"Wir können es noch gar nicht glauben"

- hochgeladen von Michael Strini
Die Orientierungslauf-Schulweltmeisterinnen besuchten exklusiv die Bezirksblätter
Nicht alltägliche Gäste schauten zu einem Interview im Büro der Bezirksblätter Oberwart vorbei, denn gleich viermal Gold und zweimal Bronze hatten die vier Weltmeisterinnen im Orientierungslauf der Schulen mitgebracht, als sie gerade zwei Tage nach ihrer erfolgreichen Heimkehr, vorbeikamen. Die Fünfte im Team war leider erkrankt.
Weltmeisterinnen aus dem Bezirk
In Portugal vertraten die fünf Schülerinnen Hannah und Magdalena Kalcher, Ida Kasper, Hannah Hoffmann und Veronika Timpe vom Evang. Gymnasium in Oberschützen Österreich als amtierender Bundesmeister bei den Schul-Weltmeisterschaften im Orientierungslauf.
Dabei kehrten sie als Team-Weltmeister mit fünf Goldenen zurück und zudem holte Ida Kasper in beiden Einzelbewerben jeweils Bronze. Am Montag wurden sie mit einem Überaschungsempfang in der Evang. Kirche offiziell begrüßt und gefeiert.
"Wir haben das noch gar nicht realisiert, was da abgelaufen ist. Das kommt vermutlich erst mit der Zeit", meint Ida Kasper.
"Mir geht es auch so. Ich kann es noch gar nicht glauben. Das ist einfach unbeschreiblich", ergänzt Hannah Hoffmann das "Gefühl Weltmeisterin zu sein".
Unterschiedliches Gelände
"Es war schon eine neue Erfahrung für uns alle. Die Leute sind in Portugal ganz anders und das Laufgebiet unterscheidet sich von Österreich völlig. Es gibt kaum Wald, dafür großteils offenes Gelände mit sehr viel Gestrüpp und Dornen. Das spüren wir noch heute", meint Hannah.
"Es gab auch wenig Wege und bei der Mitteldistanz verlief der Schlussabschnitt am Strand. Im Sand war es da sehr schwer zu laufen", so Ida.
"Es war auch ziemlich heiß. Das kostete ebenfalls Substanz", ergänzt Magdalena. Gelaufen wurden ein Rennen über die Mitteldistanz und Langdistanz. "Es gab auch noch ein Mannschafts-Freundschaftsrennen, das aber nicht zum Ergebnis zählte", schildert Ida Kasper.
Schule und Sport ist schwierig
Die Verbindung Schule und Sport nimmt viel Zeit in Anspruch und verlangt den Mädchen sehr viel ab. "Es ist schon sehr schwierig beides zu verbinden. Durch Trainings und Wettkämpfe verpasst man zwischendurch schon einiges, das man dann wieder aufholen muss. Es erfordert ein hohes Maß an Koordination. Viel Freizeit bleibt da nicht mehr", berichtet Ida.
"Da wir alle gute Schülerinnen sind, funktioniert es. Ansonsten wäre es wohl kaum möglich. Ich vermute, dass die Rahmenbedingungen in einer Sportschule, die auf diese Zielsetzungen abgestimmt ist, einfacher wäre", meint Hannah Hoffmann.
Die Fünf besuchen die 4. bzw. 5. Klasse des Gymnasiums und meinen unisono: "Ohne Verständnis der Lehrer wäre es schwieriger, aber die meisten zeigen sich eh kooperativ!"
Immer was Neues
Warum die Mädchen gerade Orientierungslauf machen? "Der Sport bietet Abwechslung. Es gibt immer etwas Neues zu entdecken. Unterschiedliche Routen, verschiedene Gelände usw. Bei der der WM lernten wir auch viele neue Leute kennen. Es waren über 20 Ländern dort vertreten von China bis Neuseeland", sagten die Vier.
"Bei Orientierungslauf kommt es auf die Kombination an, einen guten Orientierungssinn zu haben und schnell zu laufen. Zu schnell darf es dann auch nicht gehen, da dann die Konzentration leidet", erklärt Hannah Hoffmann.
Die Vorbereitung besteht aus Selbstmotivation. "Am Start ist man immer nervös, da vieles ungewiss ist. Man muss ruhig werden und sich sehr konzentrieren, den jeder Bewerb ist anders und jedes Gelände eben auch", ergänzt Magdalena
Hannah Hoffmann betreibt den Sport seit sieben Jahren, Ida seit über fünf und die beiden Geschwister Hannah und Magdalena Kalcher seit rund vier Jahren.
Ihre nächsten Ziele sind die Europäischen Jugendspiele (EYOC). "Wir wollen im Nationalkader bleiben und im Nachwuchs noch einiges erreichen", sagt Hannah Kalcher. "Natürlich wäre eine Medaille bei einem Großereignis bei der Elite einmal eine tolle Sache", meint Ida.
Freunde und Vespa
Viel Zeit für Freizeit bleibt den vier Schülerinnen zwischen Training, Wettkämpfen - meist an den Wochenenden - und Schule nicht. "Freunde treffen und das allgemein Übliche", zählen sie zu ihren Hobbies. Eine Leidenschaft der dreifachen Medaillengewinnerin Ida ist "Vespa fahren!"
Torte als Geschenk
In der Schule wurden die Weltmeisterinnen mit einem großen Empfang überrascht und es gab auch eine große Torte - in Form eines Laufschuhs. "Die Klassenkollegen waren natürlich begeistert und alle sehr stolz auf uns", fasst Magdalena zusammen.
In der Schule selbst haben natürlich alle ihre Lieblingsfächer. "Turnen, Religion, Geografie und Englisch", waren sich Hannah und Ida nahezu einig. "Turnen und Deutsch", strichen Hannah und Magdalena Kalcher heraus.
"Wir wollen unserem Direktor, den Eltern und auch Trainer Eugen Kainrath besonders danken, die diesen Erfolg ermöglicht haben", so Ida.
Kaum Sponsoren
"Besonders unsere Eltern investieren sehr viel in uns. Sie finanzieren Dressen, Trainingslager usw. Die Unterstützung durch Sponsoren in unserem Sport ist eher gering. Da geht eben sehr viel Geld in den Fußball und andere Sportarten. Wir müssen uns quasi alles selbst zahlen. Es ist schwierig, Sponsoren zu finden, vereinzelt funktioniert es. Ohne unsere Eltern und Familien könnten wir aber unseren Sport vermutlich nicht ausüben", ergänzt Hannah Hoffmann.
"Darum freuen wir uns natürlich über jede Unterstützung, die wir von außen bekommen und vielleicht wird ja der eine oder andere Sponsor auf uns aufmerksam", meint Ida.
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