Totengedenken beim 83er-Denkmal in Pinkafeld
Am 25. Mai fand beim 83er-Denkmal auf dem Gelände der ehemaligen Turba-Kaserne in Pinkafeld ein Totengedenken statt, bei dem auch Vertreter von Traditionsverbänden aus Italien und Ungarn teilnahmen. Organisiert wurde die Feier vom Landesgeschäftsführer des Österreichischen Schwarzen Kreuzes, Oberst i.R. Wolfgang Wildberger, der auch eine Abordnung des Jägerbataillons 19 mit Kommandant Oberst Thomas Erkinger an der Spitze sowie den Präsidenten des Burgenländischen Kameradschaftsbundes, Oberst Ernst Feldner, begrüßen konnte. Als Vertreter der Stadtgemeinde Pinkafeld überbrachte Vizebürgermeister Andreas Stumpf Grußworte der Gemeinde.
Historischer Hintergrund der Feier
Das Denkmal auf dem ehemaligen Gelände der Turba-Kaserne erinnert an das k.u.k. Infanterie-Regiment 83 und an das aus ihm während des Ersten Weltkrieges hervorgegangenen Infanterie-Regiment 106. Für beide Regimenter diente Westungarn als Ergänzungsbezirk, sodass viele Männer aus Pinkafeld und Umgebung zur Zeit der Habsburgermonarchie zu diesen militärischen Verbänden eingezogen wurden. In den letzten Monaten des Ersten Weltkrieges wurde das Regiment 83 von Galizien nach Italien verlegt und kämpfte dort bis Kriegsende an der Piave, ehe es sich in vollster Ordnung zusammen mit dem Schwester-Regiment 106 in die Aufstellungsorte nach Westungarn zurückziehen konnte.
Die Vertreter des ungarischen Traditionsverbandes, die in historischen Uniformen der ehemaligen k.u.k. Armee erschienen waren, hatten im Vorfeld Kontakte zum italienischen Traditionsverband geknüpft, welche die Geschehnisse des Ersten Weltkrieges an der Piave-Front bei Historientreffen nachstellen.
Italienischer Lokalhistoriker übergab Buch an Museumsverein Pinkafeld
Mitglied der italienischen Delegation war auch Cristian Patres, der als Lokalhistoriker ein Buch über den Kampfraum am Piave verfasst hatte. Darin beschrieb er auch ein Denkmal, das vom Infanterie-Regiment 83 1918 am Piave errichtet wurde. Dieses italienische Monument weist große Ähnlichkeiten mit dem einige Jahre später in Pinkafeld errichteten Denkmal auf. Cristian Patres gedachte in seiner Ansprache nicht nur den Gefallenen des Weltkrieges, sondern überreichte auch ein signiertes Exemplar seines Buches an den Obmann des Museumsvereins Pinkafeld, Rudolf Köberl. Dieser referierte über die Geschichte des Infanterie-Regimentes 83 sowie über den Denkmalbau in Pinkafeld.
Grußworte von Vizebürgermeister Andreas Stumpf und Bataillonskommandant Oberst Thomas Erkinger
Vizebürgermeister Andreas Stumpf, selbst Offizier des Bundesheeres, überbrachte den Dank der Stadtgemeinde für die Organisation dieser Gedenkfeier. Oberst Thomas Erkinger, Kommandant des Jägerbataillons 19, wies in seiner Ansprache daraufhin, dass das Bataillon das Denkmal seines Traditonstruppenkörpers gerne bei der Umsiedlung nach Güssing mitgenommen hätte. Allerdings habe er auch Verständnis für den Wunsch der Stadtgemeinde Pinkafeld, dieses Denkmal an Ort und Stelle zu belassen, um an den ehemaligen Kasernenstandort zu erinnern. Zum Hausherrn, Hans Pöll von Pöll Immobilien, meinte Erkinger scherzhaft, dass das Bundesheer wieder zurückkehren würde, wenn die alten Kasernengebäude fertig renoviert sind.
Firma Pöll hauchte alten Kasernengebäuden neues Leben ein
Hans Pöll lud im Anschluss an die Feier alle Teilnehmer zu einem Umtrunk in das renovierte ehemalige Kommandogebäude der Turba-Kaserne ein. Dieses Gebäude wurde von Pöll Immobilien zu einem modernen Gesundheitszentrum umgebaut, das nun medizinische Dienstleister aus den unterschiedlichsten Bereichen beherbergt. Auch für ein ehemaliges Kompaniegebäude gibt es bereits konkrete Pläne es für soziale Zwecke zum Wohle der Pinkafelder Bevölkerung umzugestalten.
Im Zuge der Umbauarbeiten des Gesundheitszentrums entdeckten vor einigen Jahren Arbeiter der Firma Pöll auch die Schlusssteinurkunde, die vom Firmenbesitzer im Zuge der Eröffnung einer Sonderausstellung an den Museumsverein übergeben wurde.
Museumsverein Pinkafeld schreibt an der Geschichte der Infanterie-Regiment 83 für Wikipedia
Der Museumsverein Pinkafeld konnte bei dieser Feier wichtige Kontakte knüpfen, schreibt man doch für Wikipedia an der Geschichte des IR 83. Die momentane Fassung dieses Artikels ist hier nachzulesen: Stand Rohfassung Geschichte des Wikipedia-Artikels über das IR 83
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