Bad Tatzmannsdorf
Nikola Reiter - Blick auf das Tourismusjahr 2020
Nikola Reiter, Gast- und Landwirtin des Reiters Reserve, blickt auf die vergangene Zeit zurück und erzählt vom Spagat zwischen Ausnahmezustand und neuer Normalität.
BAD TATZMANNSDORF. Mit großen Zielen und voller Elan startete das Reiters Reserve in das Jahr 2020. Doch bereits im März kommt alles ganz anders. Der erste Lockdown in Österreich zwingte das Reiters Reserve zur über zweimonatigen Schließung der Hotels.
Die Hotelbesitzerin erinnert sich zurück: „Die erste Zeit während des Lockdowns war eine reine Nervenschlacht. Wir wussten nicht was auf uns zu kommt und wie es weiter gehen soll. Wir beschäftigen alleine in Bad Tatzmannsdorf über 350 Mitarbeiter und tragen eine große Verantwortung. Erst als die Situation ein wenig übersichtlicher war und von der Regierung ein finales Kurzarbeitsmodell erarbeitet wurde, war klar, dass wir alle unsere Angestellten halten können. Da fiel meinem Mann und mir eine große Last von den Schultern.“ Der zweite Lockdown ist ein neuerlicher Rückschlag für die Branche. Besonders in der Vorweihnachtszeit heißt das Reiters Reserve normalerweise immer viele Gäste willkommen, die dem Stress vor den Feiertagen für kurze Zeit entfliehen wollen.
Die Krise als Chance
Neben all den negativen Aspekten sieht Nikola Reiter vor allem eine große Chance in der derzeitigen Krise: „Durch die Reisebeschränkungen haben sich die Österreicherinnen und Österreicher wieder bewusster mit ihrem Heimatland auseinandergesetzt. Urlaub im eigenen Land, ja oft sogar in der eigenen Region liegt wieder im Trend. Regionalität und Nachhaltigkeit sind dabei wesentliche Aspekte, die auch unsere Gäste wieder mehr zu schätzen gelernt haben.“ Die Wiederentdeckung von Österreich als Urlaubsziel sieht sie als eine positive Auswirkung auf die heimische Tourismusbranche. Statt nur zwischendurch und spontan zwei bis drei Tage in Österreich zu urlauben, entscheiden sich immer mehr Reisende für längere Aufenthalte. Dabei steht für viele das Thema Regionalität im Vordergrund. „Wenn man schon in der Heimat Urlaub macht, dann möchte man auch das Gesamtpaket. Das bedeutet zum Beispiel regionale und saisonale Küche sowie ganzheitlich nachhaltige Konzepte“, ist sich die Gastgeberin sicher.
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