Unger Steel Gunners Oberwart
Geschäftsführer Thomas Linzer im Interview
Drei wichtige Heimspiele für die Gunners in den Weihnachtsferien!
OBERWART. Es ist bis jetzt noch nicht das Jahr der Unger Steel Gunners Oberwart, nach 12 von 22 Runden im Grunddurchgang der win2day Superliga nur auf Rang 9 und eine Niederlage im Cup-Viertelfinale.
Erforderliche Spielerwechsel bei den Legionären und Verletzungen sind Ursachen für eine bislang mäßige Zwischenbilanz. Wir sprachen darüber mit Gunners-Geschäftsführer Thomas Linzer.
Herr Linzer, ein 9. Rang in der Tabelle und das Ausscheiden im Cup-Viertelfinale, entspricht das den Erwartungen der Gunners?
Nein, mit Sicherheit nicht. Wir wissen, dass wir nicht die Favoriten auf den Meistertitel sind, aber unser Anspruch ist deutlich höher als das, was das Team bisher geboten hat. Unser Ziel ist schon ein Top 6 Team der Superliga zu sein. Das wollen wir nach wie vor erreichen, auch wenn es schwer wird.
Was sind die Gründe für die aktuelle Situation?
Nach dem Abgang von Renato Poljak, der Verletzung von D.J. Hanes und der Analyse aller anderen Legionäre haben wir uns im Sommer dazu entschieden, das Team rund um den Stamm der Eigenbauspieler neu aufzustellen. Daniel Köppel kam als Ersatz für Renato. Eine sehr wichtige und sinnvolle Neuverpflichtung, auch wenn Daniel noch Zeit braucht, um mit seiner neuen Verantwortung im Team richtig umzugehen. In Gmunden war er ein Mitläufer, bei uns ist er ein Schlüsselspieler bzw. soll zu einem Schlüsselspieler reifen. Das geht nicht von heute auf morgen. Dazu kommt, dass wir alle vier Legionärspositionen neu besetzt haben, wobei sich in zwei Fällen (Trevion Lamar, James Graham) nach einigen Spieltagen herausstellte, dass die in die Spieler gesetzten Erwartungen aus unterschiedlichen Gründen nicht realisierbar sind. Also mussten wir das Team noch einmal auf zwei Positionen verändern, was während einer Meisterschaft nicht einfach ist und eine Teamentwicklung enorm erschwert bzw. verzögert. Dazu kamen dann noch die Verletzungen von Edi Patekar und Shaquille Rombley.
Verletzungen sind aber Teil des Sports, macht das so viel aus?
Ja, sehr viel! Es ist ein Unterschied ob beim Basketball mit 5 Feldspielern gleich zwei Starter verletzungsbedingt fehlen oder beim Fußball mit 11 Feldspielern. Und wie schwer Verletzungen wiegen, zeigt sich auch bei anderen Teams: Bei Gmunden fehlten zuletzt beim Heimspiel gegen Graz 2 Starter. Das Spiel ging krachend verloren. Kapfenberg war zu Beginn stark unterwegs, muss seit ein paar Wochen auf deren Spielmacher wegen Verletzung verzichten und fiel trotz Nachverpflichtung eines neues Point Guards prompt auf Rang 6 in der Tabelle. Graz hat uns im Cup-Viertelfinale noch geschlagen, musste die nächsten zwei Spiele ohne Legionär Brandon spielen und war zuletzt sowohl gegen Vienna als auch Traiskirchen chancenlos. Bei uns fehlt Patekar seit der 3. Runde im Oktober und Rombley fehlte 4 Wochen nach seiner Meniskusoperation. Wir bejammern das nicht, aber das kann man nicht ohne weiteres kompensieren.
Ab wann kann man wieder mit einem vollen Kader antreten und was bedeutet das im Hinblick auf das Ziel die Top 6 zu erreichen?
Rombley war letzte Woche gegen die Vienna Timberwolves wieder dabei und es war sofort erkennbar wie wichtig er für uns ist, obwohl auch klar ist, dass ein Spieler nach wochenlanger Pause nicht ab Tag 1 im Training in „game shape“ ist. Er wird noch 2-3 Spiele brauchen. Edi Patekar ist leider nach wie vor verletzt. Ihn plagt eine chronische Entzündung der Achillessehne am Knochenansatz. Im Moment macht er eine konservative Therapie und wird leider noch weitere 6-8 Wochen ausfallen. Er ist ein sehr wichtiger Spieler, besonders in der Defensivarbeit, weil er auch auf der Position #4 aushelfen kann. In so einer Situation muss das Team näher zusammenrücken und von Spiel zu Spiel hart arbeiten. Die Chance auf die Top 6 lebt nach wie vor! Wir brauchen nach 22 Runden zumindest 12 Siege auf dem Konto. Für uns ist ab sofort jedes Spiel quasi ein Schlüsselspiel, das wir nur meistern können, wenn jeder einzelne Spieler eine Schippe drauflegt, sich voll und ganz in den Dienst der Mannschaft stellt und im Training und in den Spielen kämpft als gäbe es kein Morgen, egal wie viele Einsatzminuten zu Buche stehen.
Und was würde ein Verfehlen der Top 6 nach dem Grunddurchgang bedeuten?
Dass wir unser erstes Etappenziel nicht erreicht hätten, aber es wäre kein Drama im Hinblick auf die Play Off Spiele, wo es dann quasi ans „Eingemachte“, also um den Titel, geht. Wenn wir nach dem Grunddurchgang die folgenden 10 Spieltage der Zwischenrunde nicht wie geplant in der Top 6 Gruppe, sondern in der Low 6 Gruppe bestreiten müssen, haben wir zwar andere Gegner, aber genauso die Chance, im Play Off ab Mitte April um den Titel zu spielen. Die ganze Top 6 Gruppe und die ersten zwei Teams der Low 6 Gruppe qualifizieren sich für das Play-Off Viertelfinale.
Also eine Qualifikation für das Play Off auf Umwegen?
So könnte man es nennen. Aber daran denkt im Moment niemand im Team. Wir haben nach wie vor die Chance die Top 6 aus eigener Kraft zu erreichen und arbeiten hart daran, dass wir uns von Spiel zu Spiel steigern, um nach 22 Runden zumindest auf dem 6. Platz der Tabelle zu stehen. Sollte das nicht gelingen, werden wir uns über die Low 6 Gruppe für das Play Off qualifizieren.
In den Weihnachtsferien also drei Schlüsselspiele vor eigenem Publikum?
Ja, absolut! Die Heimspiele gegen Graz (26.12.), Traiskirchen (29.12.) und St. Pölten (07.01.) müssen wir gewinnen! Da brauchen wir unsere treuen Gunners Fans als 6. Mann in der Halle, damit wir gemeinsam Vollgas geben können.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.