Entlang am Seraubach

Grüne kritisieren Kahlschlägerungen in Unterschützen

"Katastrophal", so beschreibt Wolfgang Spitzmüller, Naturschutzsprecher der Gründen die Situation am Seraubach in Unterschützen. Doch nicht nur hier, sondern an vielen Bächen und Flüssen im Burgenland sehe die Landschaft aus wie eine Kampfzone der Motorsägen.

UNTERSCHÜTZEN. Ohne Rücksicht auf Natur und Richtlinien werde laut Wolfgang Spitzmüller praktisch die komplette Vegetation an Bächen zerstört. "Statt nur jene Bäume und Sträucher zu entfernen, die zu Verstopfungen von Bächen und Flüssen führen können, schlägert das Land brutal die komplette Natur nieder", zeigt sich der Grünen-Politiker nach mehreren Lokalaugenscheinen entsetzt. Dieses Bild der Zerstörung sei auch in Heiligenkreuz, Kukmirn, Güssing und Stoob zu beobachten. 

Gefährdung der Artenvielfalt

Die brutale Rodung habe gravierende Auswirkungen auf die Artenvielfalt. "Ohne durchgehende Beschattung des Gewässerbettes wird das Wasser zu warm, verdunstet schneller und der Sauerstoffgehalt für Wassertiere sinkt. Unsere Bäche brauchen daher mehr Bewuchs und mehr Platz, sie sind wichtige Naturlebensräume. Ohne Bäume und Sträucher verschwinden diese Lebensräume und damit auch das Leben", erklärt Spitzmüller, der auch amtliches Naturschutzorgan ist.

Antrag im Landtag

Aktuell ist die Gehölzpflege von 1. Oktober bis 1. März erlaubt. "Doch das sei angesichts der immer wärmeren Winter viel zu lange", betont Spitzmüller. "Die Weiden und Palmkätzchen sind wichtige Nahrungsquellen für zahlreiche Insekten wie etwa die Honigbiene und sie stehen bereits seit Februar in der Blüte. Wir fordern daher die Frist der Schlägerungen bis 1. Februar zu begrenzen". Die Grünen wollen einen entsprechender Antrag im Landtag in der nächsten Landtagssitzung einbringen. 

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