Friedensuni: Eröffnung der Sommerakademie 2011
Karim El-Gawhary eröffnete die Internationale Sommerakademie auf der Friedensburg Schlaining
In seiner Festansprache gewährte der Nahost-Experte interessante Einblicke in die Geschehnisse in Ägypten.
Bis vor kurzem war die Zukunft des Studienzentrums für Frieden und Konfliktlösung noch ungewiss. Umso größer war die Freude, am Sonntag in die 28. Internationale Sommerakademie starten zu können. Bis Freitag, den 8. Juli, werden im Rahmen von Vorträgen, Diskussionen und Workshops die Entwicklungen in den arabischen Ländern und deren Auswirkungen thematisiert.
Eröffnet wurde die Sommerakademie von Nahost-Korrespondent Karim El-Gawhary, der sich vor seiner Festansprache die Zeit nahm, um im Gespräch mit den Bezirksblättern die aktuelle Lage in Ägypten darzustellen.
Aufbruch in eine neue Zeit
In den letzten Wochen rückten Berichte über die politische und soziale Lage der arabischen Länder in den Hintergrund. Dennoch bewegt sich nach wie vor etwas, die Entwicklungen in Ägypten sind noch lange nicht abgeschlossen. „Die Revolution ist nicht vorbei, sie wird noch über Monate und Jahre weitergehen. Das Parlament, die Regierung und die korrupten Lokalräte wurden aufgelöst, nun warten wir vorerst auf den Prozess gegen Mubarak, der am 3. August stattfinden soll.“, berichtet Karim El-Gawhary. Für aktuelle Meldungen begibt sich der vor allem aus der Zeit im Bild bekannte Nahost-Experte oftmals auch selbst in Gefahr: „Bei Straßenschlachten muss man aufpassen, selbst keinen Stein auf den Kopf zu bekommen – normale journalistische Arbeit eben.“
Die Rolle Österreichs
„Kairo ist nur drei Flugstunden von Wien entfernt, der Konflikt in Ägypten ist somit kein exotischer. Er wird unmittelbare Auswirkungen haben.“, legt Karim El-Gawhary dar. „Deshalb ist eine Veranstaltung wie die Sommerakademie wichtig, denn man kann keine Mauern am südlichen Mittelmeer ziehen.“ Ein zentrales Thema wird daher die Frage sein, wie man den MigrantInnen begegnen wird und wie der Westen mit den Umbrüchen umgehen soll.
Ein wesentliches Problem Ägyptens ist im Moment die katastrophale wirtschaftliche Lage, auch bedingt durch den Einbruch im Bereich des Tourismus. Karim El-Gawhary rät daher: „Das Beste, was man machen kann, ist nach Ägypten in den Urlaub zu fahren. Die Sicherheit ist nicht gefährdet, Touristen werden mit offenen Armen empfangen. Außerdem ist es die beste Möglichkeit, um einen Einblick in die tatsächliche Lage zu bekommen.“
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