HTL Pinkafeld
Gebäudetechnik-Maturanten kreieren Smart Home auf Rädern

- Manuel Kvasnicka (l.) und Timon Klinger geben einen ersten Einblick in die bisherige Umsetzung ihrer Diplomarbeit: Ein Smart Home zu planen, zu bauen, zu programmieren und in Betrieb zu nehmen
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PINKAFELD. Im Auftrag der HTL Pinkafeld und in Zusammenarbeit mit Loxone Electronics GmbH bauen die Diplomanden Manuel Kvasnicka und Timon Klinger ein Smart Home-Modell. Wenn auch einige Komponenten erst verbaut und die Unterkonstruktion noch verkleidet werden müssen, zeigt die bisherige Umsetzung der Diplomarbeit bereits Know-how und Fertigkeiten der jungen Gebäudetechniker sowie die Vielfalt technologischer Anwendungsmöglichkeiten.
Zielsetzung der Diplomarbeit ist, mittels des Modells die Funktionsweise eines Smart Homes zu veranschaulichen und die Programmierung von Loxone-Produkten zu vermitteln. Dazu haben die beiden Maturanten Spots, LED Streifen inklusive Präsenzmelder, einen Music Server mit Boxen, eine Intercom, einen Rauchmelder und einen Wassersensor in ein selbst konstruiertes Grundgerüst verbaut. Herzstück des Modells ist ein selbst programmierter, Internet-unabhängiger, passwortgeschützter Miniserver. Die Busstruktur sorgt für eine wirtschaftliche Verkabelung aller Komponenten. Gesteuert wird das Smart Home mittels Schalter oder einer App am Tablet. Um es leichter transportieren zu können haben Manuel und Timon das Modell mit Rädern ausgestattet.
Elektrotechnik in der Gebäudetechnik?
„Man denkt möglicherweise, was eine Diplomarbeit über ein Smart Home in der Gebäudetechnik-Abteilung verloren hat. Zur Gebäudetechnik zählt laut Definition die gesamte verbaute technische Ausstattung eines Gebäudes sowie die Gebäudeleittechnik. Es ist möglich, die gesamte Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik-Infrastruktur einzubinden und somit das Gebäude energetisch zu optimieren. Der geringere Energieverbrauch spart Geld und leistet einen Beitrag zum Klimaschutz“, erzählt Manuel Kvasnicka. Timon Klinger ergänzt: „Immer wieder wurden wir vor neue Herausforderungen gestellt.“ Deswegen sei es „unglaublich wichtig, ein solches Projekt im Vorhinein genau zu planen“ resümiert er ihre bisherigen Erfahrungen.
Seit März 2021 arbeiten die beiden Maturanten an ihrer Diplomarbeit. Wieviel Zeit es erfordern würde, allein das Smart Home zu programmieren, konnten sie sich anfangs nicht vorstellen. Zusätzlich zum Selbststudium nahmen sie dafür an einem zweitägigen Seminar an der HTL in Wiener Neustadt teil. „Die Burschen setzen das Projekt größtenteils in ihrer Freizeit um“, weiß Gebäudetechnik-Professorin Barbara Rehling, die diese Arbeit betreut. Es sei eine „Wahnsinns-Diplomarbeit“ mit „Herzblut“ und eine „bewundernswerte Leistung“, was die beiden bisher umgesetzt haben. „Die Burschen hatten einen Nachteil. Die Technologie von Loxone wird im Labor in der fünften Klasse vorgestellt und pandemiebedingt erst seit diesem Schuljahr. Sie haben seit der vierten Klasse also alles selbst erarbeitet, konzipiert, überlegt, geplant. Eigentlich könnten sie jetzt ihre Klassenkameraden im zweiten Semester unterrichten.“
Diplomarbeit veranschaulicht Loxone-Technologie
Einsatzbereit soll das Smart Home auf Rädern bis zum Tag der offenen Tür am 28. Jänner 2022 sein. Danach wird es im Future Lab der Gebäudetechnik-Abteilung aufgestellt, um künftige Schülerinnen und Schüler mit der Technologie von Loxone im Laborunterricht vertraut zu machen. Die technischen Grundlagen zu diesem Projekt dokumentieren Manuel und Timon bis zum Frühjahr in einer schriftlichen Diplomarbeit.
Die Partnerschaft der HTL Pinkafeld mit dem oberösterreichischen Unternehmen ist ganz neu. Im laufenden Schuljahr wird diese Technologie zur Steuerung und intelligenten Automatisierung von Projekten aller Art im Laborunterricht erstmals verwendet. Loxone errichtet aktuell einen eigenen Campus und sucht nach 400 neuen Mitarbeitern.
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