht 2012 präsentiert

Foto: LMS

Die Fachhochschule Burgenland – Department Gesundheit – verfasste im Auftrag der Burgenländischen Landesregierung den dritten burgenländischen Gesundheitsbericht. Dieser umfasst den Berichtszeitraum 2007 bis 2012 und informiert über die Gesundheitssituation und -versorgung der Bevölkerung und enthält Kerndaten aus den Bereichen Lebenserwartung und Mortalität, Demographie und Morbidität. Für Gesundheitslandesrat Dr. Peter Rezar stellt der nunmehr vorliegende Bericht eine wichtige Grundlage für gesundheitspolitische Entscheidungen dar: „Die Analyseergebnisse von Gesundheitsdaten zeigen gesundheitsrelevante Entwicklungen auf und werden im Rahmen der Planung und Durchführung gesundheitspolitischer Maßnahmen herangezogen.“ Der Bericht liegt in einer Kurz- sowie einer Langfassung vor: http://www.burgenland.at/gesundheit-soziales/berichte.

Neben traditionellen Bestandteilen eines Gesundheitsberichtes wie Bevölkerungsentwicklung, Gesundheitszustand, Gesundheitsverhalten und Krankenversorgung beinhaltet der Burgenländische Gesundheitsbericht 2012 eine umfassende Darstellung von Faktoren, die Einfluss auf die Gesundheit der Bevölkerung haben. Dies sind neben dem Gesundheitsverhalten z.B. ökologische Umweltbedingungen wie die Feinstaubbelastung sowie sozioökonomische Faktoren wie das Einkommen. Erstmalig wurde im Rahmen der burgenländischen Gesundheitsberichterstattung auch das Thema „Kinder- und Jugendgesundheit“ mit einem eigenen Kapitel bedacht. „Der vorliegende Gesundheitsbericht soll dazu dienen, bestehende gesundheitliche Problemfelder zu identifizieren und ist eine wichtige Grundlage für die Weiterentwicklung des burgenländischen Gesundheitsversorgungssystems“, so Rezar.

Projektleiter Mag. Florian Schnabel von der FH Burgenland hat neben der Aufbereitung der notwendigen Statistiken auch eigene Daten im Rahmen der Gesundheitsberichterstattung erhoben. So wurden z.B. Eltern in Kindergärten und Volksschulen im Bezirk Oberwart zum Gesundheitszustand und -verhalten ihrer Kinder befragt. Auch ExpertInnen aus dem Gesundheitswesen und anderen politischen Bereichen konnten ihr Wissen sowie Erfahrungen in Form von Workshops und Interviews einbringen.

Ungesunder Lebensstil
Männer und Frauen im Burgenland leben etwa gleich lang wie jene im Rest Österreichs, allerdings verbringen sie einen größeren Teil ihrer Lebenszeit in Krankheit: So weist Burgenland den höchsten Anteil chronisch Kranker in ganz Österreich auf. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist übergewichtig. Die meisten BurgenländerInnen sterben an Herz-Kreislauferkrankungen, Krebs oder sonstigen Krankheiten (z.B. Diabetes).

BurgenländerInnen weisen einen eher ungesunden Lebensstil auf. Dies betrifft vor allem das Bewegungsverhalten: Nicht einmal die Hälfte der Bevölkerung kommt mindestens einmal pro Woche durch körperliche Aktivität ins Schwitzen.

Weniger Krebserkrankungen als im Durchschnitt Österreichs
Im Gegensatz dazu sind BurgenländerInnen im Bereich der Vorsorgeuntersuchungen absoluter Spitzenreiter: Etwa jeder fünfte Erwachsene nimmt an allgemeinen Vorsorgeuntersuchungen teil. Es zeigt sich auch, dass es im Burgenland weniger Krebserkrankte gibt als im österreichischen Durchschnitt.

Spezialanalyse: Kindergesundheit

Während die Krankenversorgung der erwachsenen Bevölkerung im Allgemeinen als gut bewertet werden kann, zeigt sich für burgenländische Kinder und Jugendliche Nachholbedarf. ExpertInnen bemängeln vor allem die fehlende psychiatrische, ergotherapeutische, logopädische und physiotherapeutische Versorgung von Kindern und Jugendlichen. Positiv hervorgehoben wird die flächendeckende Versorgung im Bereich der Kinderbetreuungseinrichtungen, hier ist das Burgenland besser ausgestattet als die meisten anderen Bundesländer.

Versorgung und Vorsorge ist gut, Nachholbedarf im Bereich der Förderung
Während im Burgenland der Bereich Krankenversorgung und Gesundheitsvorsorge vergleichsweise gut vertreten ist, besteht Nachholbedarf im Bereich der Gesundheitsförderung. Dies betrifft besonders den Süden des Landes: So zeigen Ergebnisse, dass Südburgenländerinnen und Südburgenländer eine schlechtere Gesundheit und ein schlechteres Gesundheitsverhalten haben als Nordburgenländerinnen und Nordburgenländer. Um allen BürgerInnen gleiche Gesundheitschancen zu bieten, sollten aus diesem Grund in Zukunft vermehrt Gesundheitsförderungsaktivitäten im Südburgenland stattfinden.

„Gemeinsam mit den burgenländischen Verantwortlichen im Gesundheitswesen wurde erstmalig in Österreich eine ökonomische Abschätzung von Empfehlungen für gesundheitspolitische Maßnahmen entwickelt“ so Prof.(FH) Dr. Erwin Gollner, Leiter des Departments Gesundheit der FH Burgenland. So sollen in Zukunft durch Initiativen BurgenländerInnen zu mehr Bewegung im Alltag animiert, das Speise- und Getränkeangebot an Schulen, in Gasthäusern sowie in Betrieben verbessert und Nachbarschaftshilfen gefördert werden. Die Durchführung dieser Maßnahmen könnte jährlich rund 3600 Krankheitsfälle und 13 Todesfälle verhindern. Kostenmäßig würde dies eine Einsparung im burgenländischen Gesundheitswesen von 10 Millionen Euro pro Jahr bei einem jährlichen Kostenaufwand von 250.000 € bedeuten.

FH Burgenland - wichtiger Bildungsträger und wesentlicher Faktor für das Burgenland
„Der burgenländische Gesundheitsbericht unterstreicht erneut die Wichtigkeit der Zusammenarbeit der FH Burgenland bei aktuellen Forschungsprojekten mit der Wirtschaft und der Politik“, betont Erwin Gollner. „Bei diesem Vorzeigeprojekt konnten sich die heimischen Gesundheitsverantwortlichen auf das herausragende Know-how eines gesamten Studienbereiches und deren qualifizierte Lehrende verlassen. Dies wurde auch im aktuellen FH Ranking des Industriemagazins goutiert. Die FH Burgenland hat einen deutlichen Sprung nach oben gemacht – von Platz 14 auf Platz 6.“ Mehr als 740 Geschäftsführer, Vorstände und Personalmanager aus österreichischen Unternehmen nahmen im Zeitraum von 15.12.2012 bis 4.2.2013 teil.“
Die FH Burgenland wird als wichtiger Bildungsträger und als wesentlicher Faktor für das Burgenland gesehen, so Gollner. Das bestätige auch eine kürzlich veröffentlichte SORA-Studie.

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