Teilzeitarbeit im Burgenland

Studienautorin Mag.ª Judith Jakowitsch, Burgenländische Forschungsgesellschaft, Landesrätin Verena Dunst und Mag.ª Margit Fröhlich, Leiterin Referat Frauenangelegenheiten beim Amt der Burgenländischen Landesregierung, präsentierten die Zahlen, Daten und Fakten der Teilzeitstudie | Foto: LMS
  • Studienautorin Mag.ª Judith Jakowitsch, Burgenländische Forschungsgesellschaft, Landesrätin Verena Dunst und Mag.ª Margit Fröhlich, Leiterin Referat Frauenangelegenheiten beim Amt der Burgenländischen Landesregierung, präsentierten die Zahlen, Daten und Fakten der Teilzeitstudie
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Eine von Frauenreferentin Landesrätin Verena Dunst in Auftrag gegebene und von Mag.a Judith Jakowitsch von der Burgenländischen Forschungsgesellschaft auf der Basis von 15 Interviews mit Teilzeitbeschäftigten, Vollzeitbeschäftigten, Arbeitssuchenden, Expertinnen und Arbeitgeberinnen erarbeitete Studie „Teilzeitarbeit – Motive, Auswirkungen, Empfehlungen“ befasst sich - unter anderem - mit Motiven der burgenländischen Frauen für eine Teilzeitarbeit sowie Auswirkungen der Teilzeitbeschäftigung.

„Derartige Studien liefern für meine Arbeit als zuständige Referentin eine wertvolle Basis für die Frauenarbeit im Burgenland. Es ist erfreulich, dass seit Mitte der 1980er Jahre ein Anstieg der Frauenerwerbsbeteiligung in ganz Österreich zu beobachten ist. Dieser Anstieg wird jedoch auch von einem Anstieg an Teilzeiterwerbstätigkeit begleitet. Teilzeitarbeit wurde ursprünglich eingeführt, um weibliche Arbeitskräfte zu mobilisieren und liegt dann vor, wenn die wöchentliche Normalarbeitszeit von 40 bzw. 38,5 Stunden im Durchschnitt unterschritten wird. Wie hoch das Einkommen ist, spielt dabei keine Rolle. Demnach ist auch teilzeitbeschäftigt, wer unter der ‚Geringfügigkeitsgrenze‘ von monatlich 386,80 Euro verdient. Teilzeitarbeit betrifft vorwiegend Frauen zwischen dem 30 und 44 Lebensjahr aufgrund von Betreuungsverpflichtungen und Männer zwischen dem 20 und 30 Lebensjahr zu Ausbildungszwecken. Da die Teilzeitarbeit zwar für viele Frauen zwecks Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine optimale Lösung erscheint, ist es mir dennoch wichtig, auch auf die Nachteile und Fallen der Teilzeitarbeit einzugehen. Dies war auch der Grund, die nun vorliegende Studie in Auftrag zu geben“, betonte Landesrätin Verena Dunst.

2012 arbeiteten 44,9% der burgenländischen Frauen in Teilzeit. Das bedeutet einen Anstieg von 0,9% im Vergleich zu 2011. Dieser Prozentsatz entspricht genau dem österreichweiten Durchschnitt. Nur in Wien (38,7%) und in Kärnten (44,2%) lag die Teilzeitquote von Frauen darunter. Oberösterreich (48,1%) und Vorarlberg (50,5%) liegen weit darüber. Die Teilzeitquote von Männern ist im Burgenland mit 5,9% am niedrigsten, mit 12,9% in Wien am höchsten. Die Hälfte aller Teilzeitkräfte ist in nur drei verschiedenen Bereichen beschäftigt, nämlich im Handel, im Gesundheits- und Sozialwesen sowie in der Erbringung sonstiger wirtschaftlicher Dienstleistungen. Für Gesamtösterreich kann gesagt werden, dass sich der Wunsch nach Teilzeitarbeit nach dem Ausbildungsgrad richtet. Höher ausgebildete Frauen wünschen vermehrt Vollzeitbeschäftigung, weniger gut ausgebildete Frauen eher eine Teilzeitbeschäftigung.
Dies spiegelt sich im Großen und Ganzen auch im Burgenland wieder. Die Motivation für Teilzeitarbeit liegt aus der Sicht der Arbeitnehmerinnen vordergründig in der Ermöglichung bzw. Erleichterung der Vereinbarkeit von Beruf und Kinderbetreuung der Pflege von Angehörigen sowie der Aus- und Weiterbildung.

Die allgemeine Teilzeitquote in Österreich (Männer und Frauen) lag im Jahr 2012 bei 25,7% (2011: 25,2%). Das Burgenland liegt mit 23,9% unter diesem Österreichschnitt! Mit 23,9 % im Jahr 2012 liegt das Burgenland deutlich unter dem Österreich-Schnitt von 25,7%. Die Teilzeitbeschäftigung ist aber immer noch ein Phänomen, das vorwiegend Frauen betrifft: Im Jahr 2012 haben 44,9% der Frauen in Österreich Teilzeit gearbeitet. Dagegen haben nur 9% der österreichischen Männer Teilzeit gearbeitet. Teilzeit arbeiten bei den Männern vor allem Studenten.

„Diese Studie hat aber auch gezeigt, dass es offenkundig den Frauen an der Kenntnis von arbeits-, sozialversicherungs- und pensionsrechtlichen Ansprüchen und Regelungen mangelt. Wir werden deshalb ab dem Herbst dieses Jahres eine umfassende Aufklärungskampagne für die burgenländischen Frauen starten - sei es bei den Frauenimpulstagen im September in den Bezirken Mattersburg und Neusiedl, als auch über die 7 Frauenberatungsstellen im Burgenland. Ziel ist es, eine Info-Broschüre zu konzipieren, in der alle Konsequenzen der Teilzeitarbeit in einfacher und leicht verständlicher Form aufgezeigt werden sollen. Viele Frauen werden aus persönlichen Gründen weiterhin auf einen Teilzeitjob setzen, dennoch möchte ich, dass eine entsprechende Aufklärung der burgenländischen Frauen über die Nachteile von Teilzeitarbeit erfolgt. Weiters ist es höchste Zeit, dass traditionelle geschlechtsspezifische Rollenbilder, die Frauen die Hauptlast der unbezahlten Arbeit zuweisen, endlich beseitigt werden. Auch werde ich als Frauen- und Familienlandesrätin weiterhin für eine Verbesserung der Kinderbetreuung kämpfen“, so Dunst.

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