"Junge Landwirtschaft“ wünscht sich mehr Verständnis
Bauernbundobmann Niki Berlakovich und Jungbauernobmann Martin Öhler präsentierten Ergebnisse der Bauernbundtour 2016. Im Mai gibt es zwei "Open Bauernhof"-Tage.
OBERWART. Bereits zum 3. Mal absolvierte der Burgenländische Bauernbund seine Herbsttour. Unter dem Motto „Junge Landwirtschaft“ waren Landesobmann NR Niki Berlakovich und Jungbauernobmann Martin Öhler in den Monaten November und Dezember in allen Bezirken unterwegs und diskutierten mit dem bäuerlichen Nachwuchs über Zukunftsthemen.
„Der persönliche Kontakt mit den Menschen ist mir ein großes Anliegen. Deshalb fahren wir direkt in die Regionen, um vor Ort mit den Betroffenen zu diskutieren. Unser Ziel ist es, junge Menschen für ein Engagement in der Land- und Forstwirtschaft zu begeistern“, erklärte Niki Berlakovich bei einem gemeinsamen Pressegespräch mit Martin Öhler.
Jungbauernhöfe besucht
Die Betriebsbesuche erfolgten auf Höfen mit jungen, bestens ausgebildeten Betriebsführern bzw. wo junge Bäuerinnen und Bauern bereits mitarbeiten. Die Betriebe spiegelten dabei auch die Vielfalt der Burgenländischen Landwirtschaft wieder. Ackerbau mit Spezialisierung (Zwiebel, Kartoffel), Weinbau, Milchvieh- und Rinderzucht, Schweinemast, Putenzucht und Direktvermarktung.
"Wir wollten auch zeigen, dass es bereits viele junge Menschen gibt, die sich motiviert in der Landwirtschaft engagieren. Diese zeigen, was man in der Landwirtschaft alles erreichen kann. Dazu sind aber innovative Ideen gefragt, wie Direktvermarktung als Nahversorger", meint Berlakovich.
Schwierigkeiten aufgezeigt
"Es gibt viele Ideen und auch den Willen, etwas zu bewegen, aber auch Barrieren und Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. So machen die vielen Verordnungen und Auflagen Stallbauten fast unmöglich. Genehmigungsverfahren bei der Errichtung von landwirtschaftlichen Gebäuden sind äußerst langwierig und die Bürokratie ein großes Problem. Eine Partnerschaft auf Augenhöhe mit den großen Handelsketten und mehr Verständnis für die Arbeit der Landwirtschaft in der Bevölkerung sind wünschenswert", fasst Öhler zusammen.
"Man spricht immer wieder davon, regionale Produkte zu forcieren. Doch dafür ist es wichtig, die Landwirte auch arbeiten zu lassen, denn sie fördern regionale Wertschöpfung, Arbeitsplätze und sind auch für die Landschaftspflege wesentlich. Dazu braucht es mehr Verständnis und weniger Bürokratie. Ohne Bauern werden irgendwann zwangsläufig alle Produkte aus dem Ausland kommen und auch die Qualitätsgarantie wird dann kaum noch so hoch sein", argumentiert Berlakovich.
„Open Bauernhof“
„Diese Verständnislücke möchten wir als Jungbauern verringern. Durch unser Projekt ‚Open Bauernhof‘, das zum 2. Mal heuer am Wochenende vom 21.-22. Mai in gesamten Burgenland über die Bühne gehen wird, wollen wir der Bevölkerung, die Möglichkeit geben, einen Einblick in landwirtschaftliche Betrieben und deren Arbeitsweisen zu bekommen. Dadurch kann sich die Bevölkerung selbst Eindrücke der Landwirtschaft nahe am Geschehen bilden und bei Verständnisfragen direkt in den Kontakt mit den fachkundigen Bäuerinnen und Bauern treten“, freut sich Öhler.
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