Gesundheit Burgenland
Weihnachten im Spital für Mitarbeiter und Patienten
Weihnachten in einer Klinik zu verbringen, ist für viele auch heuer wieder Realität. Manche Patientinnen und Patienten benötigen entsprechende medizinische Behandlung und können noch nicht in die häusliche Pflege entlassen werden.
BURGENLAND. Für viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gesundheit Burgenland sind Feiertagsdienste regelmäßig Teil des Jobs – sie berichten aber doch auch von einer „besonderen Stimmung“, wenn man – wie heuer 130 Kolleginnen und Kollegen – am Heiligen Abend Nachtdienst hat. Unsere Pflege gibt ein paar dienstliche und ein paar persönliche Einblicke.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind Profis in ihren jeweiligen Berufen. Sie versorgen jeden Tag, 24 Stunden lang, sieben Tage die Woche das Burgenland an vier Klinikstandorten mit Spitalsdienstleistungen. Ein Dienst zu Weihnachten, etwa ein Nachtdienst von 24. auf 25. Dezember, ist aber durchaus etwas Besonderes.
Rund 130 Mitarbeiter Nachdienst
Zu Weihnachten haben heuer über die vier Kliniken der Gesundheit Burgenland immerhin knapp 130 Personen Nachtdienst – über alle Berufsgruppen gerechnet. Im Folgenden berichten leitende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wie in den Kliniken der Gesundheit Burgenland, Weihnachten im Spital erlebt wird.
DGKP Bettina Schmidt, Pflegedirektorin der Klinik Oberpullendorf: „Die Stationen sind jedes Jahr geschmückt, das Haus kauft alljährlich Adventkränze und Christbäume. Die meisten Stationen sind zusätzlich noch weihnachtlich dekoriert. Wobei aber – wie immer in einem
Krankenhaus – die Hygiene eine große Rolle spielt. Zum Beispiel müssen Fensterbilder oder
Weihnachtskugeln abwischbar und desinfizierbar sein.“
Wochenend- und Feiertagsdienste normal
„An Wochenenden und Feiertagen zu arbeiten ist im Pflegedienst und im medizinischen Bereich völlig normal. An den Weihnachtstagen herrscht jedoch eine besondere Stimmung auf den Stationen. „Die Feiertagsdienste in der Pflege werden teilweise schon zwei bis drei Monate vorher im Rahmen einer Teambesprechung fixiert. Es gibt immer genug Freiwillige. Meistens ist es bei uns so, dass man entweder an einem Weihnachtstag dienstet – also am 24., 25. oder 26. Dezember – oder zu Silvester Nachtdienst beziehungsweise am 1. Jänner Tagdienst hat“, so Schmidt.
DGKP Bianca Puntigam, Pflegedirektorin der Klinik Güssing: „Viele unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten gerne zu Weihnachten. Den Dienstplan über die Feiertage dürfen sie sich selbst gestalten. Es ist zu Weihnachten eine ganz besondere Stimmung. Ich habe das Gefühl, die Patientinnen und Patienten sind noch dankbarer als sonst. Es bleiben wirklich nur jene stationär aufgenommen, die unbedingt medizinisch betreut werden müssen.“
„Wie in den Jahren vor der Corona-Pandemie hat uns heuer erstmals wieder das Jugendrotkreuz Güssing unsere Klinik besucht und für unsere Patientinnen und Patienten gesungen und musiziert. Die freuen sich darüber sehr. Seitens der Belegschaft wird dies auch sehr positiv aufgenommen. Als Dekoration haben wir heuer unter anderem Bastelarbeiten vom Jugendrotkreuz erhalten“, schildert Puntigam.
Weihnachtsfeier am 23. Dezember
DGKP Brigitte Wagner, Stationsleiterin, Kinder- und Jugendheilkunde der Klinik Oberwart: „Am 23. Dezember fand bei uns eine Weihnachtsfeier mit Bescherung statt. Diese gestalteten wir als
Team gemeinsam mit unserer Kindergartenpädagogin Michaela Zlatarits. Wir singen Lieder, erzählen Geschichten, lesen Gedichte vor und machen Rollenspiele mit den Kindern.“
"Für jedes Kind, das über die Weihnachtsfeiertage im Krankenhaus bleiben muss, wird ein Geschenk gerichtet und unter den Christbaum gelegt. Diese Geschenke werden dann bei der Weihnachtsfeier beziehungsweise in den Weihnachtsfeiertagen vom Team der Abteilung ausgehändigt. Als Geschenke gibt es unter anderem für die Säuglinge Kuscheltiere, Rasseln oder Schnuffeltücher, für Kinder bis zum Alter von zehn bis zwölf Jahren Spielsachen und für Jugendliche Einkaufsgutscheine.“
„Die Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde hat am 13. Dezember von den Studierenden der DPU (Danube Private University Krems, Anm.) Teddybären für die kleinen Patientinnen und Patienten überreicht bekommen. Die Studierenden haben unter ihren KollegInnen eine Sammelaktion gestartet, mit dem Ertrag sie flauschige Teddybären gekauft haben. Wir möchten uns im Namen der Abteilung recht herzlich bei den Studierenden für diese wunderbare Geste bedanken. Das Team freut sich, die leuchtenden Augen der Kinder zu sehen", sagt Wagner.
Adventkranz bei der Chirurgie
DGKP Bettina Ziniel, Pflegedirektorin der Klinik Kittsee: „In der Aula vor der Chirurgie steht in der Vorweihnachtszeit ein riesiger Adventkranz. Die Stationen sind weihnachtlich geschmückt. Einige geben sich wirklich viel Mühe. Selbstverständlich wird auf den Stationen auch ein Weihnachtsbaum aufgestellt, den das Personal und die Patientinnen und Patienten gemeinsam schmücken. In der Internen Abteilung wird auch die große Krankenhaus-Krippe aufgebaut, eine Spende einer Patientin vor Jahren."
„Am Weihnachtstag selbst wird unser Seelsorger Friedrich Bohnenstingl um 18 Uhr eine Andacht halten. Einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen in ihren Diensten zu den Feiertagen für weihnachtliche Stimmung mit Weihnachtsliedern. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter teilen sich je nach eigenen Wünschen für die Dienste selbst ein. Dem einen ist Weihnachten wichtiger, dem anderen Silvester. Grundsätzlich gilt: Es bleiben nur Patienten über Weihnachten stationär, bei denen das unbedingt nötig ist. Die Auslastung ist daher erfahrungsgemäß niedrig. Es sind also im Normalfall sehr ruhige Dienste", so Ziniel.
Multiprofessionelles Team
DGKP Andreas Schmidt, MSC, Pflegedirektor der Klinik Oberwart und Pflegekoordinator der Gesundheit Burgenland: „Grundsätzlich entscheidet eine Ärztin oder ein Arzt über die Entlassung von Patientinnen und Patienten. Jedoch wird das immer im multiprofessionellen Team abgestimmt, um eine optimale Versorgung nach einer Entlassung sicherzustellen. Das gilt selbstverständlich auch zu Weihnachten.“
„Bereits in der Adventzeit wird die Klinik weihnachtlich geschmückt. Adventkränze können aufgestellt werden, aber nur mit elektrischem Licht, wegen der Brandgefahr. Jede Station, jeder Bereich bekommt von der Klinik einen Christbaum zu Verfügung gestellt. Dieser kann dann individuell geschmückt werden. Es gibt Messen und Gottesdienste in der Klinik, die besucht werden können. Bettlägerige Patienten können über das Patientenentertainmentsystem zusehen.“
Rücksichtnahme auf Patienten
„Wir berücksichtigen und Bedürfnisse der Patienten. Alle, die möchten, können sich vor dem Christbaum der Station versammeln. Je nach Stationsbetrieb gestalten die Mitarbeiter eine Feier mit Gesang, Lesungen oder Musik. Auch Angehörige dürfen teilnehmen. Der Nachtdienst läuft danach in gewohnter Weise ab“, sagt der Pflegedirektor.
„Grundsätzlich sollten die Besuchszeiten eingehalten werden, aber Weihnachten ist das Fest der Liebe und der Familie, das berücksichtigen wir. Natürlich können auch Geschenke mitgebracht werden. Wenn Essen gebracht wird, bitte wir aber um Rücksprache mit dem Pflegepersonal – um zu klären, ob die Patientin oder der Patient die Speisen auch wirklich essen darf", so Schmidt.
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