Oberschützen
"Entführungsversuch" bei Volksschule ein Missverständnis
Eine unbekannte Frau wollte am Montag den Sohn des Bürgersmeisters "abholen". Die Ermittlungen der Polizei nach einer Anzeige führten zum Ergebnis, dass es sich nicht um einen "Entführungsversuch", sondern um eine Verwechslung handelte.
OBERSCHÜTZEN. Der Vorfall ereignete sich am Nachmittag vom 23. Jänner 2023. Wie ein Schreiben auf Facebook dokumentierte, wollte "eine unbekannte Frau im Alter von 25 bis 35 Jahren mit dunklem Teint, gebrochenem Deutsch und dunklen halblangen Haaren um 16 Uhr den Sohn des Bürgermeisters - namentlich verlangt - abholen, wie sie der betreuunden Person erklärte. Diese verweigerte die Herausgabe, woraufhin die Frau unverrichteter Dinge telefonierend wegfuhr - in einem weißen Auto, ähnlich der Mercedes B-Klasse".
Bgm. Hans Unger bestätigte den Fall: "Ja, das stimmt. Judith holte Max von der Volksschule ab und diese Frau kam dann wenige Minuten später. Sie sprach in ausländischem Akzent und verlangte nach Max mit Namen. Die Betreuerin hat die Herausgabe verweigert, er war zum Zeitpunkt ohnehin nicht mehr dort. Wir haben dann sofort die Polizei verständigt und Anzeige erstattet. Diese ermittelt nun auf Hochtouren!"
Missverständnis
Die polizeilichen Ermittliungen gaben Donnerstagfrüh nun Entwarnung. "Am vergangenen Montag wurde der Polizeiinspektion Bad Tatzmannsdorf angezeigt, dass eine unbekannte weibliche Person in der Volksschule von Oberschützen ein dort betreutes Kind abholen wollte. Bei Erhebungen durch den Kriminaldienst Oberwart konnte die vermeintliche Entführung nun aufgeklärt werden", informiert ChefInsp Heinz Heidenreich von der Landespolizeidirektion Burgenland.
"Eine Mutter wollte ihr Kind, welches sie am Telefon nicht erreichen konnte, abholen. Sie bekam jedoch die Auskunft, dass ihr Kind, mit demselben Vornamen, bereits abgeholt wurde. Sowohl die Beschreibung der Person, als auch die ihres Fahrzeuges stimmten mit der ersten Anzeige überein", so Heidenreich weiter.
Falsche Schule
Auch Bgm. Hans Unger bestätigte das "Missverständnis" via Aussendung: "Am Montag kam eine fremde Dame in die Volksschule und wollte ihren Sohn abholen. Leider war es der falsche Eingang unseres großen Schulkomplexes. Sie läutete irrtümlich beim Eingang der Volksschule an, obwohl sie bei der Sportmittelschule richtig gewesen wäre. Da die Mutter nicht gut deutsch sprach und die beiden Kinder einen ähnlichen Namen haben, kam es zu diesem Missverständnis".
"Aufgrund der zahlreichen Aussendungen und Medienberichte meldete sich der Gatte und erläuterte, dass die Personenbeschreibung seine Frau sein könnte. Alle notwendigen Schritte wurden von der Polizei eingeleitet und überprüft, um den Vorfall aufzuklären und bald stellte sich heraus, dass es zum Glück nur ein Missverständnis war und Entwarnung gegeben werden konnte", so der Bürgermeister von Oberschützen.
Präventionsprojekt
"Ich habe auch mit der Kriminalpolizei gesprochen und plane nun Präventivmaßnahmen, um Kinder, Eltern und Pädagogen zu sensibilisieren. Es sind schon ähnliche Fälle in der Vergangenheit vorgefallen. Darum ist es wichtig, hier Aufklärung zu betreiben und die Leute aufmerksam zu machen", so der Bürgermeister.
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