Wirtschaftskammer
Gewerbe- und Handwerksbetriebe rechnen mit mehr Umsatz
Wirtschaftskammer Burgenland zieht durchwachsene Bilanz für Burgenlands Gewerbe und Handwerksbetriebe. Unternehmen rechnen mit Umsatzsteigerungen.
BURGENLAND. Jeder 4. burgenländische Gewerbe- und Handwerksbetrieb erwartet eine Steigerung der Aufträge gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres, so eine Umfrage der KMU Forschung Austria. Im investitionsgüternahen Bereich, wie etwa in den Branchen der Bauwirtschaft, ist die Stimmung wesentlich besser als in den konsumnahen Branchen, die noch immer unter der Pandemie zu leiden haben.
Die burgenländischen Gewerbe- und Handwerksbetriebe verzeichneten laut einer Studie der KMU Forschung Austria im 1. - 3. Quartal 2021 eine wertmäßige Steigerung der Auftragseingänge beziehungsweise der Umsätze um 3,6 % gegenüber dem 1. - 3. Quartal 2020. Damit zeigt sich eine Erholung gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Besserer Geschäftsverlauf
Den gleichen Trend zeigt das 4. Quartal. „Unsere Mitgliedsbetriebe beurteilen den Geschäftsgang – ausgehend von einem sehr niedrigen Niveau – deutlich besser als im Vorjahresquartal. Per Saldo überwiegen die Unternehmen mit einem guten Geschäftsverlauf“, stellt Spartenobmann Gerald Guttmann fest.
Auch im Hinblick auf das 1. Quartal 2022 dominieren die optimistischen Einschätzungen (+10 %-Punkte), denn die Auftragseingänge sind bedeutend besser als im Vorjahresquartal. „In den investitionsgüternahen Branchen ist der durchschnittliche Auftragsbestand im Vergleich zum 4. Quartal 2020 um 25,3 % gestiegen und liegt um 4,3 % über dem Niveau des 4. Quartals 2019“, rechnet Spartenobmann-Stellvertreter Andreas Wirth vor. „Erschwerend kommen allerdings die Lieferverzögerungen und Preissteigerungen hinzu, die Unternehmern und Kunden die Planung schwer machen
Investitionsgüternahe Branchen
„Der Durchschnittswert darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es einen eklatanten Unterschied zwischen den investitionsgüternahen und den konsumnahen Branchen gibt“, resümiert Spartenobmann-Stellvertreter KommR Anton Putz.
„So wie die Durchschnittstemperatur passt, wenn man mit einem Fuß auf einer heißen Platte und mit dem anderen auf einer kalten steht, so stellt sich auch die Situation bei unseren Mitgliedsbetrieben dar. Die Erwartungen sind in den konsumnahen Branchen wesentlich schlechter als noch vor einem halben Jahr, aber noch immer besser als zu Jahresbeginn 2020. “
Personalbedarf relativ stabil
Das schlägt sich auch im Personalbedarf nieder: 9 von 10 Betrieben (89,5 Prozent, Vorjahr 76 Prozent) wollen ihren Beschäftigtenstand halten. Während viele Branchen unter dem Fachkräftemangel leiden, denken 4 Prozent (Vorjahr 9 Prozent) der befragten Unternehmen über einen Stellenabbau nach.
Die Sparte Gewerbe und Handwerk hat per 31.12.2021 rund 11.600 Mitglieder im Burgenland.
Die Eckpunkte der Konjunkturumfrage für Gewerbe und Handwerk:
- Entwicklung der Auftragseingänge/Umsätze 1. - 3. Quartal 2021 +3,6 %
- Geschäftslage 4. Quartal 2021 +24 %-Punkte
- Erwartungen 1. Quartal 2022 +10 %-Punkte
Unternehmen - Sparte Gewerbe und Handwerk
Im Burgenland gibt es aktuell 11.716 aktive Betriebe in der Sparte "Gewerbe und Handwerk". Dazu kommen 4.072 (25,8 Prozent), die derzeit ruhend gestellt sind. Somit gibt es im Burgenland insgesamt 15.788 gemeldete Gewerbe- und Handwerksbetriebe.
- Eisenstadt-Umgebung: 2.353 aktive Betriebe, 1.023 ruhend gestellte Betriebe (30,3 Prozent), 3.376 Betriebe insgesamt
- Neusiedl am See: 2.247 aktiv / 762 (25,3 Prozent) ruhend / 3.009 gesamt
- Mattersburg: 1420 aktiv / 482 (25,3 Prozent) ruhend / 1.902 gesamt
- Oberpullendorf: 1.495 aktiv / 500 (25,1 Prozent) ruhend / 1.995 gesamt
- Oberwart: 2.185 aktiv / 762 (25,9 Prozent) ruhend / 2.947 gesamt
- Güssing: 1.116 aktiv / 292 (20,7 Prozent) ruhend / 1.408 gesamt
- Jennersdorf: 900 aktiv / 251 (21,8 Prozent) ruhend / 1.151 gesamt
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