Eine erschütternd gute Idee
Wie man auch ohne volles Börserl seine Träume verwirklichen kann und damit der Kultur hilft.
PINKAFELD (jv). Wer ihn noch nicht kennt, wird ihn spätes- tens im Herbst kennen lernen. Denn da will Kabarettist Günter Schütter sein erstes Solo Kabarett auf die Bühne bringen. Das alleine wäre schon eine Geschichte wert, aber die Art und Weise wie der Pinkafelder sein Vorhaben finanzieren will, ist grandios. "Crowdfunding" (auf deutsch Schwarmfinanzierung) heißt das Zauberwort.
"Gott! Nie Gehört!"
"Ich will ein Stück auf die Bühne bringen, das den Leuten einen Spiegel vorhält", beschreibt Schütter sein Programm mit dem Namen "Gott! Nie Gehört!", das von "einer gefährlichen Rasse, nämlich den Karrieremenschen", handelt. 5000 Euro werden für den Tourstart und die Aufzeichnung einer Live DVD benötigt. Die Plattform www.startnext.at macht`s möglich.
Startnext ist die Crowdfunding-Plattform für eine neue, kreative und demokratische Projektfinanzierung für Künstler, Kreative und Erfinder. Projektideen werden auf Startnext vorgestellt und von vielen einzelnen Personen finanziert, die im Gegenzug projektbezogene Dankeschöns bekommen.
Drei Monate Zeit
Im Fall von Günter Schütter funktioniert das so: Zuerst benötigt er 50 Fans um das Projekt zu starten, dieses Ziel ist bereits erreicht. Nun geht es in die heiße Phase. In drei Monaten muss Schütter es schaffen, seine Wunschsumme in Form von Spenden zusammen zu bekommen. Für jeden Euro, den man spendet, bekommt man ein Geschenk zurück - bei 25 Euro zum Beispiel ein T-Shirt und eine CD. Wenn die 5000 Euro in der vorgegebenen Zeit nicht erreicht werden, gibt es für jeden das Geld zurück. Warum er sich für diesen Weg entschieden hat? "Für mich ist das eine coole Form der Finanzierung, mit der man eine große Community erreichen kann."
Die Gerberei
Dass der Kabarettist immer wieder mit innovativen Ideen im Kulturbereich auf sich aufmerksam macht, zeigt auch das Projekt "Die Gerberei". 2006 hat der Kulturraum in Pinkafeld seine Pforten geöffnet. Aus finanziellen Gründen musste dieser 2010 wieder aufgegeben werden. "Seither ist es ruhig um die Kultur in Pinkafeld geworden. Keine Ideen, kein Engagement - keine Veranstaltungen. Es soll alles anders werden - es muss alles anders werden", erklärt Schütter und versucht nun mit Künstlern, Musikern und Kulturinteressierten der Kultur in Pinkafeld wieder neues Leben einzuhauchen. Sein Kabarett ist der erste Schritt.
Wer mehr über den Kabarettisten erfahren will, sollte einen Blick in seinen Blog erschuetternd.wordpress.com riskieren.
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