Apell der Imker
"Lasst die Palmkätzchen an der Pflanze"
Für das Leben der Wild- und Honigbienen ist es wichtig, dass vom zeitigen Frühjahr bis in den späten Herbst immer ausreichende Nahrungsquellen zur Verfügung stehen. Auch der Zugang zu Wasserstellen ist für Insekten von größter Bedeutung.
OBERWART. Bienen sind auf sehr unterschiedliche Lebensräume angewiesen, die man mit etwas Hintergrundwissen leicht zur Verfügung stellen kann. Je vielfältiger die Bepflanzung, umso mehr Bienen finden sich ein.
Palmkätzchen
Erster Pollenlieferant nach dem Winter ist die Gemeine Hasel. Der Pollen ist reich an Eiweiß und dient zur Fütterung der Bienenbrut. Vor Ostern sind sie besonders beliebt: die Palmkätzchen. Zu Ostern werden in Wald und Flur unzählige Äste mit den wuscheligen Knospen abgezwickt und mitgenommen, nicht nur für die kirchliche Palmweihe, sondern auch als Dekoration für den österlich geschmückten Palmkatzerlstrauß oder als Tischschmuck enden die Weidenzweige schließlich.
Nahrungsquellen für Bienen
Die Blüten der Salweide bieten den ersten futtersuchenden Bienen Nahrung. Bienen haben es heute nicht leicht – Gifte, die gegen Schädlinge und sogenanntes Unkraut gesprüht werden, Monokulturen ohne Blüten oder mit überzüchteten Pflanzen ohne Nektar und Pollen, die Varroa-Milbe und viel zu wenige Blüten in den Gärten. Leider wird das magere Futterangebot im Frühling durch das Abschneiden der Palmzweige noch verkleinert und fehlt den futtersuchenden Honig- und Wildbienen. Die Blüten der Palmweide sind auch erste und wichtige Nahrungsquelle für Hummeln, das Tagpfauenauge, den Zitronenfalter und andere überwinternde Insekten.
Imkergemeinschaft appelliert
Daher der Aufruf vom Bezirksobmann der Oberwarter Imker, Johann Heinzel: „Bitte lasst die Palmkätzchen an der Pflanze. Die Bienen werden es uns mit süßem Honig danken, denn Honig kann man importieren, Bestäubung nicht.“
Blumenwiese selber anlegen
Auch im Kleinen kann man einen Beitrag zur Artenvielfalt von Bienen, Hummeln und Co. beitragen. Zum Beispiel mit einer Bienenweide. Damit bezeichnet man eine Pflanze, die viel Nektar und Pollen produziert und somit eine ideale Nahrungsgrundlage für die Biene darstellt. Als Bienenweide wird heutzutage aber nicht nur die spezielle Pflanze an sich, sondern auch eine kleine Blumenwiese bezeichnet, auf der viele solcher pollenreichen Pflanzenarten stehen. Oft werden diese bewusst angelegt, um viele Insekten zur Bestäubung in den Garten, auf stillgelegte Acker- und Brachflächen oder Parkanlagen zu locken.
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