Gedenkfeier und Enthüllung neuer Roma-Gedenktafel in Holzschlag
Am Friedhof Holzschlag wurde Freitagabend feierlich eine neue Roma-Gedenktafel enthüllt.
HOLZSCHLAG. 1937 hatte Holzschlag mit 661 Personen die höchste Einwohnerzahl, 310 Personen waren davon als Roma registriert. Nach dem Zweiten Weltkrieg sank die Zahl der Bevölkerung durch die Deportation der Roma auf 341.
Nur 28 von den 310 zuvor in Holzschlag lebenden Roma kehrten ins Dorf zurück. Die Deportation der Holzschläger Roma, die alle registriert waren, erfolgte in zumindest drei Phasen. Zuerst wurden 1939 arbeitsfähige Männer abgeholt. In der Nacht zum 31. Oktober 1941 kam die SS/SA ein zweites Mal und holte alle Roma aus ihren Häusern. Im April 1943 wurden dann die letzten verbliebenen Roma deportiert. Dabei handelte sich um Männer um die 70 ebenso wie Kinder im Alter von wenigen Monaten.
Gedenktafel am Friedhof
In einer Andacht in der Evang. Kirche Holzschlag mit Pfarrer Gerhard Harkam, Pfarrer Sebastian Edakarottu, SI Manfred Koch, Vertretern der Gemeinde rund um Bgm. Leonhard Schneemann, zahlreichen Gemeindebürgern sowie Roma-Vertretern wurde der Opfer Freitagabend gedacht.
Im Anschluss erfolgte die Enthüllung der neuen Gedenktafel am Friedhof. Diese beinhaltet die Inschrift "Wir gedenen der Roma und Romnija aus Holzschlag, die während des NS-Terrorregimes ermordet wurden. Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus!"
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.