Nachgefragt bei: Irene Fuhrmann

U19-Teamchefin Irene Fuhrmann würde gerne einmal Angela Merkel treffen und die EM-Endrunde in Israel erreichen
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Wie war für dich das Jahr 2014 (Höhen/Tiefen, besondere/bewegende Momente)?
Irene Fuhrmann: "Das Jahr 2014 war ein sehr lehrreiches, insbesondere für meine persönliche Entwicklung. Es hat gezeigt, wie nahe Erfolg und Misserfolg manchmal beieinander liegen. Besonders bewegend war der Sieg gegen die Slowakei in der ersten Qualifikationsrunde mit der U19 des Jahrgangs `96/`97. Da haben wir - trotz vieler Ausfälle und personeller Probleme vor allem im Sturm - als Team eine echte Bewährungsprobe geschafft. Der 3:0 Sieg war fast gleichbedeutend mit der Qualifikation für die bevorstehende Eliterunde im April."

Welche sportlichen Ziele hast du für 2015?
Fuhrmann: "Unser großes Ziel steht kurz bevor. Wir möchten die Qualifikation für die U19 Frauen Europameisterschaft in Israel im Juli schaffen. Wir wissen, dass wir dafür drei hervorragende Leistungen gegen die starken Teams aus Schweden, Italien und Serbien brauchen. Gleichzeitig wissen wir aber auch, auch dass wir als Team viel Qualität und Potential haben! Ich freue mich sehr auf die Herausforderungen und bin überzeugt, dass wir über das Jahr gereift sind und die Spielerinnen alles geben werden, um sich ihren EM-Traum zu erfüllen. Der Start in das Turnier, das Spiel gegen die Schwedinnen, wird dabei eine Schlüsselrolle einnehmen."

Was motiviert dich besonders?
Fuhrmann: "Ich habe als erste Frau in Österreich die Möglichkeit bekommen, meine größte Leidenschaft hauptberuflich als Trainerin auszuüben. Der Sportdirektor des ÖFB, Willi Ruttensteiner, hat mir 2011 das Vertrauen ausgesprochen und mir die Chance gegeben, nach meiner mehrjährigen Assistenztrainertätigkeit unter dem leider viel zu früh verstorbenen Ernst Weber, bei einem absolut internationalem Vorzeigeprojekt des Frauenfußballs mitzuarbeiten. (Anmerkung: Der Startschuss für das Nationale Zentrum für Frauenfußball in Sankt Pölten erfolgte 2011). Durch die Bestellung von Dominik Thalhammer, als Sportlichen Leiter der Akademie habe ich außerdem die Möglichkeit, von einem sehr erfahrenen Trainer und ausgesprochenem „Taktikfuchs“ zu lernen und mich mit ihm auszutauschen. Abgesehen davon macht es Spaß, mit jungen Menschen zu arbeiten und sie auf ihrem sportlichen Weg ein Stück weit begleiten und weiterentwickeln zu dürfen."

Wie sieht ein typischer Wochentag für dich aus?
Fuhrmann: "Spätestens um 6.30 Uhr läutet der Wecker, um 8 Uhr startet der Arbeitstag im Nationalen Zentrum für Frauenfußball. Das Planen und Durchführen der Trainings nimmt neben diversen administrativen Tätigkeiten wie Dokumentationen die meiste Zeit in Anspruch. Dazu kommen noch Spielanalysen und das Planen und Vorbereiten von den U19-Lehrgängen.
Je nach Trainingsstart am Nachmittag, meist gegen 17.30 Uhr, starte ich den Motor zur Fahrt nach Hause. Das ist aber nicht immer gleichbedeutend mit dem Ende eines intensiven Arbeitstages ;-)."

Wie beurteilst du den österreichischen Frauenfussball und dessen Entwicklung in den letzten Jahren?
Fuhrmann: "Ich bin seit 15 Jahren im „Zirkus Frauenfußball“ aktiv. Zuerst als Spielerin, die sehr spät zum Vereinsfußball gefunden hat, dann als Trainerin.
In dieser Zeitspanne hat sich sehr viel zum Positiven verändert und zwar auf allen Ebenen. Angefangen bei der Ausbildung der besten Spielerinnen in den Ausbildungszentren der Landesverbände gemeinsam mit den Burschen, über die infrastrukturellen Bedingungen der Frauenvereine - diverse Bundesligavereine wie Sturm Graz, Wiener Neustadt und Wacker Innsbruck entdecken und fördern das Potential des Frauenfußballs - bis hin zur Medienlandschaft, die punktuell oder auch regelmäßig über den nationalen und internationalen Frauenfußball in Österreich berichtet. Der absolute Meilenstein in dieser Zeit war aber sicher die Eröffnung des Nationalen Zentrums für Frauenfußball durch den ÖFB und alle beteiligten Sponsoren. Die Ergebnisse und Erfolge der Frauen-Nationalteams sprechen für sich. Wir haben eine einmalige Chance bekommen, die bis dorthin bestehende Ausbildungslücke der besten Spielerinnen zu schließen. Wir machen international auf uns aufmerksam. Das bedeutet, dass die Entwicklung des österreichischen Frauenfußballs insgesamt positiv ist. Aber wir wissen auch, dass es noch viel Potential gibt und weitere Schritte gesetzt werden müssen."

Was würdest du dir persönlich für den österreichischen Frauenfussball noch wünschen?
Fuhrmann: "Eine faire Chance – in Sachen Wertschätzung, Akzeptanz und Unterstützung durch Medien und Sponsoren! Der Frauenfußball in Österreich hat großes Potential, aber wir brauchen auf jeden Fall mehr Breite, um an der Spitze weiter erfolgreich arbeiten zu können."

Werden Österreichs Herren die EM-Qualifikation schaffen?
Fuhrmann: "Die Chancen stehen gut, aber noch ist es nicht geschafft. Ich drücke dem Team rund um Marcel Koller jedenfalls fest die Daumen! Genauso wie dem Frauen-Nationalteam von Teamchef Dominik Thalhammer, das ab Herbst um die erstmalige Qualifikation für eine EM-Endrunde spielt."

Welche Persönlichkeit würdest du gerne einmal kennenlernen und warum?
Fuhrmann: "Angela Merkel – eine Frau in einer absoluten Spitzenposition, die 2014 sogar in der Weltmeisterkabine sein durfte ;-)"

Wenn du drei Dinge auf eine einsame Insel mitnehmen könntest, welche wären dies?
Fuhrmann: "Ein Ball muss auf jeden Fall dabei sein!"

Wenn du einen Tag Bundeskanzlerin sein könntest, was würdest du unbedingt umsetzen?
Fuhrmann: "Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern!"

WORDRAP:

Rotwein: Nein danke, auch wenn es im Burgenland den Besten geben soll – lieber Weißwein
Bezirksblätter: lese ich gerne und regelmäßig
Spitzname: „Queen Irene“
Red Bull: verleiht Flügel – angeblich
Wintersport: Sonnenschein und Pulverschnee

Persönliches

Alter: 34
Wohnort: Gablitz
Beruf: Teamchefin U19 Frauen-Nationalteam und Trainerin im Nationalen Zentrum für Frauenfußball
Hobbys: Laufen, Radfahren, Schwimmen, natürlich Fußball, Rätseln, Lesen
Lieblingsserie/Film: aktuell "Vorstadtweiber"
Lieblingsfarbe: blau
Lieblingsgetränk: Holundersaft gespritzt
Motto: Suche nicht nach Fehlern, suche nach Lösungen!

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