Frauenfussball
Südburgenland scheitert an mangelnder Chancenauswertung
Für die SPG Südburgenland/TSV Hartberg gab es erneut kein Erfolgserlebnis auf Kunstrasen. Bei den Young Violets setzte es trotz vieler Chancen eine unnötige 2:1-Auswärtsniederlage.
SÜDBURGENLAND/WIEN. Nach dem fulminanten 4:1-Triumph im Spitzenspiel gegen die Wildcats Krottendorf ging es Samstagabend für die SPG Südburgenland/TSV Hartberg zu den Young Violets Frauen und auf den ungeliebten Kunstrasen.
Die Südburgenländerinnen begannen auch ambitioniert und fanden durch Lilla Sipos auch gleich eine erste gute Möglichkeit vor, doch Sandrine Neidhardt konnte den Schuss abwehren und vor Linda Popofsits sichern (4.). Die nächste Möglichkeit nach einem Eckball hatte im Gestocher Vanessa Beiglböck am Fuß, die traf den Ball aber schlecht (10.). Nur eine Minute später setzte Popofsits nach einem Freistoß den Ball per Kopf drüber. Die nächste dicke Möglichkeit wurde dann Katja Graf serviert, doch auch sie brachte den Ball aus kurzer Distanz nicht unter (19.).
Elfmeter "übersehen"
Auf der Gegenseite gab es in den Anfangsminuten nur wenig spannende Szenen und wenn war Schiedsrichterin Lara Anderson meist involviert. Am "violetten Auge" blind, war sie auf ihrem "weißen Auge" äußerst scharfsinnig und entdeckte mitunter Fouls, die sonst keiner wahrnahm. Dafür "übersah" sie ein klares Handspiel im Austria-Strafraum und erst die Vehemenz von Assistent Arbi Xhudo veranlasste nach intensiver Rücksprache die "Unparteiische" zum Elferpfiff. Die der Regel entsprechende Gelbe Karte gab es allerdings nicht - wie auch einige andere. Auf dem ungewohnten Terrain scheiterte zunächst Katja Dorn mit dem Strafstoß an Neidhardt, beim Nachschuss von Popofsits war die Young Violets-Keeperin allerdings chancenlos (23.).
Ungenutzte Chancen bestraft
Die Gäste drückten nun auf den zweiten Treffer und fanden auch weitere tolle Möglichkeiten vor. Bei einem Schuss von Sipos parierte Neidhardt abermals, beim Nachschuss von Popofsits Richtung langes Eck war sie mit dem Bein noch dran (28.). Für ein Dutzendfoul sah dann Marie-Kristin Leitner Gelb (37.), eine Verwarnung, die sich ebenso wie die zahlreichen ausgelassenen Topmöglichkeiten noch "rächen sollten".
Nach einem Fehler im Mittelfeld und einer Uneinigkeit von Leitner und Skálová rutschte Leitner ungestüm im Sechzehner hinein und brachte ihre Gegenspielerin zu Fall. Dafür sah sie sofort Gelb - wohl zu Recht - und somit musste sie kurz vor der Pause mit der Ampelkarte vorzeitig raus. Zudem gab es auch Elfmeter. Diesen verwertete Carmen Rossmann sicher (44.).
Pech und Neidhardt verhindern Führung
Kurz nach Wiederbeginn hatten die Heimischen ebenfalls ihre erste große Möglichkeit aus dem Spiel heraus, doch Fiona Fazekas mit einer Glanzparade gegen Magdalena Vlajcic (46.). Danach waren wieder die Südburgenländerinnen dran. Einen tollen Freistoß von Sipos lenkte Neidhardt mit den Fingerspitzen über die Latte (50.). Den darauffolgenden Eckball drehte Katja Dorn über Neidhardt hinweg an die Latte, den Nachschuss von Denisa Skálová parierte Neidhardt mit dem Fuß vor der Linie (51.).
Danach "spielte" sich wieder Anderson in dem Mittelpunkt. Bei einem harmlosen Zweikampf, bei dem der Ball von Dorn eindeutig gespielt wurde, wollte sie ein Foul gesehen haben. Mahnende Worte von Sipos und Kapitänin Barbara Weber ernteten sofort Gelb (58.). Zwei Minuten später wurde die Südburgenland-Kapitänin am Leiberl zurückgerissen - klare Verwarnung laut Regelbuch, aber nicht für Anderson, die es beim Freistoß ohne weitere Konsequenz bewenden ließ. Dann versuchte es erneut Sipos aus der Distanz, doch wieder hatte Neidhardt wenig Mühe (63.).
Später Treffer dreht das Spiel
Während den Südburgenländerinnen trotz optischer Überlegenheit - in Unterzahl - die Zeit sukzessive davonlief und sich ihr Spiel immer mehr verkrampfte, fanden die quirligen Wienerinnen immer besser ins Match und brachen auch öfter gefährlich durch. Auf der Gegenseite drehte Neidhardt unter Beifall ihrer Teamkolleginnen einen tollen Weitschuss von Sipos aus dem Kreuzeck übers Tor (72.).
Trainer Dieter Sachs: "Wir hatten genug Chancen schon vor der Pause alles klar zu machen. Mit einem 2:0 wäre die Sache wohl gegessen gewesen."
Bei immer schwierigeren Sichtverhältnissen - ob der Dunkelheit und des suboptimalen Fluchtlichts - ging es in die Schlussminuten. Und diese brachten den Wienerinnen noch einmal - aufgrund einer zu zaghaften Defensivarbeit - eine ideale Möglichkeit und Freija Aflenzer ließ sich diese nicht entgehen. Damit besiegelte sie mit einem späten Treffer einen (letztlich gar nicht unverdienten) 2:1-Heimsieg und eine unnötige (vermeidbare) Auswärtsniederlage für die Südburgenländerinnen (87.). Diese bedeutet auch einen Rückschlag im Duell um die vorderen Plätze - auch wenn vorm Sonntagsmatch Carinthians - Pinzgau Saalfelden das Team von Dieter Sachs noch auf Rang 2 liegt, aber nunmehr sechs Punkte hinter Tabellenführer LASK.
"Wir hatten genügend Chancen schon vor der Pause alles klar zu machen. Mit einem 2:0 wäre die Sache wohl gegessen gewesen. Stattdessen haben wir hinten unnötige Fehler gemacht, die bestraft wurden. Auch in Halbzeit 2 hatten wir noch tolle Möglichkeiten, aber haben es verabsäumt diese zu Ende zu spielen. Zu oft haben wir es dann aus der Distanz versucht, die Torfrau hat auch einige Male super gehalt", so Trainer Dieter Sachs.
Heimspiel gegen Carinthians
Damit müssen die Südburgenländerinnen nun am kommenden Sonntag, 5. November, im letzten Heimspiel wieder ihre Pflicht mit einem Sieg wahrnehmen. Das Match gegen die Carinthians Hornets beginnt um 14 Uhr in der Fußball-Arena Mischendorf.
Bereits um 11 Uhr findet das Cupmatch vom 1b-Team gegen den GAK im Steirischen Frauencup statt.
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