Bezirk Oberwart
Keine Handys mehr an Schulen - im Bezirk gelebte Praxis

Die Handys der Schülerinnen und Schüler wandern während des Unterrichts abgeschalten in die Schultasche oder in den Spind. | Foto: Michael Strini
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  • Die Handys der Schülerinnen und Schüler wandern während des Unterrichts abgeschalten in die Schultasche oder in den Spind.
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Der neue Bildungsminister Christoph Wiederkehr (NEOS) gab bekannt, dass es demnächst ein generelles Handyverbot an Pflichtschulen bis zur achten Schulstufe geben wird. In vielen Schulen auch im Bezirk Oberwart ist dies bereits gelebte Praxis.

BEZIRK OBERWART. Eine der ersten Maßnahmen der neuen Bundesregierung im Bildungsbereich ist ein generelles Handyverbot an den Pflichtschulen. Dies gab Bildungsminister Christoph Wiederkehr von den NEOS bekannt.

Mein Bezirk Oberwart hörte sich bei Eltern, Schulleiterinnen und Schulleitern sowie Schülerinnen und Schülern im Bezirk Oberwart um, wie dies aktuell gehandhabt wird. Es zeigt sich, dass diese Maßnahme bereits weitgehend umgesetzt wird.

Helmut Kainz | Foto: Michael Strini

Seit Jahren Praxis

"Bei uns funktioniert dies seit Jahren gut. Wenn die Schülerinnen und Schüler in die Schule kommen, werden die Handys abgedreht und entweder in der Schultasche oder einem kleinen Spind verwahrt. Sie können aber für Recherchen auf Anweisung des Lehrpersonals eingeschalten werden. Das kommt jedoch nur ganz selten vor, da wir seit rund drei Jahren an der Schule für jeden Schüler und jede Schülerin Tabletts haben. Somit ist das praktisch kaum mehr notwendig. Die Eltern sind darüber informiert und meist sogar froh darüber", meint Helmut Kainz, Direktor der Mittelschule Kohfidisch.

Auch in der Europäischen Mittelschule Oberwart ist ein Handyverbot nichts Neues. "Ein solches praktizieren wir schon seit Jahren. Das Thema kommt zwar immer wieder auf und es gibt vereinzelt Kinder, die sich nicht daran halten, aber grundsätzlich funktioniert es sehr gut. Die Handys werden im Spind verschlossen. Wenn es das Lehrpersonal erlaubt, ist eine Nutzung in der Mittagspause nach dem Essen möglich. Es gibt dazu eine Verhaltensvereinbarung und die Eltern wissen Bescheid", berichtet Direktor Hans-Peter Wolf.

MMS Großpetersdorf-Direktor Andreas Bencsics ist mit seiner Schule ein Vorreiter. | Foto: Michael Strini
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Musik-Mittelschule Großpetersdorf ein Vorreiter 

Bereits seit 2007 gibt es eine entsprechende Verhaltensvereinbarung bezüglich eines Handyverbotes an der Musik-Mittelschule Großpetersdorf. "Die Eltern werden vorinformiert und sind auch dankbar. Jedes Kind hat einen Laptop, den es nutzen kann. Somit besteht keine Notwendigkeit mit Handys zu arbeiten. Die Kinder legen ihre Handys ausgeschaltet vor Unterrichtsbeginn in ihr Gardarobekästchen und nehmen es erst dann aus dem Spind, wenn sie die Schule wieder verlassen", schildert Direktor Andreas Bencsics. 

Bencsics erläutert die Beweggründe, dass die MMS Großpetersdorf vor 18 Jahren bereits als Vorreiter in den Bereich agierte: "Wir haben damals schon festgestellt, dass Handys im Unterricht ein großes Problem darstellen und Störfaktoren sind. Zudem haben wir die Erfahrung gemacht, dass manche Handys missbräuchlich verwendeten - SMSen und fotografieren während des Unterrichts, Austausch von pornografischen Bildern, Gewaltvideos und so weiter. Wir haben damals mit dem Lehrerkollegium und dem Elternverein eine entsprechende Vereinbarung getroffen, die großteils auch akzeptiert wird.

EMS Oberwart-Direktor Hans-Peter Wolf spricht notwendige Sanktionsmöglichkeiten an. | Foto: Stadtgemeinde Oberwart
  • EMS Oberwart-Direktor Hans-Peter Wolf spricht notwendige Sanktionsmöglichkeiten an.
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Handyverbot an Volksschulen

Auch die Volksschule Oberwart praktiziert ein Handyverbot. "Wir machen das seit Herbst ungefähr. Das war notwendig geworden, da Handys zu einem enormen Störfaktor wurden. Wir haben es in die Hausordnung hineingeschrieben. Die Kinder geben sie abgeschalten in die Schultasche. Im Unterricht brauchen sie keine Handys. Es gibt aber besorgte Eltern und in Ausnahmefällen ist telefonieren gestattet. Vor allem bei jenen Kindern, die zu Fuß nach Hause gehen, ist es den Eltern wichtig, dass die Kinder erreichbar sind. Es gab viele Elterngespräche und wir haben eine gute Lösung gefunden", schildert Direktorin Roswitha Imre.

"Bei uns war das noch nie wirklich ein Thema. Es gibt zwar ein paar Schülerinnen und Schüler, die Handy haben. Diese sind abgeschalten in der Schultasche. Es gab bislang auch von Eltern kaum diesbezügliche Anfragen. Bei uns ist das auch noch in keiner Art und Weise verankert. Wir werden jetzt schauen, was auf uns zu kommt und wie wir das dann umsetzen", sagt Wolfgang Lakitsch, Direktor der Volksschule Kohfidisch-Mischendorf.

Roswitha Imre, Direktorin der Volksschule Oberwart, hat ein Handyverbot ebenfalls eingeführt. Es gibt aber Ausnahmen. | Foto: Michael Strini
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Sanktionen notwendig

Skeptisch zeigt sich Wolf gegenüber einer immer wieder kolportierten "Handygarage": "Was passiert, wenn ein Handy verschwindet oder ein Kind behauptet, das Handy sei kaputt oder zerkratzt und vorher hat es noch funktioniert. Deshalb ist für mich die Spindvariante besser, weil da jedes Kind eigenverantwortlich ist." 

Wolf fordert auch Sanktionsmöglichkeiten: "Ein Gesetz zu beschließen, ohne dass es aber eine Handhabe gibt, ist zahnlos. Was passiert, wenn sich ein Schüler oder eine Schülerin nicht an die Vorgaben hält. Da braucht es auch Sanktionsmöglichkeiten für Lehrpersonal und Schule."

Eltern können anrufen

"Hält sich ein Schüler oder eine Schülerin nicht an die Vereinbarung, nimmt die Lehrkraft das Handy zu sich. Es muss dann von einem Elternteil abgeholt werden, dabei erfolgt ein aufklärendes Gespräch. In dringenden Fällen kann jeder Schüler im Konferenzzimmer oder in der Direktion anrufen beziehungsweise Eltern können ebenfalls in die Schule anrufen", so Bencsics.

Mario Raba sieht es als Elternteil gelassen, seine Tochter Emilia besucht die 3S der EMS Oberwart: "Das Handy meiner Tochter wird im Spind eingeschlossen. In einem Notfall darf sie darauf zugreifen. Ich kann damit gut leben."

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