Vorwürfe gegen Gesundheits- und Krankenpflegeschule Oberwart erhoben
"Die Rede ist von einer pädagogisch nicht qualifizierten Leitung, Mobbingvorwürfen und nachträglicher Abänderung von Zeugnissen“, konkretisiert ÖVP-Landesgeschäftsführer Christoph Wolf.
OBERWART (kv). Auf die Probleme aufmerksam gemacht habe eine Beschwerde von Schülern im Kummerkasten der ÖVP. Angeblich sollen hier auch drei Klagen gegen die Schule eingebracht worden sein. "Es wird auch über Verfehlungen in Lehre und Ausbildung an der Schule berichtet. Auffällig ist, dass die Schulleitung fast zeitgleich zu den Vorwürfen entlassen wurde", so Wolf. "Karin Dolmanits ist noch bis 31. August 2017 Direktorin der GKPS. Sie verfügte von Anfang an über alle notwendigen Kompetenzen zur Leitung der Schule", sagt LR Norbert Darabos.
Als Schulleiterin war Karin Dolmanits zeitgleich Teilzeit-Studiengangsleiterin. "Jetzt übt sie diese Position Vollzeit aus", heißt es von Christoph Wolf.
Zeugnisse geändert
"Auf Weisung der Landesregierung wurden angeblich Zeugnisse nachträglich abgeändert, um eventuelle Klagen abzuwenden," heißt es in der Presseaussendung der ÖVP weiters.
Hierzu teilt das Büro von Gesundheitslandesrat Norbert Darabos mit, dass es Ende 2016 zu einem Problem bei der Ausstellung von Zeugnissen gekommen sei – dies insbesondere im Zusammenhang mit der Erfassung von Praktika. Durch ein Softwareupdate sei es zu unrichtigen Zuordnungen der absolvierten Praktikumsstunden gekommen. Nach Feststellen des Softwareproblems wurden alle ausgestellten Zeugnisse eingesammelt und in mühsamer Kleinarbeit korrigiert und mittlerweile wieder an die Schüler ausgefolgt.
Das Softwareproblem sei mittlerweile behoben, sodass alle Zeugnisse wieder korrekt ausgestellt werden. Eine Weisung der Landesregierung wurde dementiert.
Von Pinkafeld nach Oberwart
Im September 2016 beschloss man die Ausbildungen im Gesundheitswesen in Oberwart zu bündeln und zwar im "Campus Gesundheit Oberwart". „Der Lehrgang wurde auf Wunsch des Landeshauptmannes kostspielig von Pinkafeld nach Oberwart und anschließend wieder retour übersiedelt“, so Christoph Wolf.
Zu dem Zeitpunkt der Kooperationsvereinbarung sei die Bundesnovelle des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes noch nicht beschlossen gewesen, heißt es aus dem Büro des Landesrates Darabos.
Mehrere Stufen
Künftig soll (stufenweise bis 2023) ein dreistufiges Ausbildungsschemata (der gehobene Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege, die Pflegefachassistenz und die Pflegeassistenz) in der Ausbildung der Pflegekräfte im Burgenland eingeführt werden.
Die Pflegefachassistenz soll zentral in Oberwart ausgebildet werden, wofür die notwendigen Platzressourcen an der Schule in Oberwart vorhanden sein müssen. Um das zu gewährleisten, sei es erforderlich, die theoretische Ausbildung der Studierenden des Gehobenen Dienstes am Campus Pinkafeld durchzuführen.
Erster Schritt
Ein erster Schritt werde mit der Ausbildung der Pflegefachassistenz ab Herbst 2017 an der Gesundheits- und Krankenpflegeschule in Oberwart gesetzt. Die praktische Ausbildung im Gehobenen Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege soll wie bisher in Oberwart stattfinden und die theoretische Ausbildung zentral am Campus Pinkafeld erfolgen. Parallel soll ein langfristiges Konzept zur Nachnutzung des Areals des Krankenhauses Oberwart für den Zeitraum nach der Fertigstellung des Neubaus entwickelt werden. Somit bleibe weiterhin die Ausbildungsinfrastruktur sowie die Qualität am Standort Oberwart erhalten.
Link: Oberwart wird Kompetenzzentrum für Pflege- und Gesundheitsausbildung
Kommentar: Herausforderung Ausbildung
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