Alfred Bieber führte mit Zirbenholzbetten seine Tischlerei zu internationalem Erfolg

- Alfred Bieber machte aus der Schlafnot eine Tugend und entwickelte die Zirbenholz-Schlafsysteme für schöne Träume.
- hochgeladen von Karin Vorauer
In einem Familienbetrieb aufgewachsen, wusste Alfred Bieber schon als Kind, dass er nichts anderes werden wollte als Tischler.
LITZELSDORF (kv). Schon als kleiner Junge stand der Tischlermeister in der Werkstatt seines Vaters, wo er die Arbeit mit Holz lieben und schätzen lernte. "Aus Holz kann man mit dem richtigen Werkzeug einfach alles machen und genau das liebe ich an meiner Arbeit", so Bieber.
Hammer und Hobel statt Papier und Stift
Sein 9. Schuljahr machte er an der HTL in Mödling, doch er merkte sehr schnell, dass er einfach in die Werkstatt gehört. So entschloss er sich, bei seinem Vater in die Lehre zu gehen. Er durfte alle Maschinen bedingen, war in alle Arbeitsbereiche involviert und lernte das Tischlerhandwerk so in allen seinen Facetten kennen. Nach drei Gesellenjahren machte er die Meisterprüfung und führte 1993 den Betrieb seines Vaters weiter. Um konkurrenzfähig zu bleiben und mit der Großindustrie mithalten zu können, arbeitete man immer mehr mit Spanplatten, Lacken und Chemie. "Das war einfach nicht das, was ich mir als Tischler vorgestellt hatte, aber damals dachte ich einfach, ich muss das machen, was die Kunden wollen."
David gegen Goliath
Doch die großen Möbelkonzerne drängten die kleinen Firmen immer mehr aus dem Geschäft und es wurde von Jahr zu Jahr schwieriger mitzuhalten. Alltagssorgen, der Konkurrenzdruck und die schwache Auftragslage schlugen auf auf seine Gesundheit und er hatte massive Schlafprobleme. Aus der Not heraus begann er zu recherchieren und stieß dabei auf die einzigartige Wirkung des Zirbenholzes. "Ich habe unzählige Kurse besucht und reiste nach Südtirol, die Schweiz und Deutschland. Dort brachte ich alles in Erfahrung, was es zum Thema Schlafen zu wissen gibt."
Marktnische entdeckt
2007 ging Alfred Bieber zurück zu seinen Wurzeln und begann wieder mit richtigem Holz zu arbeiten und sich auf Schlafsysteme zu spezialisieren. Da er von den beruhigenden Eigenschaften des Zirbenholzes wusste, baute er auch sein erstes Zirbenholzbett. Zu der Zeit war auch gerade die Inform, wo er auch sein neues Schlafsystem präsentierte. "Es dauerte keine drei Stunden und das Bett war verkauft." Heute verkauft Alfred Bieber seine Betten neben Österreich auch nach Deutschland, in die Schweiz und sogar bis nach Spanien.
Die nächste Generation
Der Tischlermeister hat mittlerweile fünf Lehrlinge ausgebildet. Sein letzter Lehrling schloss 2015 erfolgreich die Lehre ab, nämlich seine Tochter Samantha. Damit ist sie auf einem guten Weg, in die Fußstapfen ihres Vaters treten zu können. Ein guter Lehrling muss seinen Beruf mögen, deshalb ist es Alfred Bieber besonders wichtig, seine Lehrlinge voll und ganz in den Arbeitsprozess miteinzubinden. "Wie soll ein so junger Mensch gerne zur Arbeit kommen, wenn er dann nur Hilfsarbeiten wie aufräumen und zusammenkehren machen darf?"
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